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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Ein scharfer Schmerz durchschnitt sein Herz. Du Narr! Sie hat dich Bolsovers wegen geheiratet.
    Er hatte sich eingeredet, dass sie ihn liebte. Jetzt wusste er, dass sie ihn aus falschen Gründen geheiratet hatte – um Bolsover zu bekommen, um Charles einen Gefallen zu tun und am Hof zu leben. Er war ein verliebter Narr.
    Velvet war wie betäubt. Ihr Blick hing an seinem nackten Rücken, als er von ihr ging. Sie glaubte, sie hätte sich verhört. Mit angezogenen Knien blieb sie auf dem Bett sitzen, die Decke vor die Brust haltend. »Greysteel, was sagtest du?«
    Er holte ein frisches Hemd aus der Kommode und kam zurück ans Bett. »Ich sagte nein, Velvet.«
    Ihre Augen blitzten, die Decke sank herunter. »Warum zum Teufel nicht?«, fragte sie aufbrausend.
    »Überließe ich dir den Besitz, würdest du eine Kehrtwendung machen und ihn deiner Familie zurückgeben.«
    »Natürlich würde ich das. Er gehört meinem Vater.«
    »Nein, Velvet, er gehört mir.« Sein Blick wurde von ihren reizvollen Brüsten angezogen, die sich mit ihrer Erregtheit hoben und senkten.
    Sie griff nach der Decke und zog sie hoch, um sich vor seinem Blick zu bedecken. »Habgieriger Schuft!«
    Um seinen Mund zuckte es. »Ach wie reizend … so nennst du als junge Ehefrau deinen Mann! Glaubst du, mich mit diesen süßen Reden zu umgarnen?«
    »Du Teufel! Deine Selbstsucht ist erschreckend.«
    »Es ist dein Mangel an Selbstsucht, der mich erschreckt, Velvet.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dein Vater wird Nottingham Castle und seine zahlreichen anderen riesigen Besitzungen zurückbekommen. Seine Frau Margaret wird zur Herzogin erhoben. Dein Bruder Henry, Marquis of Mansfield, wird Welbeck Abbey bekommen. Die Familie Cavendish erhält ihre Belohnung vom König.«
    »Sie ist gerechtfertigt.«
    »Natürlich«, gab er ihr Recht. »Aber du bist Mitglied dieser Familie und viel verdienstvoller als Margaret. Wo bleibt deine Belohnung, Velvet? Was bekommst du?«
    Sie starrte ihn an, vernahm seine Worte und allmählich erwachte Verständnis bei ihr.
    »Wenn dein verliebter Bräutigam dir das Schloss überließe und du in deiner blinden Hingabe die Besitzurkunde deinem Vater aushändigst, wird dieser dann großzügig sagen: ›Bolsover gehört dir, Velvet‹? Selbst wenn er es wollte, meinst du, Margaret würde es zulassen?«
    Sie senkte die Wimpern. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie.
    »Du weißt es sehr wohl.« Er setzte sich aufs Bett und fasste unter ihr Kinn. »Sieh mich an, Velvet.« Als sie widerstrebend den Blick hob, sagte er: »Bolsover Castle gehört uns, dir und mir. Ich habe die Absicht, es unserem erstgeborenen Kind zu überschreiben.«
    Sie konnte nicht umhin, sich über Greysteels Weitsicht zu freuen. An ihre zukünftigen Kinder hatte sie nicht viel Gedanken verschwendet, während er es sehr wohl getan hatte. Sie war dankbar, dass er einen Kopf für geschäftliche Dinge hatte, doch war sie ein wenig enttäuscht, dass dieser Kopf sein Herz beherrschte. Ich wusste von Anbeginn an, dass er ein Mann ist, der die Lage gern beherrscht. In meiner Überheblichkeit glaubte ich, ich könnte ihn beliebig dazu bringen, die Kontrolle zu verlieren, damit ich ihn um den Finger wickeln und nach meiner Pfeife tanzen lassen kann.
    Velvet lächelte ihr geheimes Lächeln. Ich werde mich mehr anstrengen müssen. Das Tagebuch ihrer Urgroßmutter enthielt genug Ratschläge, um alle Männer der Welt zu Sklaven zu machen. Man musste subtiler Verweigerung unverhüllte Fleischeslust folgen lassen und sich wetterwendisch zeigen … so zwang man einen Mann in die Knie. Sie ließ die Decke von ihrer Brust gleiten. Sei auf der Hut, Greysteel. Erst werde ich dein Herz stehlen und dann deine Seele.
    Er griff nach ihrer Decke und zog sie bis an ihr Kinn hoch. »Deck dich zu und schlaf weiter, mein Liebling. Nur weil ich zu unheiliger Zeit aufstehen muss, heißt das nicht, dass du es auch tun musst. Thomas wird dir in etwa einer Stunde das Frühstück bringen.« Er nahm seine Sachen mit ins Ankleidezimmer.
    Um diese Zeit waren noch nicht viele auf den Beinen, doch als Montgomery an der zu den Privaträumen des Königs führenden Hintertreppe vorüberkam, begegnete er Charles, der von seiner nächtlichen Lustbarkeit zurückkehrte.
    »Nach deiner befriedigten Miene zu schließen, nehme ich an, dass du die Dame überreden konntest, deinen Antrag anzunehmen?«
    »Allerdings, Sire. Wir wurden gestern in der Kapelle getraut.«
    »Du gerissener Teufel! Du hast den König um das

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