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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Befehl – er verbeugte sich flüchtig und hastete davon.
    Wieder ertönte ein Krachen. Die Tür flog auf, und Dr. Caedes und eine Anzahl der Lakaien-Drohnen stürmten herein. Einer oder zwei von ihnen mochten ein Vampir sein, aber Alexia kannte nur die drei engsten Mitglieder des Zirkels der Königin. Mabel Dair war die Letzte, die hereinkam, und schlug die Tür hinter sich zu. Das wundeschöne goldene Gewand der Schauspielerin war zerrissen, und das Haar hing ihr wild ins Gesicht. Sie sah aus, als würde sie gleich vor vollem Haus Ophelias Todesszene aufführen.
    »Meine Königin, Sie werden nicht glauben, was dort unten für ein Monster wütet! Es ist entsetzlich! Es hat geradewegs eine Wand eingerissen, die mit dem Tizian. Und es hat die Büste der Demeter zerstört!«
    Die Countess zeigte bereitwillig Mitgefühl für das Trauma ihrer Drohne. »Komm zu mir, meine Liebe!«
    Mabel Dair lief zu ihrer Herrin, fiel zu ihren Füßen auf die Knie und vergrub das Gesicht in den bauschigen Röcken der Vampirin. Ihre Hände zitterten, während sich die Finger in dem feinen Taft vergruben.
    Alexia war versucht, Beifall zu klatschen. Eindrucksvolle Darbietung!
    Die Königin legte eine vollkommen weiße Hand auf Miss Dairs herabfließende blonde Locken und sah die Mitglieder ihres Stocks an. »Dr. Caedes, berichten Sie! Wie sieht es mit der Bewaffnung des Oktomaten aus? Entspricht sie dem früheren Modell?«
    »Nein, meine Königin, wie es scheint, wurde dieses hier modifiziert.«
    »Flammenwerfer?«
    »Ja, aber nur bei einem Tentakel. Ein anderer hat eine hölzerne Klinge, mit der er zustößt, ein dritter scheint Pflöcke zu verschießen und der vierte irgendwelche Projektile.«
    »Und weiter? Das waren bisher nur vier.«
    »Die anderen hat er bisher noch nicht eingesetzt.«
    »Nun, wenn es tatsächlich Madame Lefoux ist, mit der wir es hier zu tun haben, wird sie jeden Tentakel mit etwas Tödlichem ausgestattet haben. Das ist ihre Art.«
    Alexia musste ihr darin zustimmen. Wenn es um ihre Gerätschaften ging, folgte Genevieve dem Motto: je mehr Einsatzmöglichkeiten, desto besser.
    Die gegenüberliegende Wand des Zimmers erzitterte, und es gab ein schreckliches reißendes, brechendes Geräusch, mit dem eisenhartes Metall auf Holz und Ziegeln prallte. Die gesamte Wand vor ihnen wurde eingerissen, und in dem aufwirbelnden Staub erschien der runde Kopf des Oktomaten, der auf seinen vielen Tentakeln balancierte. Die Kreatur wühlte sich zielstrebig durch den Schutt, der einst eines der elegantesten Domizile Londons gewesen war. Das silbrige Licht des Mondes und das helle Gaslicht der Straßenlaternen ließen die glänzende Metallhülle der mechanischen Kreatur aufleuchten. Unten auf der Straße sah Alexia die fliehenden Gäste von Countess Nadasdys Party.
    Alexia hob ihren Sonnenschirm und richtete das gerüschte Accessoire auf den Oktomaten. »Genevieve, ich hoffe aufrichtig, Sie haben niemanden getötet!«
    Aber falls Madame Lefoux dort drinnen war und diese Kreatur lenkte, beachtete sie Lady Maccon nicht. Sie hatte nur ein einziges Ziel – Countess Nadasdy.
    Ein riesiger Tentakel schlängelte sich ins Zimmer und schlug nach der Vampirkönigin, um sie zu zermalmen. Countess Nadasdy wich dem Angriff mit übernatürlicher Geschwindigkeit aus. Dennoch saß sie in der Falle, denn es gab keine anderen Türen aus diesem Zimmer, und die Hälfte ihres Hauses war inzwischen zerstört.
    Felicity stieß einen weiteren gellenden Schrei aus und tat das Vernünftigste, was sie unter diesen Umständen tun konnte: Sie fiel in Ohnmacht. Woraufhin alle andern etwas ähnlich Vernünftiges taten, nämlich sie nicht weiter zu beachten.
    Lord Ambrose griff an. Alexia hatte keine Ahnung, was er vorhatte, aber er sprang, unglaublich schnell und hoch, landete auf dem Kopf der Kreatur und versuchte angestrengt, einen Weg ins Innere zu finden. Ah, er hat es auf das Gehirn dieser Operation abgesehen.
    Nach Lady Maccons Meinung war das ein ziemlich intelligenter Plan, aber es gelang ihm nicht, die Kuppel irgendwie zu öffnen, denn der Kopf war praktisch nahtlos gearbeitet, sodass es unmöglich war, von außen hineinzugelangen, selbst für einen Vampir. Der Kopf des Oktomaten verfügte zwar über Sehschlitze, aber die waren gerade groß genug, um von drinnen hindurchzuspähen, nicht groß genug, als dass ein Vampir seine Finger hindurchzwängen und das Gehäuse aufbrechen konnte.
    Ein Tentakel peitschte herum, und wie man sich ein Staubkörnchen ganz

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