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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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noch als ziemlich katastrophales Versäumnis erweisen. So schlimm wie damals, als ich mich für kurze Zeit in einen limettengrünen Übermantel verliebte.« Er schüttelte sich bei der unangenehmen Erinnerung.
    »So schrecklich kann es doch sicher nicht sein. Schließlich ist es doch nur Professor Lyall, von dem wir hier sprechen.«
    »Ganz genau, mein Pflaumentörtchen. Nur wenige von uns können so leicht mit einem nur abgetan werden. Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Es heißt, er habe sich nie ganz von einem gebrochenen Herzen erholt.«
    Alexia runzelte die Stirn. »Ach, wirklich?«
    »Ein beschämendes Leiden für einen Unsterblichen, so ein gebrochenes Herz, würdest du nicht auch sagen? Am allermeisten für einen Mann von Verstand und Würde.«
    Lady Maccon bedachte ihren Freund im Spiegel mit einem scharfen Blick, während er eine ihrer Locken feststeckte. »Nein, ich würde stattdessen eher sagen: Armer Professor Lyall.«
    Lord Akeldama war mit ihrer Frisur fertig. »Na bitte!«, verkündete er mit großer Geste und hielt einen Handspiegel hoch, damit sie sich auch von hinten betrachten konnte. »Leider verfüge ich mit dem Lockeneisen nicht über das Geschick unseres bezaubernden Biffy, also wird eine schlichte Hochsteckfrisur genügen müssen. Ich entschuldige mich für so viel Ungeschicklichkeit. Vielleicht sollte ich noch ein oder zwei Rosetten hinzufügen oder eine frische Blume, genau hier.«
    »Oh, schlicht ist absolut fantastisch, und alles ist besser als das, was ich selbst zustande gebracht hätte. Natürlich werde ich Ihren Rat mit den Blumen annehmen.«
    Der Vampir nickte und legte den Spiegel wieder zurück auf die Kommode. »Und … wie geht es Biffy?« Die nicht zu überhörende Ausdruckslosigkeit in der Stimme des Vampirs verriet Alexia deutlich, wie wichtig diese ach so beiläufig gestellte Frage war.
    »Er ist immer noch aufgebracht darüber, dass er den Schnupftabak aufgeben musste.« Lord Akeldama lächelte nur schwach über ihren Versuch, leichthin zu antworten, deshalb fuhr sie im ernsten Tonfall fort. »Nicht so gut, wie es ihm gehen könnte. Mein Gatte glaubt – und ich bin geneigt, ihm da zuzustimmen –, dass da etwas ist, das ihn davon zurückhält, seinen neuen Zustand zu akzeptieren. Bedauernswert, da Biffy nicht um das Wolfsdasein gebeten hat, aber er muss lernen, damit umzugehen.«
    Um Lord Akeldamas Mundwinkel zuckte es leicht.
    »Wie mir zu verstehen gegeben wurde, ist es eine Frage der Kontrolle«, erklärte Lady Maccon. »Er muss lernen, die Verwandlung zu beherrschen, anstatt ihr zu erlauben, ihn zu beherrschen. Bis er das schafft, ist er auf vielerlei Art eingeschränkt. Er kann nicht bei Tageslicht aus dem Haus gehen, sonst würde er dauerhaften Schaden erleiden, es muss nahezu eine Ewigkeit lang dafür gesorgt werden, dass er sich während der Tage um Vollmond herum in der Nähe von Silber aufhält, und er darf keinen Basilikum in Riechweite haben. Das ist alles ziemlich tragisch.«
    Lord Akeldama trat zurück und sprach dann, als habe sie seine Frage nie beantwortet. »Ach, nun ja, ich muss dir nun Adieu sagen, mein liebstes Mädchen, um mich um meine eigene Toilette zu kümmern. Heute Abend ist die Premiere einer höchst liederlichen Varietéshow, und ich habe vor, dort in vollem Staat zu erscheinen.« Er machte sich auf den Weg zur Tür, auf so rauschende Weise, wie es die Schurken in der Oper gern taten, wenn sie von der Bühne abgingen.
    Lady Maccon ließ sich nicht täuschen.
    »Mylord.« Alexias Stimme war leise und sanft, oder zumindest so leise und sanft, wie es ihr möglich war, da Alexia keine Frau war, die solche weiblichen Tricks im Allgemeinen beherrschte. »Was das Thema ›Gebrochene Herzen‹ betrifft, sollte ich jetzt vielleicht sagen: Armer Lord Akeldama?«
    Der Vampir verließ das Zimmer, ohne ihr eine Antwort zu geben.
    Lady Maccon senkte die Balkon-Zugbrücke und begab sich hinüber ins Woolsey-Stadthaus. Über eine Planke zu laufen, wenn man seine eigenen Füße nicht sehen konnte, zerrte ein wenig an den Nerven, aber Alexia Maccon war eine Frau mit mutigem Charakter und festen Prinzipien und war nicht gewillt, sich von einem dicken Bauch unterkriegen zu lassen. Auf der Treppe begegnete sie Felicity. Offenbar war sie gerade erst von einem ihrer unaussprechlichen Ausflüge zurückgekehrt, denn sie war wieder einmal mit Gestricktem bekleidet. Zum Glück hatten sie jedoch keine Gelegenheit für eine belanglose Unterhaltung, da sich

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