Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
Vom Netzwerk:
die du als Kind zeigtest.
    Sie beobachtete Velvet beim Essen und registrierte, dass sie einfaches Brot und Honig sehr zu genießen schien. »Meine Liebe, du hast einen strahlenden Teint. Deine Haut ist durchscheinend und scheint von innen zu leuchten. Was ist dein Geheimnis?«
    Erfreut über das Kompliment errötete Velvet. »Ich benutze kaltes Wasser. Mutter sagte, sie hätte sich als Mädchen mit Glyzerin und destilliertem Rosenwasser gepflegt. Ich wünschte, ich hätte das zur Verfügung.«
    Ihre Bedürfnisse sind so einfach. » Nun, Glyzerin haben wir im Haus, und der Garten ist voller Sommerrosen. Geh hinaus und pflücke sie dir.«
    »Ach, danke.« Sie wischte ihren Mund ab und faltete die Serviette zusammen.
    Christian beobachtete sie durch die rückwärtigen Fenster des Frühstückszimmers. Meine Güte, man würde meinen, ich hätte ihr die Kronjuwelen geschenkt.
     
    Montgomery hatte erfahren, dass die Dowager Countess of Devonshire in ihrem großartigen Haus in Bishopsgate residierte, in dem ihr verstorbener Gatte für seine königlichen Gäste den fürstlichen Gastgeber gespielt hatte. Er übergab sein Pferd vor der Remise einem Burschen und schritt die Stufen zur Haustür hinauf, um dem Butler seine Karte zu präsentieren.
    »Ich bin gekommen, um den Verwalter der Devonshire-Güter aufzusuchen, zuvor aber möchte ich der Dowager Countess meine Aufwartung machen, falls sie Besucher empfängt.«
    »Sehr wohl. Hier entlang, Mylord.« Der Butler geleitete ihn in die Bibliothek, und wenig später erschien die Dowager Countess.
    Sie musterte ihren Besucher rasch, und was sie sah, gefiel ihr. Allein sein befehlsgewohntes Auftreten machte ihn schon zu einer auffallenden Erscheinung. Sie warf einen Blick auf seine Karte. »Lord Montgomery?«
    »Mein Vater ist Alexander, Earl of Eglinton. Ich komme, um Eurem Verwalter die Schafe zu bezahlen, die wir kürzlich von Euch erwarben.«
    »Ach, Robert, Ihr wart Captain der royalistischen Armee.« Ich habe eine große Vorliebe füs Militärs.
    Velvet trat über einen Blumenkorb gebeugt ein. »Christian, wie schade, dass diese herrlichen Teerosen Rußflecken an …« Aufblickend sah sie, dass die Witwe einen Besucher hatte. »Ach, Verzeihung …« Sie sprach nicht weiter, sondern starrte ihn nur an. Der Mann hatte militärische Haltung, einen kerzengeraden Rücken und breite, muskulöse Schultern. Sein Gesicht war dunkel, hart und hager, und seine grauen Augen waren von so bezwingender Direktheit, dass es ihr Schauer über den Rücken jagte. Er war der attraktivste und kraftvollste Mann, den sie je gesehen hatte, und ihre körperliche Reaktion auf ihn war jäh und tief.
    Robert warf einen Blick auf das Mädchen und hatte das Gefühl, die Zeit würde stillstehen. Sein Herzschlag setzte aus, um dann umso heftiger zu pochen. Die junge Dame vor ihm in dem schlichten Kleid mit den Rosen im Korb war die Verkörperung süßer Unschuld. Sie hatte das Gesicht eines Engels. Noch nie hatte er ein so reizvolles Wesen gesehen.
    »Velvet, meine Liebe, das ist Captain Robert Montgomery …«
    Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen. »Velvet?«
    Ihre veilchenblauen Augen wurden riesengroß. »Greysteel?«

4
     
    »Natürlich!« Christians Miene erhellte sich, als ihr aufging, warum ihr sein Name so vertraut war. »Greysteel Montgomery ist dein Verlobter!«
    Velvets Wangen färbten sich dunkelrot. »Keine Rede davon!«
    »Es ist so lange her. Du warst erst sieben – vielleicht hast du es vergessen«, meinte Christian.
    »Ja, ich habe es vergessen.« Nein, ich vergaß es nie. Das war an dem Tag, als ich beschloss, mich Velvet zu nennen, an dem Tag, an dem mir klar wurde, dass ich in Charles verliebt war. Dein erster Blick sagte mir, dass du mich am liebsten verprügelt hättest. Du wurdest zur Verlobung gezwungen, weil meine Familie reich ist, und dafür hasstest du mich. Jetzt ist unser Vermögen dahin, und du möchtest nicht mehr an die Verlobung erinnert werden, aber dein Hass ist geblieben.
    »Ihr habt es vielleicht vergessen, Mistress Cavendish. Ich war ein dreizehnjähriger Junge. Mein Aussehen hat sich seither beträchtlich verändert.«
    Velvet starrte ihn hochmütig an, verzweifelt bemüht, sich ihre körperliche Reaktion auf ihn nicht anmerken zu lassen. Obwohl in den dunklen harten Zügen keine Spur von Jungenhaftigkeit mehr war, hatte sie nie die durchdringenden grauen Augen vergessen, die tief in ihr Inneres schauen und ihre Geheimnisse lesen konnten. Außerdem wusste der

Weitere Kostenlose Bücher