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Fey 02: Das Schattenportal

Fey 02: Das Schattenportal

Titel: Fey 02: Das Schattenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ermorden?«
    Der kleine Mann schüttelte den Kopf. »Wir waren schon näher am König dran, als ich es jetzt bin.«
    »Das Mädchen«, sagte Monte. »Das wissen wir.«
    »Nein«, sagte der kleine Mann. »Ihr wißt nichts. Das einzige, was uns momentan zum Vorteil gereicht, ist eure unglaubliche Unwissenheit. Und diese Unwissenheit kann euch allen den Garaus machen. Ich bin bereit, im Gegenzug für meine Sicherheit alles zu verraten, wozu ich erzogen worden bin. Ich bin in diesem Krieg euer Schlüssel zum Sieg.«
    Monte warf Theron einen Blick zu. »Zeig mal deine Wunde«, sagte er. Er kippte Therons Kopf nach vorne und nach hinten, und Theron verzog das Gesicht, als sich die Kruste an der Narbe spannte. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich sie mit ein bißchen Weihwasser säubere.«
    Theron runzelte die Stirn. »Weihwasser ist nicht zum … oh«, sagte er dann, als er begriff, was Monte im Sinn hatte. »Nein, es macht mir nichts aus.«
    Monte nahm die Flasche, die vor Kondros stand. Der kleine Mann wand sich, als befürchtete er, das Weihwasser käme mit ihm in Berührung. Monte goß ein bißchen auf sein Taschentuch und rieb über Therons Hals. Das Taschentuch wurde blutig.
    »Na schön«, sagte Monte. »Verzaubert hat er dich nicht.«
    »Das kann ich gar nicht«, sagte der kleine Mann. »Ich verfüge nicht über Zauberkräfte. Würde ich sonst vielleicht so riechen?«
    Monte ignorierte ihn. Er reichte Kondros die Flasche wieder, wobei er einen Tropfen auf dessen Hand fallen ließ. Kondros grinste und wischte den Tropfen weg.
    »Er hat mich bereits im Palast überprüft«, sagte Cyta.
    »Guter Test«, sagte der kleine Mann mit zittriger Stimme. »Den keiner von uns überlebt.«
    »Soll ich dich anfassen?« fragte Monte.
    »Nein!« Der kleine Mann kreischte das Wort förmlich heraus. »Ich sagte doch, daß ich euch helfe. Was wollt ihr noch?«
    Monte zuckte die Achseln. »Vielleicht stirbst du ja nicht, wenn du keine Zauberkraft hast, wie du behauptest.«
    Die Stiefelspitze des kleinen Mannes drückte gegen den Dielenboden. Er hob den Stuhl an, als wollte er gehen. »Nein. Das glaube ich nicht. Uns sind einige Rotkappen verlorengegangen. Ich glaube, daß sie wie alle anderen auch an dem Gift gestorben sind. Bitte. Bitte. Ich mache euch ein Angebot. Bitte. Tötet mich nicht. Ich bitte euch!«
    Monte seufzte und stellte die Flasche ab. Das Taschentuch legte er daneben. Therons Herz schlug heftig. Die Angst des kleinen Mannes war ansteckend.
    »In Ordnung«, brummte Monte. »Ich nehme dein Angebot an. Aber du mußt auf meine Bedingungen eingehen. Ich bringe dich auf keinen Fall in die Nähe des Königs, und du wirst jede Frage beantworten, die ich dir stelle. Es wird ständig eine Wache mit Weihwasser in der Hand neben dir stehen, und wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, wirst du damit übergossen. Ist das klar?«
    Der Mund des kleinen Mannes bewegte sich, aber es kam kein Wort heraus. Schließlich nickte er.
    »Wenn deine Information nichts taugt, töten wir dich. Wenn deine Information falsch ist, töten wir dich. Ist das klar?«
    Der kleine Mann schluckte. »Ja.« Das Wort war kaum mehr als ein Flüstern. Theron war überzeugt davon, daß der kleine Mann außer sich vor Angst war. »Und was geschieht, wenn ihr herausfindet, daß ich die Wahrheit sage?«
    »Dann verhandeln wir. Zumindest werden wir dich am Leben lassen. Und wenn du uns nicht angelogen hast, dann ist das schon mehr, als deine Leute zu tun bereit waren.«
    Der kleine Mann nickte und blickte zur Seite. Monte schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich möchte, daß ihr Männer ihn zu den Unterkünften der Garde bringt. Wir stecken ihn heute nacht fürs erste ins Verlies. Einer von euch steht Wache. Morgen postiere ich neue Wachtposten davor. Bevor ihr Gegenteiliges von mir erfahrt, hat das alles hier nicht stattgefunden. Ich möchte nicht, daß sich in dieser Stadt herumspricht, daß wir einen Fey gefangen haben.« Er warf einen kurzen Blick auf den kleinen Mann. »Denn in diesem Fall weiß ich nicht, ob es mir möglich sein wird, ihn am Leben zu erhalten.«
    »Wir sagen nichts«, erwiderte Theron. Dann sah er seine Gefährten an: »Oder?«
    Sie schüttelten die Köpfe. Ohne daß Theron etwas hätte sagen müssen, gingen sie in die Hocke und lösten die Fesseln an den Füßen des kleinen Mannes.
    Der kleine Mann blickte Theron an. Als er bemerkte, daß dieser ihn betrachtete, formten seine Lippen das Wort »danke«.
    Theron

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