Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fey 03: Der Thron der Seherin

Fey 03: Der Thron der Seherin

Titel: Fey 03: Der Thron der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Interesse seines Volkes. Er gab uns das Weihwasser. Er hat vorgesehen, daß wir das einzige Volk auf der ganzen Welt sind, in dessen Macht es liegt, die Fey zu schlagen. Ihr könnt nicht ernsthaft glauben, daß er eine Vermischung unseres Blutes mit dem der Fey zulassen und gutheißen würde. Seht Euch doch nur das Kind an, das Nicholas mit dieser Frau gezeugt hat! Und was dadurch mit dem Blute des Roca geschehen ist. Jewel war zum zweiten Mal schwanger. Gott hat ihr Leben beendet, bevor sie eine zweite Mißgeburt gebären konnte.«
    »Entspräche das der Wahrheit«, konterte Ilim, »dann wäre dieses Kind nicht geboren worden.«
    Matthias hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Rücken gegossen. »Was?«
    »Das Küchenpersonal des Palastes war bei der Geburt dabei. Sie sagen, das Kind sei ein Dämon.«
    Die Ältesten keuchten entsetzt auf. Matthias wich sämtliches Blut aus dem Gesicht. Noch ein Kind, mit dem man sich auseinanderzusetzen hatte. »Ich dachte, Jewel sei gestorben.«
    »Ist sie auch«, antwortete Ilim. »Aber das Küchenpersonal hat gesagt, Nicholas und die Fey hätten das Kind gerettet. Als sie sahen, was es war, schickten sie das Personal aus der Küche.«
    Die Geschichte wollte also kein Ende nehmen. Matthias ballte die Fäuste und rieb dann die Finger aneinander; versuchte aber, seine wahren Gefühle vor den anderen zu verbergen. Nicholas mußte diese Kinder in der Thronfolge übergehen. Matthias blieb noch genügend Zeit, um dafür zu sorgen. Vielleicht konnte er Nicholas davon überzeugen. Und dann würde Nicholas seinen Rat befolgen.
    Er mußte es einfach tun.
    Keine dieser Mißgeburten sollte je die Blaue Insel regieren. Das durfte man einfach nicht zulassen.
    »Das Kind ist ein Dämon, weil die Fey Dämonen sind«, erklärte Matthias. »Sie verfügen über Kräfte, die nur Gott allein zustehen. Wir hätten die Fey zwingen sollen, so lange im Empfangssaal zu bleiben, bis wir sicher sein konnten, daß Jewel gestorben war.«
    »Warum?« fragte Timothy mit zusammengezogenen Brauen. »Widerlegt das Überleben des Kindes nicht deine Argumentation?«
    »Nein«, erwiderte Matthias. »Die Fey verfügen über Fähigkeiten, die nur Gott ihnen nehmen kann. Wir haben ihnen zuviel Freiheit zugestanden, daß sie diese Abscheulichkeiten vollziehen konnten. Wir hätten es verhindern sollen.«
    »Ihr seid Euch dessen so sicher«, sagte Linus. »Ich verstehe nicht, wieso.«
    »Nichts in den Geschriebenen und Ungeschriebenen Worten verweist auf Abscheulichkeiten«, wandte Ilim ein.
    Matthias bewegte sich jetzt auf sehr dünnem Eis. Wenn es ihm nicht gelang, die Ältesten vollständig von seiner Ansicht zu überzeugen, würden sie ihm nicht mehr zuhören. »Die Geschriebenen und Ungeschriebenen Worte berichten von den Soldaten des Feindes und den Bedrohungen, die sie der Blauen Insel brachten. Der Roca hat sich ihnen geopfert, um zu verhindern, daß sie die Insel übernehmen. Durch diese Tat wurde er in die Hand Gottes Aufgenommen.«
    »Das wissen wir«, warf Vaughn ungeduldig ein.
    »Aber Ihr denkt nicht mehr darüber nach«, sagte Matthias. »Der Fünfzigste Rocaan hielt die Fey für die Soldaten des Feindes. Er wollte sich mit ihnen treffen, weil er hoffte, Gott sei bei dieser Zusammenkunft anwesend. Er glaubte, er werde zum Roca, daß Gott ihn Aufnähme, und die Fey sich deswegen von der Insel zurückzögen.«
    »Und weil er das glaubte, ist er gestorben«, sagte Reece leise.
    »Richtig«, antwortete Matthias. »Aber ist er gestorben, weil er in seinem Glauben fehlgeleitet oder weil er zu arrogant war? Oder weil er die Worte nicht richtig begriffen hat?«
    »Er hätte die Worte niemals mißverstanden«, protestierte Vaughn.
    »Wirklich nicht?« fragte Matthias. »Habt Ihr bei der Krönungszeremonie zugehört? Der weltliche Repräsentant des Roca ist der König. Nicht der Rocaan ist der direkte Nachfolger des Roca, sondern der König. Was, wenn nun der König durch die Verbindung mit den Soldaten des Feindes einen Fehler begangen hat? Würde Gott das nicht aller Welt durch mißgebildete Kinder zeigen? Wäre es nicht die Aufgabe des Königs, sich den Soldaten des Feindes entgegenzustellen, um dann in Gottes Hand Aufgenommen zu werden und die Fey dadurch von unserer Insel zu vertreiben?«
    »Habt Ihr den Mord deswegen während einer religiösen Zeremonie begangen?« fragte Porciluna. »Weil Ihr diese Worte gehört und Euch einen falschen Glauben daraus zusammengereimt habt,

Weitere Kostenlose Bücher