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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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erspart blieb.
     
    Am nächsten Morgen erwachte Velvet, als Emma die Vorhänge im Schlafgemach zurückzog. »Ich bin auf der Liege eingeschlafen«, sagte Velvet.
    »Ja. Ich wollte dich nicht stören, da ich wusste, du würdest zu Bett gehen, wenn du aufwachst. Ich brachte dir Obst und Backwerk.«
    »Vielen Dank.« Velvet war erleichtert, weil Emma keine Ahnung hatte, dass sie in der Nacht ihr Gemach verlassen hatte. Sie war nun Mitwisserin eines königlichen Geheimnisses und hatte Schweigen gelobt.
    Sie nippte an ihrem Ingwerwein, knabberte an den Keksen und gönnte sich eine Birne und ein paar Pflaumen. Als sie sicher sein konnte, dass ihr Magen nicht revoltieren würde, badete sie und kleidete sich an.
    Zu Mittag klopfte Thomas an, und sie bat ihn einzutreten.
    »Wenn es recht ist, Mylady, ich muss Kleider und persönliche Artikel Seiner Lordschaft holen. Lord Montgomery trug mir auf, alle seine Habseligkeiten einzupacken.«
    »Es ist sehr recht, Thomas. Wann plant er, Whitehall zu verlassen?«
    Thomas bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick, als ob sie dies doch besser wissen müsste als er. »Morgen, glaube ich, Madam.«
    »Montgomery ließ sich vom König beurlauben. Wisst Ihr, wie lange er fortzubleiben gedenkt?«
    Thomas räusperte sich. »Nun, ich glaube, zunächst wird er nach Roehampton gehen. Dann werden er und Mr Burke in Newmarket ein paar Pferde abholen und nach Bolsover Castle schaffen. Anschließend beabsichtigt Seine Lordschaft, nach Hause, nämlich nach Worksop in Nottingham zu gehen und sodann alle seine Besitzungen im Norden aufzusuchen. Er sprach davon, dass er zur Krönung wieder in London sein möchte.«
    »Aber die ist doch erst im April!« Um diese Zeit ist mein Kind fällig!
    »Nein, Madam … ich meine, ja, Madam.«
    Soll er doch gehen und bleiben, wo er ist. »Ihr findet seine Sachen im Ankleidezimmer, Thomas.« Ich hasse dich, Greysteel Montgomery!
    An jenem Abend gab Velvet sich große Mühe, um bei Princess Marys Empfang besonders gut auszusehen. Sie war der ältesten Schwester des Königs noch nie begegnet; nach allem, was sie gehört hatte, erwartete sie jedoch nicht, in ihr eine neue Freundin zu finden. Außerdem hatte Velvet beschlossen, mit Anne zu sprechen und ihr zu verstehen zu geben, dass sie in ihr eine Verbündete hatte.
    »Mary trägt ihre Nase so hoch, damit sie nicht dieselbe Luft atmen muss wie wir anderen«, bemerkte Barbara zu Velvet. »Dieses Luder – zeigt mir die kalte Schulter. Eine Countess ist ihr wohl zu minder. Ich werde Charles bitten müssen, mich zur Herzogin zu erheben!«
    Buckingham sah seiner Kusine direkt in die Augen. »Sogar den Bösen geschieht es in dieser Welt schlechter, als sie es verdienen.«
    »Meinst du dich selbst, George?« Barbara lächelte selbstgefällig. »Diese Anne Hyde ist unscheinbar wie eine Maus und obendrein ziemlich plump«, äußerte Barbara verächtlich. Es war allgemein bekannt, dass sie Chancellor Edward Hyde hasste, der kein Geheimnis aus seiner totalen Missbilligung ihrer Person machte.
    »Sie ist eine kluge junge Dame, Barbara. Unterschätze sie nicht«, riet Buckingham ihr. »Zudem ist sie recht witzig, ein seltenes Talent, das beim männlichen Geschlecht hoch im Kurs steht.«
    »Ich bin Expertin auf diesem Gebiet, George, und ich behaupte, dass es mehr auf Titten als auf Witz ankommt!«
    Velvet lachte. »Ich möchte wissen, ob meine Freundin Christian Cavendish heute da ist. Hat einer von euch die Dowager Countess gesehen?«
    »Sie muss mit Montgomery durchgebrannt sein«, sagte Buckingham gedehnt. »Beide fehlen heute.«
    »Christian ist zu gewitzt, um sich einen Mann aufzuhalsen«, erklärte Velvet gut gelaunt.
    »Er ist erst einen Tag zurück, und schon gibt es Ärger im Paradies«, bemerkte Buckingham.
    »George, eine künftige Mutter soll man nicht reizen«, warnte Barbara ihn. »Sie hat das unberechenbare Temperament einer Tigerin. Jetzt gehe ich und trenne die Geschwister – ich finde, Charles’ Arschkriecherei bei Mary unerträglich.«
    Velvet sah dem Paar nach, das sich dem König und seiner Schwester näherte. Die beiden gingen als Team vor. Buckingham würde Mary ablenken, damit Barbara Charles für sich hatte.
    Velvet steuerte auf die Ehrendamen Marys zu und bedachte Anne Hyde mit einem warmen Lächeln.
    »Guten Abend, Lady Montgomery. Ich glaube, Euer Gatte war es, der uns von Dover nach London Geleitschutz gab. Ich wollte mich bei ihm bedanken, kann ihn aber hier nirgends sehen«, begann Anne das

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