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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ab, und der Duke hob seines an, sodass Lady Maccon sanft auf ihre Füße rutschte. Sogleich eilten zwei der größten Claviger von Woolsey herbei, stützten sie von beiden Seiten und halfen ihr ins Innere ihres Heims.
    Die Vampire warteten immer noch auf der Vordertreppe, wie eine bizarre Parodie verwaister Hündchen – seelenvoll dreinblickende, herzergreifend zerzauste, mit tödlichen Fangzähnen bewehrte, unsterbliche verwaiste Hündchen.
    Schwerfällig drehte sich Lady Maccon zu ihnen um. »Nun?«
    »Bitte laden Sie uns ein zu bleiben, Alexia Maccon, Lady of Woolsey, Herrin dieses Hauses.« Die Worte der Countess waren ein hymnenartiger Singsang. Sie hielt Quesnel fest an die Brust gedrückt. Der Junge heulte und hatte die Augen weit aufgerissen; da war keine Spur mehr von dem Frechdachs, der er zuvor gewesen war, sondern nur noch ein zu Tode verängstigter Junge.
    »Ach, um Himmels willen, kommen Sie herein, kommen Sie herein!« Alexia runzelte die Stirn und versuchte nachzudenken. Das Haus hatte eine wirklich große Anzahl von Zimmern, aber wo wäre ein Schwarm Vampire wohl am besten aufgehoben? Sie spitzte die Lippen. »Wir bringen Sie allesamt hinunter ins Verlies. Dort gibt es keine Fenster, und die Sonne geht jeden Augenblick auf.«
    Rumpet kam herbei. »Lady Maccon, was haben Sie getan?«
    Die Vampire traten derweil feierlich ins Haus. Alexia deutete auf die entsprechende Treppe, und wortlos marschierten sie einer nach dem anderen nach unten.
    »Sie haben eine Königin hereingebeten?« Der Butler, dessen Gesichtsfarbe normalerweise recht gesund wirkte, war aschfahl geworden.
    »Das habe ich.«
    Der Duke of Hematol schenkte ihr ein müdes Lächeln, als er an ihr vorbeiging, und zeigte mit einem leichten Aufblitzen seiner Fangzähne, dass die Angst des Butlers berechtigt war. »Jetzt können wir nie mehr zurück, Lady Maccon, ist Ihnen das bewusst? Sobald eine Königin schwärmt und sich wieder niederlässt, ist es für immer.«
    Endlich begriff Lady Maccon, warum Lord Akeldama sich geweigert hatte, den Westminster-Stock zum Tee hereinzubitten, und sie verstand auch sein Lächeln. Alexia hatte seine größte Rivalin ein für alle Mal aus London fortgeschafft. Nicht nur, dass er der Wesir war, er war nun auch der Einzige, der im ganzen Londoner Stadtgebiet modisch den Ton angab. Was für ein Coup!
    Und Lady Maccon hatte einen Keller voll Vampire. »Verdammt, da bin ich aber ordentlich ausgetrickst worden!«
    Eine weitere Wehe vertrieb alle Gedanken über ihr gegenwärtiges häusliches Dilemma. Sie vermutete, dass es sich in etwa so ähnlich anfühlte wie der Schmerz, den ihr Mann bei seiner Verwandlung spürte.
    Rumpet streckte die Hand aus, um sie zu stützen. »Mylady?«
    »Rumpet, da ist ein Oktomat vor unserer Haustür.«
    »Das habe ich bemerkt, Mylady. Und halb BUR ist ebenfalls gerade angekommen.«
    Alexia sah hinaus. Es stimmte, mehrere von BUR s menschlichen Mitarbeitern, die den Oktomaten schon seit London verfolgten, hatten das mechanische Ungetüm endlich gestellt. Sie glaubte, Haverbinks hochgewachsene Gestalt zu erkennen. »O Gott, das Rudel wird sich auf sie stürzen, um sie zu zerfleischen!«
    Genau in diesem Moment ließ einer der Werwölfe bereits von Madame Lefoux’ künstlicher Kreatur ab und griff einen der BUR -Agenten an.
    »Wir müssen sie beschützen und die Rudelmitglieder wieder irgendwie ins Haus schaffen!«, entschied Alexia.
    »In der Tat, Madam.«
    »Rufen Sie die Claviger zusammen, sie sollen die nötige Ausrüstung holen, und öffnen Sie den Silberschrank!«
    »Unverzüglich, Madam.« Der Butler eilte zu einer kleinen dreieckigen Nische unter der Treppe. Dort baumelte neben der großen Kuhglocke, die er zu den Mahlzeiten läutete, eine silberne Kette, an deren Ende ein silberner Schlüssel hing. Daneben befand sich ein spezieller gläserner Kasten, der ein großes Horn enthielt. Rumpet zertrümmerte das Glas mit einem geschickten Schlag seiner behandschuhten Hand, dann setzte er das Horn an die Lippen und blies hinein.
    Es war nicht gerade ein besonders würdevoller Laut, der erklang, aber er dröhnte durchs Haus, dass man vermuten konnte, er würde sogar Felsen durchdringen. Sofort scharten sich alle Claviger um Rumpet im Foyer. Das Rudelprotokoll verlangte, dass jedes Rudelmitglied mindestens zwei Claviger hatte. Lord Maccon hatte zurzeit sogar sechs an der Zahl, und außerdem gab es noch ein paar zusätzliche Schlüsselwächter.
    Den Schlüssel benutzte Rumpet, um den

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