Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
verschwand schlagartig, und er fühlte sich wie ein Mistkerl. Schlimm genug, dass er sie so bedrängt hatte – aber nein, das war ja noch nicht genug gewesen, jetzt hatte er sie auch noch beleidigt. Dabei hatte er es ja nicht so gemeint, wie es klang. Verzweifelt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Es tut mir leid.“
Sie presste die Lippen zusammen. „Kein Problem“, brachte sie hervor und wandte sich zum Gehen.
Er versuchte sie festzuhalten. „Katrina …“
Brüsk entwand sie sich seinem Griff. „Deine Erklärungen kannst du dir sparen.“
Schnell ergriff er sie beim Arm. „Warte. Es ist ja nicht so, dass ich nicht will …“
„Mit jedem weiteren Wort machst du es nur noch peinlicher, Reed.“
„Bitte – hör mir zu.“
„Nein.“ Sie versuchte sich loszureißen.
„Ich … ich will dich, Katrina“, gestand er ihr. „Ich will dich sogar sehr.“
„Ja. Das habe ich gemerkt.“
Tief atmete er durch. „Das ist alles nicht so einfach. Immerhin heiratet deine Schwester meinen Bruder.“
Verständnislos sah sie ihn an. „Ja und? Verstößt das, was wir tun, gegen irgendeinen mittelalterlichen Ehrenkodex?“
„Ja, so ungefähr. Etwas in dieser Richtung.“
Sie kam ihm verführerisch nahe. „Über so etwas kann man sich im einundzwanzigsten Jahrhundert ja wohl hinwegsetzen, oder?“
„Katrina …“
„Ich will dich nämlich auch, Reed. Mindestens genauso wie du mich.“
Ihr offenes Eingeständnis überraschte ihn so sehr, dass er sie losließ. Schnell nutzte sie die Gelegenheit, um zurück in den Ballsaal zu laufen.
5. KAPITEL
Katrina konnte selbst kaum glauben, was sie da gerade gesagt hatte. So offen war sie noch nie zu einem Mann gewesen.
Schnell ging sie zu dem Tisch, an dem ihre Geschwister saßen. Sie konnte nur hoffen, dass sie ihr ihre schlechte Laune nicht anmerkten. Dieser Reed! Was fiel ihm eigentlich ein, dass er glaubte, sie schützen zu müssen? Als wenn sie nicht alt genug wäre, für sich selbst zu entscheiden! Natürlich, ihre Schwester würde seinen Bruder heiraten. Aber was spielte das für eine Rolle? Schließlich waren Reed und sie erwachsen.
Plötzlich sah sie ihn am anderen Ende des Saals. Er schien nach ihr Ausschau zu halten. Schnell nahm sie einen großen Schluck Champagner.
Der nervte. Der nervte wirklich!
Als ihr Bruder Travis sich neben sie setzte, fuhr sie erschrocken zusammen. „Was muss ich da hören? Mein Schwesterchen hat Angst vor Pferden?“
„Und du hast wieder mit dem Bullenrodeo angefangen?“, konterte sie schlagfertig.
„Wer hat dir denn das erzählt?“
„Mandy. Sie hat mir verraten, dass du beim Rodeo in Pine Lake mitgemischt hast.“
„Da siehst du, dass ich wenigstens keine Angst habe.“
„Aber du bist auch kein unreifer Teenager mehr, der sich selbst etwas beweisen muss.“
„Gut vom Thema abgelenkt“, warf Mandy ein, die sich nun auf der anderen Seite neben Katrina setzte.
„Ich könnte dir innerhalb von ein paar Tagen das Reiten beibringen“, schlug Travis vor. „Du wirst sehen, es gibt wirklich keinen Grund, Angst vor Pferden zu haben.“
Um das Unglück perfekt zu machen, gesellte sich jetzt auch noch Reed zu ihnen! Er nickte den anderen freundlich zu, bevor er sich setzte, sagte aber nichts.
„Und wenn du erst deine Scheu vor Pferden abgelegt hast, befreien wir dich auch noch von deiner Hühnerphobie“, neckte Mandy sie.
Katrina leerte ihr Champagnerglas. Das war schon ihr drittes an diesem Abend gewesen, und allmählich tat der Alkohol seine Wirkung. Sie fühlte sich angenehm beschwipst und entspannt. Reeds Anwesenheit störte sie nicht mehr, und selbst die Besserwisserei ihrer Geschwister setzte ihr nicht mehr zu.
Nun kam auch noch Abigail und setzte sich auf den Stuhl neben Reed. „Na, worüber redet ihr gerade?“
„Über Katrinas unerklärliche Abneigung gegen Colorado“, antwortete Travis.
„Ich verstehe gar nicht, wie man Colorado nicht lieben kann“, sagte Abigail. „Es ist so schön hier. Die Berge, die Bäume, die frische Luft, das saubere Wasser.“
„Der Staub“, warf Katrina ein und hielt nach dem Kellner Ausschau. „Der Staub nervt.“ Sie brauchte dringend noch einen Champagner, Kalorien hin oder her! Eine angenehme Gleichgültigkeit hatte sich in ihrem Kopf breitgemacht, und das sollte vorerst auch so bleiben.
„An den Staub gewöhnt man sich“, sagte Mandy.
„Darum geht es nicht“, widersprach Katrina so heftig, dass ihre Geschwister sie verblüfft ansahen. Eine
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