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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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wie wild auf dem Boden. Rauch stieg von ihm auf, dazu der Geruch verschmorter Haut.
    Er verfluchte Matthias auf Fey. Dann fiel sein Gesicht in sich zusammen. Burden zappelte noch ein paar Sekunden, dann rührte er sich nicht mehr.
    In der Flasche war noch ein wenig Weihwasser übrig. Matthias sah sich nach dem Funken um. Er sauste an ihm vorüber, auf die Tür zu, so schnell, daß er wie ein Lichtstrahl aussah.
    Matthias lehnte sich an den Käfig. Bei dem Gestank wurde ihm übel. Das Eisen fühlte sich kalt an seiner Stirn an. Er zitterte. Diesmal hatte er getötet. Vorsätzlich. Es war kein Zufall gewesen, sondern pure Rache.
    So wie die Fey es taten.
    »Vergib mir«, flüsterte er in der Hoffnung, der Heiligste würde seine Worte an Gottes Ohr tragen. »Bitte, wer auch immer … vergib mir.«

 
23
     
     
    Solanda saß auf der Fensterbank, die Füße an eine Seite des steinernen Fensterrahmens gestützt und den Rücken gegen die andere. Vom Fluß her wehte der Wind herein und trug den Geruch von Sonnenschein und feuchter Erde mit sich. Unten im Garten blühten die Blumen. Sobald sie sich darauf verlassen konnte, daß sich Arianna nicht unversehens in einen Dorn oder etwas noch Schlimmeres verwandelte, würde Solanda das Kindermädchen fragen, ob sie es in den Garten begleiten durften.
    Sie hoffte, daß es noch vor dem Winter soweit sein würde.
    Nach dem Besuch der Schamanin war Solanda allerdings etwas ruhiger geworden und konnte auch Nicholas’ Fürsorglichkeit inzwischen einige positive Seiten abgewinnen. Das Essen jedenfalls war ausgezeichnet. Gerade hatte sie einen Teller mit langsam über dem Feuer gebratenem Fisch zu sich genommen. Die Köchin hatte schmackhafte Kräuter hinzugegeben, die Solanda gleich zur Seite gelegt hatte; auch ihren Spargel hatte sie nicht gegessen, sondern für den Klumpen aufgehoben, der eine unerwartete Vorliebe für Grünzeug entwickelt hatte.
    Seit er aufgewacht war, stand er am anderen Fenster, hielt den Vorhang mit einer Hand zur Seite und blickte über den Garten zum Fluß und dem Tabernakel dahinter. Das Kindermädchen hatte sich den Morgen freigenommen; Solanda brauchte sie ausgeruht, denn die Schwester hatte keine richtige Vorstellung davon, wie schwierig das kommende Jahr werden würde.
    Auch Solanda nicht. Sie wußte nur, daß sie einen Tag nach dem anderen hinter sich bringen mußte. Und in der vergangenen Nacht hatte das Mädchen die Hauptlast von Ariannas Verspieltheit abbekommen. Schon nach ihrer ersten Lebenswoche hatte Arianna ein Minimum an Kontrolle über ihre Aktivitäten gelernt. Sie verwandelte sich nur soweit, um das Mädchen in helle Aufregung zu versetzen, aber nicht genug – und nicht lange genug –, um ihm Zeit zu lassen, Solanda aufzuwecken. Wenn Solanda dann aufwachte, fand sie oft ein zitterndes, entnervtes und weinendes Kindermädchen vor, das mit seinem Schluchzen auch Arianna verängstigte.
    Das Kind hatte in den letzten Tagen gelernt, einen einzelnen Finger zu verformen, ohne sonst etwas zu Verwandeln. Solanda beobachtete die ungefährlichen Wandlungen genau, unternahm jedoch nichts dagegen. Es war besser, Arianna sich unter Aufsicht Verwandeln zu lassen, als es ihr ganz und gar zu verbieten.
    Die Tür ging auf, und das Mädchen kam herein.
    »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dich ausruhen?« fragte Solanda.
    Das Mädchen nickte. »Ich kann nicht schlafen, wenn ich so weit weg von meinen Kindern bin.« Ihr Blick fiel auf den Klumpen. »Guckt er da schon den ganzen Tag raus?«
    »Ja, allerdings«, antwortete Solanda, erhob sich von der Fensterbank und stellte den Teller auf den Boden, damit sie später, in ihrer Katzengestalt, das Fischöl aufschlabbern konnte. Arianna schlief. Sie war wohl noch von ihren Spielchen in der vorangegangenen Nacht erschöpft.
    »Komm schon.« Das Mädchen zog den Klumpen am Arm. Er drehte sich um und gestattete ihm, ihn hinter sich her zum Kamin zu ziehen. Dann umarmte er es mit schwerfälligen, zärtlichen Bewegungen. Solanda fand es erstaunlich, daß das Mädchen ihn gewähren ließ. Doch es schien es sogar zu mögen. »Du brauchst Schlaf, mein Junge. Warst doch die ganze Nacht mit mir wach. Is’ nich’ gut, wenn du nich’ schläfst.«
    Solanda fragte sich, was für den Klumpen überhaupt gut sei. Statt dessen sagte sie: »Ich glaube, ich halte ein kleines Katzenschläfchen. Weck mich auf, wenn du mich brauchst.«
    Die junge Frau lächelte sie an und ging in die Lieblingsecke des Klumpens. Er folgte ihr. Sie

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