Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
Beifahrersitz des grünen Lastwagens und wartete, bis Reed seine Diskussion mit Caleb beendet hatte.
Als er kam, riss er die Beifahrertür auf. „Du steigst jetzt sofort aus.“
„Nein.“
„Doch.“
„Jetzt sei doch vernünftig, Reed. Ich will nur mitfahren und ein bisschen reden, das ist alles. Bald bin ich fort und komme vielleicht erst in ein paar Jahren wieder. Du hast mir diesen Hometrainer gebaut und meinen Knöchel verarztet. Da kann man zum Abschied doch wenigstens noch mal ein bisschen plaudern.“
Nachdenklich sah er sie an. Wollte sie wirklich nur reden? Was war mit dieser geheimnisvollen Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte, die außer Kontrolle zu geraten drohte, wenn sie allein waren?
„Glaubst du wirklich, dass ich die Hände nicht von dir lassen kann?“, fragte sie gewollt provokant und lächelte dabei. „Bist du so eingebildet?“
Wütend schlug er die Beifahrertür zu.
Insgeheim atmete Katrina auf.
Reed ging um den Lastwagen herum, öffnete die Fahrertür, setzte sich ans Steuer und ließ den Motor an. Dann fuhr er los.
Eine halbe Stunde lang schwieg Reed, und Katrina wagte nicht, das Wort zu ergreifen. Doch schließlich nahm sie sich ein Herz.
„Eine ganz schön stille Fahrt“, kommentierte sie.
„Ja, so war es geplant. Ich hatte ja nicht mit einer Beifahrerin gerechnet.“
„Aber jetzt hast du eine“, merkte sie lächelnd an. „Ich kann dich ja ein bisschen mit Small Talk unterhalten.“
„Ja, ich schätze, in Small Talk hast du Übung. Diese ganzen blöden Cocktailpartys müssen ja zu irgendwas nütze sein.“
„Ach so, jetzt nutzt du die Gelegenheit, um mich zu beleidigen?“
„Das sollte doch nur ein Scherz sein.“
„Ich fand das nicht lustig.“
„Ich schon.“
„Du bist nicht besonders nett, Reed Terrell.“
Er wandte den Kopf und sah sie lange an. Als sie auf eine Kurve zufuhren, rief sie erschrocken aus: „He, pass auf die Straße auf!“
Geistesgegenwärtig riss er das Steuer herum. „Du hast recht“, merkte er leise an, „ich bin nicht besonders nett. Vergiss das bloß nicht.“
Als er sehr schwungvoll die Kurve nahm, musste Katrina sich festhalten. „Ich habe keine Angst vor dir, Reed.“
„Das ist in Ordnung. Ich habe genug Angst für uns beide.“
Katrina wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Der Gedanke, dass Reed überhaupt vor irgendetwas Angst haben sollte, kam ihr absurd vor.
Schweigend fuhren sie weiter, bis die staubige Piste ihr Ende fand. Zur Linken erstreckte sich ein Wald, zur Rechten ein Hügel.
Reed stellte den Motor ab. „Ab hier müssen wir zu Fuß gehen.“
„Zu Fuß?“
Er stieß die Fahrertür auf. „Es sei denn, du willst hier auf mich warten. In ein paar Stunden bin ich zurück.“
„Nein, nein. Ich komme mit.“
Reed schnallte sich einen Werkzeuggürtel um, schnappte sich eine verbeulte große Werkzeugkiste und klemmte sich ein Bündel Rohre unter den Arm. Dann marschierte er los.
Katrina hatte Mühe, mit seinem Tempo mitzuhalten. „Soll ich dir vielleicht etwas abnehmen?“
Höhnisch lachte er auf. „Das lass mal lieber.“
„Ich wollte dir nur behilflich sein.“
„Sagen wir mal so: Zum Packesel taugst du einfach nicht.“
„Oder sagen wir so: Du gibst mir keine Chance, mich zu beweisen.“
Der Pfad wurde immer unwegsamer. „Du hättest beim Ranchhaus bleiben sollen“, merkte Reed an.
„Was, und auf dieses himmlische Vergnügen verzichten?“
Von der Anhöhe aus bot sich ihnen der Blick auf eine prächtige Wiese.
„Und hier gibt es einen Brunnen mit Pumpe?“, fragte Katrina erstaunt.
Reed wies in Richtung Norden. „Ja, von dort aus wird Wasser in einen Teich gepumpt. Im Spätsommer weiden die Rinder hier. Durch den stetigen Windzug gibt es nicht zu viele Insekten. Aber wenn die Rinder hier nichts zu trinken finden, müssen sie immer den ganzen Weg zurück zum Fluss.“
„Scheint so, als wärst du doch ein ganz netter Mensch.“
„Sagen wir: ein praktisch denkender.“ Kritisch musterte er sie. „Wie geht’s dir, kannst du noch?“
„Alles bestens.“
„Und dein Knöchel?“
„Der hält sich wacker.“
„Okay“, erwiderte er und ging weiter, ohne darauf zu achten, ob sie seinem zügigen Tempo folgen konnte.
Nein, ein Gespräch würde sie ihm nicht aufzwingen können. Er wollte das einfach nicht und hielt sie deswegen auf Abstand. Allerdings hätte sie auch nicht recht gewusst, was sie hätte sagen sollen. Es war schon so schwierig gewesen, überhaupt
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