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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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gleichzeitig dringend benötigte Unterstützung bieten.«
    Lord Akeldama selbst war noch nicht ordentlich für den Abend gekleidet. Sein falsches Monokel fehlte, ebenso wie die obligatorischen Rougekleckse auf seinen alabasterbleichen Wangen und die lächerlichen Absätze an seinen Füßen. Nichtsdestotrotz sah Lord Akeldama, selbst in seiner am wenigsten formellen Aufmachung, überragend aus.
    »Aber mein lieber Freund, Ihre Knie!«
    Er trug royalblaue Breeches aus Moiréseide, eine Weste aus Damast in Weiß und Gold und einen gesteppten Hausrock aus Samt, der mit Tressen verziert war. Seine Hosen waren von so überaus feiner Qualität, dass es Alexia regelrecht entsetzte, dass der Vampir es auch nur in Betracht zog, die Zofe zu spielen, denn dabei würde er sich vielleicht hinknien müssen – auf den Fußboden!
    »Ach, pah! Du kennst mich, Darling, allzeit offen für ein Abenteuer á la toilette.«
    Lord Akeldama war ein Mann, von dem Lady Maccon sehr stark bezweifelte, dass er regelmäßig damit beschäftigt war, Damen an- oder gar auszukleiden, dennoch schien er der Aufgabe mehr als gewachsen. In den frühen Tagen ihrer Schwangerschaft mochte Alexia es noch allein geschafft haben, sich anzuziehen, indem sie das Korsett wegließ und ein Reisekleid oder ein anderes Gewand wählte, das vorne zugeknöpft wurde. Mittlerweile jedoch konnte sie nicht einmal mehr ihre eigenen Füße sehen, geschweige denn sie berühren. Eine Ankleidehilfe war weniger ein Luxus als vielmehr Notwendigkeit. Deshalb fügte sie sich dieser sehr seltsamen neuen Art von Zofe.
    »Es war äußerst zuvorkommend von Professor Lyall, jemanden zu schicken. Doch wenn mich schon ein Mann, der nicht mein Gatte ist, entblößt sehen muss, warum dann nicht er selbst?«
    Lord Akeldama tänzelte zu ihr hinüber und hob dabei schwungvoll ihre Unterkleider auf. Bei der bloßen Vorstellung schnalzte er mit der Zunge. »O meine liebe Erbsenblüte, deinem Professor könnte es ein bisschen zu gut gefallen. Wie meinem armen Boots. Und sie sind beide Gentlemen mit Prinzipien.« Er begann geschickt, mit Schleifen und Knöpfen zu hantieren, bevor er ihr das erste Kleidungsstück über den Kopf zog.
    »Was könnten Sie damit nur andeuten wollen, Mylord?«, fragte Lady Maccon aus dem Innern eines Hemdes heraus, in dem ihr Kopf halb feststeckte.
    Der Vampir zog den feinen Musselin nach unten und glättete ihn mit einem leichten Tätscheln über ihrem Bauch. Da seine andere Hand auf ihrem nackten Arm ruhte, machte die Berührung ihn in diesem Augenblick menschlich. Seine schmalen, spitzen Fangzähne verschwanden, seine blasse Haut färbte sich leicht pfirsichfarben, und sein schimmerndes blondes Haar verlor einen Hauch seines Glanzes. Als er sie anlächelte, wirkte sein Gesicht eher feminin als ätherisch. »Ach, Honigblüte, du bist dir doch wohl bewusst, dass wir hier alle auf unsere besondere Art und Weise in unserem Geschmack abweichen.«
    Lady Maccon dachte an Lord Akeldamas Salon mit all seinem Blattgold und Quasten. Obwohl sie wusste, dass es nicht das war, worauf der Vampir sich bezogen hatte, nickte sie. »O ja, das habe ich bemerkt.«
    Lord Akeldama zuckte nur selten mit den Schultern, da das den Sitz seines Jacketts beeinträchtigte, aber er sah so aus, als hätte er es in diesem Moment gern getan. Stattdessen stolzierte er hinüber zu einem langen Gestell, an dem Alexias Garderobe aufgehängt war, und begutachtete zahlreiche Kleider, wobei er jedes davon mit kritischem Blick musterte.
    »Nicht das da«, sagte Alexia, als er innehielt und lange ein Gewand in grün- und lilafarbenem Schottenmuster betrachtete.
    »Nicht?«
    »Der Ausschnitt ist zu tief.«
    »Mein allerliebstes Mädchen, das ist ein gutes Argument, kein schlechtes. Du solltest deine Vorzüge unterstreichen.«
    »Nein, wirklich, Mylord, zurzeit – wie drücke ich es nur aus? – quelle ich über. Es ist furchtbar lästig.« Alexia machte mit beiden Händen eine ausladende Geste vor ihrem Busen. Dieser ohnehin schon immer beachtliche Bereich hatte sich in den letzten Monaten zu nahezu dramatischen Proportionen ausgedehnt. Lord Maccon war begeistert. Lady Maccon fand es schrecklich. Als wäre ich nicht schon von vornherein gut genug ausgestattet!
    »Ach ja. Ich verstehe deinen Standpunkt, mein Immergrün.« Lord Akeldama wandte sich dem nächsten Kleid zu.
    »Was meinten Sie gerade in Bezug auf Professor Lyall?«
    »Was ich verdeutlichen wollte, Honigbienchen, ist, dass es verschiedene Stufen

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