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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Jemand, der im Dunkeln gefangengehalten wurde, müßte eigentlich bei jedem Geräusch aufhorchen und rufen, und sei es nur um Hilfe.
    Der Wächter führte ihn durch verschlungene Korridore, bis Matthias nicht mehr wußte, wo er eigentlich war. Im hinteren, ältesten Teil des Verlieses wurden die Gänge schmaler, und die Fackeln hingen weiter auseinander. Schließlich nahm der Wächter eine Fackel aus der Halterung und hielt sie den Rest des Weges vor sich. Mit einem eigenen Schlüsselring schloß er eine schwere Eichentür auf und ging hinein.
    In der Zelle roch es nicht so streng wie auf dem Gang. Hier waren nur wenige Gefangene eingekerkert gewesen. Der Wächter zündete mit der Fackel, die er in der Hand hielt, eine Reihe weiterer Fackeln an. Im sich allmählich ausbreitenden Lichtschein wurde an der hinteren Wand des Raumes ein Käfig sichtbar. Burden lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. Ein Funken aus einer der Fackeln umschwirrte ihn wie eine Stechmücke.
    »Aha. Hat Euch die Neugier doch keine Ruhe gelassen«, sprach ihn Burden in der Inselsprache an, sobald er Matthias erblickte.
    Die Worte saßen, doch Matthias ging nicht darauf ein. Er wußte nicht, was er antworten sollte, ohne sich in die Defensive drängen zu lassen. Statt dessen wandte er sich an den Wächter, nahm ihm die Fackel aus der Hand und sagte: »Laß uns allein.«
    »Aber, Heiliger Herr …«
    »Laß uns allein!«
    Der Wächter durfte dem Rocaan nicht widersprechen. Trotzdem spürte Matthias ein wenig Mitleid mit dem Mann und der Situation, in die er ihn gebracht hatte. Wenn dem Rocaan etwas zustieß, wenn er gar getötet wurde, würde der Wächter hingerichtet werden. Wenn der Gefangene starb … In diesem Falle hing es wohl von Nicholas ab, aber so wie Nicholas im Banne der Fey stand, würde der Wächter in diesem Falle wohl auch sterben müssen.
    »Ich muß Euch einschließen«, sagte der Posten.
    Matthias nickte. Als Danite hatte er das unzählige Male über sich ergehen lassen. Er war darauf vorbereitet.
    »Ich warte vor der Tür«, sagte der Wächter.
    Er ging hinaus, zog die Tür hinter sich zu, und nach einigen Augenblicken klapperte das Schloß. Matthias war ebenso gefangen wie Burden.
    Noch ein Funke hatte den Weg in die Zelle gefunden. Matthias betrachtete ihn argwöhnisch. Wenn er am falschen Ort niederging, konnte er das Heu in Flammen setzen. Der Funke prallte gegen die Wand und verlosch.
    »Habt Ihr keine Angst, ich könnte Euch töten?« fragte Burden.
    »Wenn du das auf diese Entfernung tun könntest, wäre ich bereits auf dem Korridor im Tabernakel gestorben«, erwiderte Matthias. »Du brauchst andere, die die Drecksarbeit für dich erledigen.«
    »So wie Ihr das Gift braucht.«
    Matthias zuckte die Achseln. »Es funktioniert.«
    »Aber nur, weil Ihr es geschaffen habt.«
    Genau deshalb war er hergekommen. Dieser Enthüllung – oder dieser Lüge – wegen. »Jeder Rocaan stellt Weihwasser her.«
    »Aber erst seit Euch besitzt es magische Eigenschaften.«
    »Das wissen wir nicht. Bis ihr gekommen seid, gab es hier keine Fey.«
    Burden lachte. Sein Lachen hörte sich tief und warm an, ein Lachen, das Matthias mit ein wenig Mühe sogar als sympathisch empfinden konnte.
    »Und doch mußtet Ihr mich noch einmal aufsuchen«, sagte Burden.
    »Ich mußte dich hier sehen, hinter Gittern, um zu wissen, daß ich in Sicherheit bin«, erwiderte Matthias.
    Burden grinste. Sein Gesichtsausdruck wurde dadurch noch teuflischer. »Was ist denn los? Vertraut Ihr denn nicht mehr darauf, daß Euch Euer Gott beschützt?«
    »Bis jetzt hat er es getan.«
    Burden schüttelte den Kopf. »Ihr habt Euch selbst beschützt.«
    »Warum liegt dir soviel daran, mich davon zu überzeugen, ein Teil von mir sei wie die Fey? Ist das nur ein weiterer Trick, um mich zu ›besiegen‹?«
    »Nein.« Burden verschränkte die Arme. Sein Lächeln war wie weggewischt. »Es ist eher eine Methode, um mir selbst begreiflich zu machen, was dort in Eurem Gemach geschehen ist. Schon zum zweiten Mal. Dabei dürfte niemand in der Lage sein, uns zu widerstehen.«
    »Ach, weißt du, das erzählt ihr jetzt schon die ganze Zeit, aber gesehen habe ich davon noch nicht viel«, meinte Matthias. »Wir haben euch ziemlich leicht niedergerungen.«
    »Wir haben Euren Rocaan ermordet und Euren König, und Ihr haltet uns immer noch für bezwingbar?«
    »Und wir haben die Enkelin des Schwarzen Königs getötet«, konterte Matthias.
    Ein Funken flog ihm ins Gesicht. Er schlug mit

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