Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
eine Möglichkeit zu finden, mit ihm allein zu sein, dass sie noch keinen weitergehenden Plan entwickelt hatte.
Nach einer Stunde Fußmarsch erreichten sie den Teich, neben dem eine Windmühle stand, die die Wasserversorgung sicherstellte. Der Wind war stärker geworden, und das klappernde Geräusch der Mühle machte eine Unterhaltung schwierig.
Reed stellte den Werkzeugkasten ab, inspizierte den komplizierten Pumpmechanismus der Mühle und stellte ihn ab. Mit geübtem Blick suchte er sich den passenden Schraubenschlüssel heraus und begann einige Schrauben loszudrehen.
Jetzt, da sie nicht mehr in Bewegung war und nur tatenlos zusehen konnte, begann Katrina zu frieren. Die Sonne war hinter dichten Wolken verschwunden, der Wind hatte noch mehr zugenommen. Aber Katrina wollte nicht herumjammern, schließlich war sie aus freien Stücken mitgekommen. Also biss sie die Zähne zusammen, während Reed an der Apparatur herumschraubte.
Und dann begann es zu regnen.
Reed stieß einen leisen Fluch aus und blickte zu Katrina hinüber. „Ist dir kalt?“
„Nein, alles prima“, antwortete sie, aber ihre Zähne klapperten.
Vor sich hin fluchend ließ Reed den Schraubenschlüssel fallen, ging zu Katrina, zog sich sein Hemd aus und legte es ihr um die Schultern.
„Das brauchst du nicht …“
„Schon gut.“
Die zusätzliche Wärme tat ihr gut. „Danke“, murmelte sie. „Es tut mir leid.“
„Hock dich lieber hin“, riet er ihr. „Der Wind kriegt dich nicht so zu fassen, wenn du näher am Erdboden bist.“ Sorgenvoll blickte er zum Himmel und seufzte. „Du hättest wirklich nicht mitkommen sollen.“
„Mir geht es gut“, beteuerte sie und ging in die Hocke. Er hatte recht, so bekam sie nicht so viel von dem Wind ab. Wenn doch nur der Regen aufhören würde!
Doch den Gefallen tat er ihr nicht. Reed schien dennoch fest entschlossen, seine Reparaturarbeit zu beenden. Während er schraubte und hämmerte, wurde er erstaunlicherweise sogar etwas redseliger. Vielleicht aber nur, um sie von ihrem Elend abzulenken.
„Manchmal hat das Cowboyleben doch seine Schattenseiten.“
„Sieht ganz so aus“, bestätigte sie. „Zum Glück fliege ich bald nach New York zurück.“
Einen Moment schwieg er. Dann murmelte er: „Ja, zum Glück.“
„Wobei in New York auch nicht alles toll ist“, sagte sie.
„Vielleicht nicht“, gab er zurück, „aber hier draußen ist noch echte Wildnis. Echter Kampf. Da fliegen einem die gebratenen Tauben nicht in den Mund.“
„Meinst du etwa, es ist einfach, professionelle Tänzerin zu werden?“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Aber gedacht.“
„Auch nicht gedacht. Der Unterschied ist einfach, dass hier draußen mehr die Drecksarbeit gemacht wird, und in der Stadt …“
„Ich muss hart für mein Geld arbeiten.“
„Das müssen wir alle. Das ist kein Grund, sich für etwas Besseres zu halten.“ Er zog eine Schraube fest.
„Das tue ich doch überhaupt nicht …“
„Doch, das tust du, Katrina. Gib’s wenigstens zu.“
„Ich …“
„Du lebst in einer Weltstadt, du kaufst dir die teuersten Designerklamotten, du isst in den besten Restaurants, du kennst jede Menge reiche und berühmte Leute. Und alle paar Jahre geruhst du, dich unters gemeine Volk zu mischen, indem du zurück nach Colorado kommst.“
„Das ist gemein, was du da sagst.“
„Und aus irgendeinem Grund hast du dir aus dem gemeinen Volk diesmal mich ausgesucht.“
Katrina konnte es kaum fassen. War Reed verrückt geworden? Was wollte er ihr eigentlich sagen? Dass sie sich bloß dazu herabgelassen hatte, ihn zu küssen?
„Nein, vielen Dank, Katrina, darauf habe ich keine Lust“, sagte er und packte die Werkzeuge zusammen. „Ich behalte meine Selbstachtung, und du kannst zurückfahren zu deinen Champagner trinkenden Schnöseln auf euren versnobten Cocktailpartys.“
Wütend fuhr Katrina hoch. „Wow“, brachte sie hervor. Sie sah ihn an, seinen halb nackten Körper, beschienen von der allmählich untergehenden Sonne. „Das hast du aber alles mächtig in den falschen Hals gekriegt.“
Er nahm noch einige Einstellungen an der Apparatur vor, dann setzte sich der Mechanismus wieder in Bewegung. Zufrieden mit seinem Werk, verstaute er die restlichen Werkzeuge im Werkzeugkasten. Dann stand er auf und sah sich um. „Wir müssen zurück. Es ist höchste Zeit.“
Sie machten sich auf den Weg, und diesmal nahm er mehr Rücksicht auf sie, indem er etwas langsamer ging.
Doch nach zehn Minuten
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