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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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der Hand danach und rückte ein Stück von den Fackeln weg. Derartig funkensprühende Fackeln hatte er noch nicht erlebt.
    »Ich glaube, das war eher Zufall«, sagte Burden.
    »Es war ebensowenig Zufall wie euer Erscheinen in meinen Gemächern.«
    »Euer Volk hat nie viel vom Töten gehalten.«
    »Zumindest etwas mußten wir doch von den Eindringlingen lernen.« Matthias’ Hände waren ganz kalt. Er wünschte, er hätte ihnen nicht erlaubt, ihn zu durchsuchen. Er wollte auch diesen Fey töten. Sie waren böse. Alle. Böse.
    Burden stieß sich von der Wand ab und kam auf die Gitterstäbe zu. »Wollt Ihr wissen, woher ich weiß, daß Ihr über magische Kräfte verfügt?«
    »Ich verfüge über keinerlei magische Kräfte«, sagte Matthias. »Ich bin lediglich gottgefällig.«
    »Ihr seid groß gewachsen«, fuhr Burden unbeirrt fort. »Normalerweise sind die Inselleute nicht so groß. Aus Gründen, die auch wir nicht verstehen, scheint die Magie in einem gewissen Zusammenhang mit der Körpergröße zu stehen.«
    »Der letzte Rocaan war nicht sehr groß«, konterte Matthias. Und er starb.
    Er starb.
    »Euch kann man nicht so leicht töten. Dreimal schon hatten wir Euch in der Falle. Dreimal konntet Ihr entkommen.«
    »Ich habe viel Glück gehabt«, sagte Matthias. Sein Mund war trocken.
    »Entscheidender ist allerdings Euer Äußeres. Wenn man blinzelt, kann man die magische Energie sehen, die einen anderen umflirrt. Bei Euch flirrt sie richtig. Ich bin erstaunt, daß es vorher noch niemandem aufgefallen ist. Wahrscheinlich hat einfach niemand darauf geachtet.«
    »Ich glaube, daß du dir das alles nur ausdenkst«, sagte Matthias.
    Burden umfaßte die Gitterstäbe mit seinen langen schlanken Fingern. »Sollen wir die Probe aufs Exempel machen?«
    »Hier drinnen können wir nichts ausprobieren«, antwortete Matthias. »Und ich hole dich da nicht raus.«
    »Warum seid Ihr dann gekommen?« fragte Burden.
    Die Antwort war zu vielschichtig. Er war gekommen, um Burden zu töten. Er war gekommen, um Antworten zu erhalten. Er war gekommen, um sich den Mann anzusehen, der ihn hatte umbringen wollen.
    »Ich bin gekommen, um herauszufinden, ob mich sonst noch jemand töten will«, sagte Matthias schließlich.
    »Von den Fey?« wollte Burden wissen.
    Matthias nickte.
    »Warum sollte ich Euch das verraten?«
    »Weil ich dich hier, an Ort und Stelle sofort töten könnte.«
    »Euer heiliges Gift«, sagte Burden. »Eines Tages entdecken wir ein Gegengift, und dann lernt ihr den Zorn der Fey kennen.«
    »Ich glaube, wir haben schon jetzt mehr als genug Zorn der Fey erdulden müssen«, warf Matthias ein.
    »Wir haben noch nicht einmal angefangen«, erwiderte Burden. »Wartet nur ab.«
    »Dann wollen mich also auch noch andere töten«, stellte Matthias fest.
    Burden grinste. »Ich glaube, jemand namens Wind wird es versuchen. Vermutlich auch Rugar. Außerdem glaube ich, daß Euch sogar Euer eigener König so sehr haßt, daß er es durchaus versuchen könnte.«
    »Nicholas hat seine Chance gehabt«, erwiderte Matthias. »Wir sind …«
    Der Funke, der an ihm vorüberflog, sah plötzlich aus wie ein handgroßer Mensch. Der Mann hielt ein winziges Schwert in der Hand und stach damit nach Matthias’ Auge. Der Rocaan duckte sich und schlug mit der Hand nach dem Mann, der sich jedoch sofort wieder in einen Funken verwandelte und verschwand.
    »Wie hast du das denn gemacht?« fragte Matthias und näherte sich Burden.
    »Ich habe überhaupt nichts gemacht.«
    »Du lügst.« Matthias’ Stimme war leiser geworden. Es klang beinahe wie ein Knurren.
    Der Funke kam wieder auf ihn zu, doch Matthias schlug ihn mit der Hand zur Seite.
    »Seht Ihr?« sagte Burden. »Fey können so was. Nichtmagische Wesen können es nicht.«
    Matthias schaute seine Hand an. Sie war erhoben, doch sie schob den Funken nicht zur Seite. Wenige Zentimeter um seine Hand herum hatte sich eine glanzlose Hülle in der Luft gebildet, als wollte sie die Hand nachbilden.
    »Laß das sein«, sagte Matthias.
    Burden lachte. »Ich tue überhaupt nichts.«
    »Laß das sein!« wiederholte Matthias.
    »Ich kann nur Hexen, nicht Verzaubern«, sagte Burden. »Ihr macht es selbst.«
    »Ich mache überhaupt nichts.« Matthias zitterte. Auch die dunkle Hülle um seine Hand zitterte. Der Funke schwirrte wartend um sie herum, wie ein Insekt, das durch eine Scheibe will.
    »Ihr seid im Besitz großer magischer Kräfte, heiliger Mann«, sagte Burden und schüttelte den Kopf. »Schämt Ihr Euch

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