Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fey 01: Die Felsenwächter

Fey 01: Die Felsenwächter

Titel: Fey 01: Die Felsenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
umschloß den Kopf wie eine enge Kappe, seine Robe war tropfnaß und die Füße schlammbedeckt. Er umklammerte eine kleine Flasche.
    »Coulter ist tot«, sagte Arl, »genau wie Eleanora gesagt hat. Die Körper …« Seine Stimme versagte, und er schüttelte den Kopf. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Wo ist die Frau?« fragte der Danite.
    »Hier«, erwiderte Eleanora. Ihr war zwar nicht mehr schwindlig, aber sie wagte es nicht vorzutreten. Sie senkte den Kopf und wartete darauf, daß auch er sie verurteilte.
    Er ging auf sie zu und legte jetzt einen nassen Finger auf ihre Stirn. »Du bist gesegnet«, sagte er. »Nicht viele sehen die Fey und bleiben am Leben.«
    »Ihr wißt, wer sie sind?« fragte sie.
    Er nickte. »Ich bin von Jahn hergeritten, um zu sehen, ob sie auch die Landbevölkerung angegriffen haben. Die Stadt ist besetzt, aber es ist uns gelungen, sie zurückzudrängen. Sie sind Dämonen. Weihwasser vernichtet sie.«
    »Er hat diejenigen, die bei Coulter zurückgeblieben sind, mit ein paar Spritzern Weihwasser getötet«, sagte Arl. Er warf einen Blick auf Helter. »Das war auch gut so. Sie wollten nämlich gerade auf mich losgehen.«
    »Ich hatte dir doch gesagt, daß du dich verstecken sollst«, gab Helter zurück.
    Mit zitternder Hand wischte sich Arl über die Brauen. »Sie wußten, daß Eleanora dort gewesen war. Sie wußten, daß sie das Baby mitgenommen hatte. Sie dachten, sie würde zurückkehren, und hatten Kundschafter in den Wald geschickt. Der Geistliche Herr kam gerade zur rechten Zeit.«
    »Was sind das für Wesen?« fragte Vy.
    »Dämonen«, wiederholte der Danite geduldig, als hätte sie ihn beim ersten Mal nicht richtig verstanden. »Sie sind in Schiffen über das Meer gekommen, aber sie besitzen Zauberkräfte, und ihre Schiffe sind plötzlich verschwunden.«
    »Warum läßt der Roca das zu?« fragte Eleanora.
    »Der Roca hat für sein Volk gesorgt, für all jene, die gläubig sind.« Der Danite hielt das Fläschchen mit Weihwasser hoch. »Das ist alles, was ich euch jetzt geben kann, aber laßt den Jungen mit mir gehen, und ich werde ihn morgen mit einem größeren Vorrat zurückschicken. Wir haben ein Lager außerhalb der Stadt angelegt, nur für die Landbevölkerung. Bald wird uns noch mehr davon zur Verfügung stehen. Einer der Ältesten hat versprochen, Daniten und Auds über Land zu schicken, sobald die Bedrohung durch die Fey abgewendet ist, und sie werden Flaschen mit Weihwasser verteilen, für den Fall, daß die Dämonen zurückkehren.«
    Helter wandte sich zu Arl. »Willst du mit ihm gehen?«
    Arl nickte. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Sein Gesicht war von der Erschöpfung gezeichnet. Er sah doppelt so alt aus wie noch am Morgen, als Eleanora angekommen war. »Keiner sollte so etwas Entsetzliches noch einmal sehen müssen. Ich … ich weiß jetzt, wovor wir uns in acht nehmen müssen.«
    Sein Blick traf den Eleanoras. Nur sie beide hatten jene furchtbaren Ereignisse mit eigenen Augen gesehen. Sie teilten die gleichen Geister. Die Geister und das Entsetzen.
    »Geht es dem Kleinen gut?« fragte Arl so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnte.
    »Ja, mit dem Kind ist alles in Ordnung«, erwiderte sie. Eleanora wußte, wie wichtig es war, nach einem solchen Gemetzel zu wissen, daß es auch so etwas wie unschuldiges Leben gab. »Lowe hat es gerade schlafen gelegt.«
    Arl lächelte. Dann berührte er den Arm des Daniten. »Kommt, laßt uns nach dem Kind sehen und etwas essen.«
    »Dann müssen wir aber gehen«, antwortete der Danite. »Diese Dämonen werden nicht warten. Sie kommen sicherlich so schnell sie können auch hierher.«
    Sie gingen zu Helters Hütte. Schon jetzt wirkten sie wie ein Team, eine Kampfeinheit, die sich der Invasion der Fremdlinge entgegenstemmte.
    Eleanora sah ihnen nach. Helter seufzte und schaute sie an. »Ich muß mich bei dir entschuldigen«, sagte er. »Ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Ich weiß«, antwortete sie. Seine Worte munterten sie etwas auf. »Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen einen Weg finden, uns vor ihnen zu schützen.« Und zwar so schnell wie möglich. Sie brachte nicht genügend Mut auf, um den Jungen und den Daniten zu fragen, ob sie Spuren hinterlassen hatten. Sie wollte nicht wissen, wie einfach es für die Fey war, sie aufzuspüren.

 
29
     
     
    Die Vision hatte sie schwindlig gemacht. Jewel schüttelte den Kopf und atmete tief ein. Schattengänger hielt sie fest. Direkt, nachdem die Vision vorüber

Weitere Kostenlose Bücher