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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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der amtierenden Muhjah und Geliebten eines Werwolfs.
    Wie um die Sache zu entscheiden schoss im nächsten Moment ein Tentakel auf sie zu und stieß Alexia zurück. Sie taumelte, stolperte aufgrund ihres angeschlagenen Knöchels und plumpste – zum gefühlt millionsten Mal an diesem Abend – rücklings auf ihre Tournüre.
    Sie landete neben Felicity, also robbte sie zu ihr hinüber und schlug sie ein paarmal leicht gegen die Wangen, bis ihre Schwester blinzelnd die blauen Augen öffnete.
    »Alexia?«
    Mühsam setzte sich Alexia wieder auf. »Felicity, wir müssen von hier verschwinden.«
    Felicity half Alexia beim Aufstehen, während Lord Ambrose und zwei andere Vampire einen koordinierten Angriff auf den Oktomaten wagten. Sie warfen dem Monster ein Stück Stoff, das wie ein sehr großes Tischtuch aussah, über den Kopf und zurrten es fest. Ein kluges Manöver, da es Madam Lefoux kurzfristig die Sicht nahm. Die Tentakel schlängelten ziellos umher.
    Nun schritt die Countess unvermittelt zur Tat. Ebenso wie ihre Drohnen. Allesamt rannten zur offenen Seite des Gebäudes, die Countess mit übernatürlicher Geschwindigkeit und Quesnel eng an sich gedrückt. Ohne zu zögern sprang sie hinunter und in den Schutt. Quesnel stieß einen lauten Angstschrei aus, dann folgte ein Laut, bei dem es sich nur um ein begeistertes Jauchzen handeln konnte.
    Alexia und Felicity torkelten an den Rand und sahen ihnen hinterher. Drei Stockwerke – nicht vorstellbar, dass sie dort hinunterspringen und es überleben konnten, und eine andere Möglichkeit, nach unten zu gelangen, schien es nicht zu geben.
    Sie sahen, wie die Countess und ihre Vampire zwischen den Tentakeln des Oktomaten hindurchrannten und dann in die vom Mondlicht erleuchtete Stadt verschwanden. Die Drohnen folgen mit ein wenig mehr Bedacht, kletterten in Etappen an dem, was von dem Haus noch übrig war, hinunter und liefen dann ihrer Herrin hinterher, ohne jedoch in der Lage zu sein, mit deren übernatürlicher Geschwindigkeit mitzuhalten.
    Der Oktomat kreischte – oder war es Madame Lefoux? – und setzte seinen flammenwerfenden Tentakel ein, um das Tischtuch, das Genevieve die Sicht nahm, in Asche zu verwandeln. Danach begriff die Erfinderin recht schnell, dass ihre Beute entkommen war. Nur Alexia und ihre Schwester standen noch in dem schwankenden Gebäude, das jeden Moment einstürzen würde.
    Das Monster drehte sich um und nahm die Verfolgung der flüchtenden Vampire auf. Es polterte durch die Straßen davon, ohne Rücksicht darauf, was oder wer dabei zu Schaden kam. Madame Lefoux hatte Alexias Notlage entweder nicht bemerkt, oder es gab für sie Wichtigeres, als ihr zu helfen. Alexia hoffte inständig, dass Ersteres der Fall war, denn ansonsten würde es bedeuten, dass ihre Freundin herzloser war, als sie es je für möglich gehalten hätte.
    »Verdammter Mist!«, fluchte Lady Maccon gar nicht ladylike.
    Felicity war entsetzt über diese Wortwahl, auch unter solch prekären Umständen.
    Im nächsten Moment erlag das Haus der Schwerkraft und neigte sich mit einem langsamen, zögerlichen Knirschen nach vorne.
    Die beiden Frauen schlitterten auf die Abbruchkante zu. Felicity kreischte, und Alexia verlor das Gleichgewicht und erlag ebenfalls taumelnd der Schwerkraft. Hektisch suchten ihre Hände auf den zersplitterten Bodenbrettern nach Halt, während sie über den Rand rutschte und …
    Es gelang ihr gerade noch, sich festzuhalten, doch ihr Sonnenschirm landete tief unter ihr zwischen Mauertrümmern, zerstörten Kunstwerken und zerfetzten Teppichen. Alexia, die in der Luft baumelte, klammerte sich verzweifelt an einen hölzernen Balken, der ein wenig über den Abgrund hinausragte, während Felicity einen hysterischen Anfall bekam.
    Lady Maccon beglückwünschte sich dafür, dass sie die Handschuhe ausgezogen hatte, fragte sich aber dennoch, wie lange sie sich wohl festhalten konnte. Sie war zwar ziemlich kräftig, aber ihre Kondition war nicht mehr so wie vor der Schwangerschaft. Außerdem musste sie ein beträchtliches zusätzliches Gewicht halten.
    Nun ja, dachte sie philosophisch, das hier ist eine sehr romantische Art zu sterben. Madame Lefoux wäre über mein Dahinscheiden gewiss erschüttert und würde sich auf ewig die Schuld daran geben. Das ist doch wenigstens etwas.
    Da im nächsten Moment, als sie schon alles verloren glaubte, spürte sie einen Luftzug in ihrem Nacken und eine prickelnde Bewegung des Äthers.
    »Heda!«, rief Boots. »Kann ich Ihnen

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