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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sich in den Speisesaal begeben, Buckingham aber harrte beim König aus. Velvet legte ihre Hand auf Georges Arm und sah ihn mit einem sprechenden Blick an.
    Intuitiv wie immer wandte Buckingham sich an Mary. »Ich bin sicher, dass Henry Jermyn ein Mittel gegen Migräne weiß.« Er bot Mary seinen Arm. »Sollen wir ihn aufsuchen?«
    Aus Gründen der Diskretion hielt Jermyn gebührenden Abstand zur Prinzessin.
    Velvet stellte sich auf Zehenspitzen und flüsterte Charles zu: »Sire, der Braut droht eine Fehlgeburt.«
    Er runzelte besorgt die Stirn. »Was?«
    Sie schüttelte den Kopf und legte den Finger an die Lippen. Als er ging, sah sie ihm nach und empfand Mitleid. Ich werde zu Bett gehen, sonst werde ich diejenige sein, die Barbara erklären muss, warum Charles sie allein ließ.
    Als Velvet im Bett lag, hielt ihr Gefühlschaos sie lange wach. Alles, was geschehen war, bewirkte, dass ihre Gedanken sich nur um ihr Kind drehten. Obwohl ihr Leib noch flach war, legte sie schützend die Hand darauf und gelobte, alles zum Schutz des Babys zu tun. Vielleicht bekomme ich ein Mädchen! Sie versuchte, sich das Kind vorzustellen, und schaffte es nicht. Allerdings fiel es ihr nicht schwer, sich einen Sohn vorzustellen, der Greysteel Montgomery wie aus dem Gesicht geschnitten war. Velvet betete für Anne und deren Kind. Würde ich mein Kind verlieren, bräche mir das Herz.
     
    Als Velvet tags darauf erwachte, blieb sie von ihrer morgendlichen Übelkeit verschont. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass es schneite. Alles war über Nacht weiß geworden, und die Welt sah frisch, sauber und hell aus trotz der Tatsache, dass Montgomery sie wahrscheinlich schon verlassen hatte und sie allein in Whitehall war.
    Sie verdrängte jede Anwandlung von Selbstmitleid, indem sie sich Annes schlimme Lage vor Augen hielt. Als sie mit Emma frühstückte, sagte sie kein Wort von den Ereignissen des Abends. Sie ging an ihr Regal, auf dem die Tiegel und Töpfchen standen, wählte eine Salbe, die Glyzerin und Bergminze enthielt und ging damit zu Anne. Eine Dienerin öffnete ihr. Velvet ging zum Bett und sah, dass Anne tief schlief. Da sie keine Ahnung hatte, wie weit die Frau eingeweiht war, stellte sie ihr keine Fragen. »Würdet Ihr ausrichten, Lady Montgomery hätte ihr eine Salbe für die Hände gebracht? Danke.«
    Draußen auf dem Gang waren einige Hausmädchen mit frischer Bettwäsche unterwegs. »Wie geht es Lady Beatrice heute?«
    »Es muss ihr besser gehen, Mylady. Princess Mary zog mit allen ihren Damen nach St. James um.«
    Velvet staunte. »Wann war das?«
    »Das weiß ich nicht genau, Mylady. Als ich kam, waren sie schon fort.«
    Sonderbar! Sie müssen sich in der Nacht auf den Weg gemacht haben. Als sie zu ihrer Suite ging, kam sie an der Treppe zu den Privatgemächern des Königs vorbei. Sie war neugierig wie eine Katze, doch sie wusste, dass sie mit ihren Fragen nicht an Charles’ Tür klopfen konnte. Sie nickte dem Gardisten zu und ging weiter. Dann hörte sie jemanden hinter sich und drehte sich um.
    »Ach, Dr. Fraser … eben komme ich von Anne, die ich schlafend antraf. Ist die Gefahr gebannt?«
    Frasers Gesicht zeigte ernste Züge, zudem wirkte er sehr besorgt. »Gefahr?«
    »Das Kind«, half Velvet nach.
    »Da war kein Kind«, sagte er kurz. Nach kurzem Zögern fügte er freundlicher hinzu: »Es gibt kein Kind.«
    »Ich verstehe, Doktor.«
    »Die Dame schläft nun ganz ruhig.«
    »Ich hörte, dass Beatrice, die Dame, die im Fieberdelirium lag, nach St. James’s Palace gebracht wurde.«
    Dr. Fraser sackte sichtlich zusammen. »Sie wurde weggebracht, weil sich Anne hätte anstecken können. Nur eine Vorsichtsmaßnahme, Mylady.«
    »Aber warum zog dann auch Princess Mary um, wenn das Fieber ansteckend ist?«
    Fraser machte ein Gesicht, als hätte man ihn bei einer Lüge ertappt. »Ich befolge die Anordnungen Seiner Majestät, Lady Montgomery.«
    »Verzeiht, Doktor. Ich verstehe, dass Ihr diskret sein müsst.« Velvet, die neben Fraser ausschritt, wechselte das Thema. »Ich bekomme ein Kind, Doktor.«
    »Da gratuliere ich aber, meine Liebe. Wann ist mit dem freudigen Ereignis zu rechnen?«
    »Wahrscheinlich Ende April oder Anfang Mai. Die Morgenübelkeit, an der ich litt, scheint überstanden.«
    Fraser zögerte, als wüsste er nicht, wie er ausdrücken sollte, was ihm auf der Zunge lag. »Lady Montgomery … Velvet, versprecht mir, dass Ihr Euch von St. James’s Palace fern halten werdet. Ich möchte nicht, dass Ihr Euch der

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