Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
auf.“
Während sie zur Truhe ging, öffnete er den Küchenschrank. Immerhin fand er eine Schachtel Pfannkuchen-Fertigmischung und eine Flasche Ahornsirup. Nicht gerade ein Festmahl, aber immerhin würden sie nicht hungern müssen.
„Viel habe ich nicht gefunden“, meldete sich Katrina. Sie kam auf ihn zu und hielt ihm eine große Jogginghose und ein weißes T-Shirt entgegen. „Das müssen wir uns wohl teilen.“
„Dann nehme ich am besten die Hose. Die wäre dir sowieso zu groß.“
Sie warf sie ihm zu. „Das T-Shirt kann ich bestimmt als Minikleid tragen. Kann ich dir vertrauen? Ich meine, dass du mir den Rücken zudrehst, während ich mich umziehe?“
„Hundertprozentig“, versicherte er. „Meine Mutter hat mich als Gentleman erzogen.“
„Und meine Tante hat aus mir eine freigeistige Künstlerin gemacht.“
„Ich weiß nicht mal, was das genau bedeuten soll.“
„Das soll bedeuten, dass ich mich wahrscheinlich nicht umdrehe, während du dich umziehst“, erwiderte sie lächelnd.
Reed wollte etwas Anzügliches erwidern, ließ es dann aber lieber. Jede schlüpfrige Bemerkung konnte gefährlich werden! Stattdessen nahm er eine Schüssel aus dem Schrank, um den Pfannkuchenteig vorzubereiten. „Du kannst loslegen, Katrina. Zieh dich um.“
Er hatte bereits die erste Ladung Pfannkuchenteig in die Pfanne gegeben, als sie ihm von hinten auf die Schulter tippte. „Jetzt bist du mit Umziehen dran“, forderte sie ihn auf. „Hm, das duftet ja schon gut.“
Er überreichte ihr den Pfannenwender. „Hier, kümmere du dich bitte so lange ums Essen. Schon mal Pfannkuchen gemacht?“
„Nein, aber ich schätze mal, dafür braucht man kein abgeschlossenes Hauswirtschaftsstudium.“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Hör auf dein Gefühl. Wenn du meinst, er ist so weit, wendest du ihn.“
Während sie sich der Pfanne widmete, zog er sich um. Und natürlich wandte sie sich nicht um, um ihn zu betrachten. Ihre lockere Bemerkung von vorhin war nur ein Scherz gewesen.
Als sie erfolgreich den Pfannkuchen gewendet hatte, stieß sie einen kleinen Freudenschrei aus. „Ich wusste gar nicht, dass ich so eine gute Köchin bin“, jubilierte sie.
„Ja, du machst das wirklich gut“, lobte er sie.
„Aber du bist anscheinend auch ein richtig guter Koch“, erwiderte sie.
„Aus reinem Selbsterhaltungstrieb.“
„Hat deine Mutter dir das beigebracht?“
„Ja“, antwortete er einsilbig. Er sprach nicht oft über seine Mutter.
„Wie alt warst du, als es passiert ist?“, erkundigte Katrina sich leise.
Er verstand die Frage absichtlich falsch. „Als sie mir das Kochen beigebracht hat?“
„Nein … als sie gestorben ist.“
„Siebzehn“, sagte er knapp.
Einen Augenblick lang herrschte betretenes Schweigen.
„Ich kann mich noch dunkel an sie erinnern“, murmelte Katrina dann. „Sie war eine schöne Frau.“
„Allerdings“, stimmte er zu. Sanftmütig und freundlich war sie gewesen – und eigentlich viel zu zart und zierlich, um in der Wildnis von Colorado zu schuften. Genau wie Katrina.
„Du … du redest wohl nicht gern über sie?“
„Doch. Macht mir nichts aus.“ Eigentlich stimmte das zwar nicht, aber …
„Das muss ganz schön schlimm für euch gewesen sein.“
„Ja, war es.“
„Und dann ist auch noch Caleb weggegangen …“
„Was willst du eigentlich genau wissen?“, fragte Reed entnervt. Er hätte das Thema am liebsten so schnell wie möglich abgeschlossen.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht recht. Vielleicht, welchen Einfluss der Verlust auf dich hatte. Ob du dich … verlassen gefühlt hast. Einsam.“
„Hast du dich einsam gefühlt?“, stellte er die Gegenfrage.
„Hm?“
„Du hast doch deine Familie verlassen.“
Sie nickte nur und ging nicht weiter darauf ein. Ein paar Sekunden später ergriff sie den Stiel der Pfanne mit beiden Händen und ließ den fertigen Pfannkuchen auf den bereitgestellten Teller gleiten.
„Willst du diesmal den Teig in die Pfanne tun?“, fragte er.
„Ja, gerne. Man muss alles einmal probiert haben.“ Mit einem Löffel verteilte sie die Masse in der Pfanne.
„Wie ein Profi“, lobte er lächelnd.
„Ja, ich habe mich damals ganz schön einsam gefühlt“, griff sie den Faden wieder auf.
Ohne dass sie es bemerkte, verzog er den Mund. Musste sie unbedingt auf diese rührseligen Themen zurückkommen? So etwas lag ihm nicht besonders!
„Ich war damals ja erst zehn“, erzählte Katrina versonnen. „Eine
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