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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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beiläufig von der Schulter streift, so wurde Lord Ambrose von dem Oktomaten geschleudert. Der Vampir stürzte mit wild rudernden Armen, verfehlte die Kante des abgebrochenen Fußbodens und verschwand aus Alexias Blickfeld, nur um wenige Augenblicke später wieder aufzutauchen. Er sprang einfach von einem Stockwerk zum nächsten, bis er sich wieder im Zimmer befand, um seine Königin erneut zu verteidigen.
    Er bekam einen der Tentakel zu fassen und versuchte ihn abzureißen. Mit all seiner Kraft zog und zerrte er, und als das nichts brachte, bemühte er sich, die Kugellager und Zugseile, mit denen die Bewegungen des Tentakels gesteuert wurden, zu beschädigen, doch auch damit hatte er keinen Erfolg. Madame Lefoux hatte die übernatürliche Stärke ihrer Feinde berücksichtigt und das Gerät entsprechend konstruiert.
    Während Lord Ambrose wieder in Bedrängnis geriet, griffen einige der mutigeren Drohnen den Oktomaten ebenfalls an, doch sie wurden mit wenig mehr als einem flüchtigen Wischer eines der Tentakel weggefegt. Andere stürzten zur Königin und stellten sich schützend zwischen sie und das mechanische Untier. Einer der Vampire lud die Salzheringe, die tatsächlich ballistische Geschosse sein mussten, in ein ätherotronisches Gatling-Geschütz. Er drehte an der Kurbel, und die Maschine spuckte mit dem Ra-ta-ta einer automatischen Feuersalve glänzende Fische auf den Oktomaten. Wo sie trafen, blieben die Fische zischend kleben und fraßen Löcher in den Schutzmantel des mechanischen Monsters.
    Ein weiterer Tentakel schlängelte sich ins Zimmer, das inzwischen von sich windenden Metallarmen erfüllt war. Dieser erhob sich langsam wie eine Schlange, seine Spitze öffnete sich mit einem Schnappen, und er spie einen Feuerstrahl auf die Gruppe, die Countess Nadasdy umgab.
    Drohnen schrien, und die Countess sprang flink und schnell zur Seite, wobei sie zwei von ihnen mit sich riss. Sie versuchte, so viele vor den Flammen zu retten, wie sie konnte, gerade so wie Conall es unter ähnlichen Umständen bei seinen Clavigern getan hätte.
    Da Alexia wusste, dass ihr Revolver vermutlich nutzlos war, steckte sie ihn wieder zurück in ihr Retikül und aktivierte das magnetische Störfeld ihres Sonnenschirms, dessen Spitze sie auf den Oktopus richtete. Wie zuvor zeigte das allerdings keinerlei Reaktion. Madame Lefoux hatte bei der Konstruktion der Verteidigungsmechanismen ihrer Kreatur nicht nur an die Vampire, sondern auch an Alexia gedacht.
    Der Tentakel schwang herum und versprühte Flammen in dem Boudoir. Der Baldachin des hübschen Himmelbetts fing Feuer, das bis zur Decke loderte. Schnell spannte Alexia ihren Schirm auf und hielt ihn wie einen Schild vor sich, um sich vor den Flammen zu schützen.
    Als sie ihn wieder senkte, war alles um sie herum in Chaos versunken und in Staub gehüllt; Schreie und der Geruch von Verbranntem erfüllten die Luft.
    Noch ein Tentakel glitt in das Zimmer, und Alexia hatte das unbestimmte Gefühl, dass der tatsächlich eine echte Bedrohung darstellen konnte. Madame Lefoux hatte genug mit ihnen gespielt. Aus der Spitze dieses speziellen Tentakels tropfte eine unheilvolle Flüssigkeit. Eine Flüssigkeit, die dort, wo sie auf den Teppich tropfte, zischend ein Loch hineinbrannte.
    Lapis solaris, schoss es Alexia durch den Kopf. Es war die wohl schlimmste und tödlichste Waffen ihres Sonnenschirms und bei Gegnern von Vampiren sehr beliebt. Allerdings war diese Flüssigkeit in Schwefelsäure gelöst und konnte daher jedem anderen ebenso schaden wie einem Vampir.
    »Genevieve, nicht! Sie könnten Unschuldige verletzen!« Alexia hatte Angst, nicht nur um die Vampire, sondern auch um die Drohnen und ihre Schwester. »Countess, bitte! Sie müssen sie fortlocken. Sonst werden Menschen sterben!«
    Doch Countess Nadasdy nahm Alexia gar nicht mehr wahr, denn sie war voll und ganz darauf konzentriert, sich selbst und ihre Leute vor der Vernichtung zu schützen.
    In diesem Moment tauchte der Duke of Hematol wieder auf, mit einem kleinen, schmutzigen Jungen auf den Armen. Der Duke bewegte sich sogar noch schneller als die Königin, kam vor ihr zum Stehen und schob Quesnels zappelnde Gestalt in ihre Arme. Alles erstarrte.
    Quesnel schrie und schlug um sich, doch dann erblickte er den Oktomaten, vor dem er offenbar noch mehr Angst hatte als vor den Vampiren. Er kreischte auf und schlang reflexartig einen dünnen, schmutzigen Arm um Countess Nadasdys Nacken.
    Der Oktomat konnte nicht schießen, ohne dabei

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