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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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und verschoss hölzerne Pflöcke. Alexia wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Erfinderin verzweifelt genug sein würde, noch einmal den Tentakel zum Einsatz zu bringen, der Lapis solaris versprühte.
    Dann fiel Lady Maccon hinter dem Kopf des Oktomaten ein weißer fliegender Punkt ins Auge, der zügig auf den Ätherströmungen in ihre Richtung segelte – ein kleines privates Luftschiff.
    Heftig wurde sie von einer weiteren Wehe erfasst, sie krümmte sich und rutschte an der Tür der Kutsche zu Boden. Es war das erste Mal, dass das wellenartige Gefühl tatsächlich wehtat. Während sich ihr Körper unkontrolliert zusammenkrampfte, blickte sie hoch und nach Osten.
    Unwillkürlich schrie sie auf, jedoch nicht vor Schmerz, sondern wegen dem, was sie dort sah. Im kalten silbrigen Blau des Nachthimmels zeigte sich ein deutlicher rosa Schimmer.
    Sie musste sie alle in die Sicherheit des Herrenhauses bringen.
    Alexia sah Lord Ambrose an, der nun über ihr stand, vor der Kutschentür, um seine Königin zu beschützen. »Wir müssen diese Kreatur irgendwie zu Fall bringen, um uns genug Zeit zu verschaffen!«, rief Alexia. »Wir müssen Woolsey erreichen! Die Sonne geht auf!«
    Die Augen des Vampirs wurden schwarz vor Angst. Die Sonne würde die Werwölfe wieder in ihre menschliche Gestalt verwandeln. Sie würde einige der jüngeren Rudelmitglieder langsam und verletzlich machen und Biffy, dem die notwendige Kontrolle fehlte, bleibenden Schaden zufügen. Aber die Vampire würde sie töten, jeden Einzelnen von ihnen, auch die Königin.
    Alexia kam ein Gedanke. »Besorgen Sie mir eine Sänfte, Mylord.«
    »Wie bitte, Lady Maccon?«
    »Reißen Sie das Dach der Kutsche ab oder einen Teil des Kutschbocks. Mit einem Vampir an jeder Ecke könnte es als Sänfte dienen, um mich damit nach Woolsey zu tragen. Niemand wird mich berühren müssen und dadurch seine Stärke verlieren. Wir könnten es schaffen.«
    »Strategischer Rückzug. Ausgezeichnete Idee.« Er sprang auf den Kutschbock, und Alexia hörte ein lautes reißendes Geräusch.
    Über ihnen sah sie einen grellen orangefarbenen Lichtblitz aus der Seite des Luftschiffs zucken, und mit einem lauten metallischen Knall durchschlug ein gewaltiges Geschoss die Hülle des Oktomaten. Die Kreatur schwankte unter der Wucht des Einschlags, fiel aber nicht.
    Lord Akeldama hatte Luftunterstützung gesandt. Alexia hatte keine Ahnung, über was für eine Art von Waffe die Drohnen verfügten, vermutlich war es eine kleine Kanone oder eine großkalibrige Elefantenbüchse, aber es war ihr egal.
    Das Luftschiff feuerte erneut.
    Als das zweite Projektil sein Ziel traf, war Lord Ambrose wieder da, ebenso wie der Duke. Sie legten ein großes, breites Brett neben Alexia auf den Boden, und es gelang ihr, sich seitlich daraufzuwälzen, dann hoben sie sie hoch. Die Königin und Dr. Caedes, der Quesnel trug, sprangen wie Schachtelteufel aus der aufgerissenen, verbrannten Kutsche, hüpften über den gefällten Baum und rannten auf Woolsey Castle zu. In ihrem geblümten Empfangskleid und bei ihrer pummeligen Figur sah die Countess dabei besonders merkwürdig aus.
    Lady Maccons vampirische Sänftenträger folgten ihr, Alexia konnte nichts anderes tun, als sich verzweifelt an den Seiten des Brettes festzuklammern, um nicht herunterzufallen, als sie über den Baum sprangen.
    Die Wölfe sorgten für genügend Ablenkung, sodass Madame Lefoux im Oktomaten ihre Flucht zum Herrenhaus anfangs nicht bemerkte. Als ihnen dann Flammen hinterherschlugen, waren sie schon weit außerhalb ihrer Reichweite.
    Sie brauchten nicht erst an die Eingangstür von Woolsey Castle zu pochen. Sie stand weit offen, und alle Claviger und Bediensteten waren auf der Vordertreppe versammelt, hielten sich Ferngläser oder Brilloskope vor die Augen und beobachteten gebannt die Schlacht, die in nicht allzu großer Entfernung tobte. Auf Lady Maccons gebieterisches Winken hin bildeten sie eine Schneise für die Vampire bis direkt vor den Eingang, vor welchem die Vampire plötzlich abrupt stehen blieben und mit feierlichem Ernst warteten, der unter solch schrecklichen Umständen völlig unangebracht schien.
    »Was den nun?«, fragte Alexia über alle Maßen entnervt. Sie war bis vor die Tür getragen worden, wie ein Spanferkel auf einem Silbertablett. Jeden Augenblick, dachte sie in einem Anflug von lebhafter Fantasie, wird die Köchin auftauchen und mir einen Apfel in den Mund stopfen.
    Lord Ambrose setzte sein Ende des Brettes

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