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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Stirn. »Aber … außer… halb … ist… er … anders.«
    Bei diesen Worten überkam Arianna ein Gefühl der Erleichterung. Sie ging zu ihm und ergriff seine Hand.
    Erneut füllten sich seine Augen mit Tränen. Es war ihr ein Rätsel, wie er so einfach und mühelos weinen konnte. Sie konnte sich nicht einmal erinnern, wann sie zum letzten Mal geweint hatte. Solanda hatte behauptet, Arianna hätte schon als Säugling nur selten geweint.
    »Haßt … du … mich?« fragte er.
    »Nein!« Überrascht trat Arianna einen Schritt zurück. »Glaubst du das etwa?«
    »Du … hast … gesagt …«
    »Ich war sehr wütend«, erklärte sie. Diese Worte würden sie für immer verfolgen. Wegen dieser Worte war Solanda gegangen. »Ich habe es nicht so gemeint.«
    »Warum … hast … du … es … dann … gesagt?«
    »Weil … ach, ich weiß auch nicht. Weil ich so wütend war.«
    »Das … ist … kein … Grund … zu … lügen …«
    Arianna legte die Arme um Sebastian und zog ihn an sich. Sie mochte es, wie er sich anfühlte, kalt, hart und stark. Das hatte ihr schon immer gefallen. Ganz gleich, was Solanda auch gesagt hatte, ganz gleich, wie ihr Vater darüber dachte, für sie würde immer Sebastian ihr wahrer Bruder sein und Gabe der Golem.
    Immer.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich wollte dir nicht weh tun. Ich wollte dir niemals weh tun.«
    Sogar seine Tränen waren kalt. Sie kühlten Ariannas erhitzte Wangen wie eine sanfte Brise an einem heißen Sommertag.
    »Bist du böse auf mich?«
    »Nein …«
    »Obwohl ich deinen Platz eingenommen habe?«
    Sebastian lehnte sich ein wenig zurück, während seine großen Hände ihre Schultern umfaßten. So hatte er sie noch niemals in den Armen gehalten. Es war die Bewegung eines Erwachsenen, und sie war überrascht. Trotz des Altersunterschiedes war er für sie wie ein kleiner Bruder.
    »Ich … kann … nicht … König … sein. Das … wäre … nicht … richtig. Ich … hätte … alles … verkehrt … gemacht. Herrscher … müssen … einen … flinken … Verstand … haben.«
    »Bist du wirklich nicht böse?« fragte Arianna noch einmal. Ihr Herz pochte aufgeregt. Sie hatte nicht daran gedacht, wieviel Kummer sie ihm vielleicht bereiten würde, und sie hatte ihm nicht ohne seine Einwilligung etwas wegnehmen wollen, woran sein Herz hing.
    »Ich … bin … er… leichtert.« Man sah es ihm an. Seine Gesichtszüge wirkten weniger starr als sonst, die Augen blickten nicht so erschrocken. Es schien ihn ebenfalls zu erleichtern, daß sie über Gabe Bescheid wußte. Sebastians Geheimnisse hatten ihn nicht glücklich gemacht.
    Das hatte Arianna ganz vergessen.
    Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wir müssen ins Kriegszimmer gehen«, sagte sie. »Es ist etwas geschehen.«
    »Etwas … Schlimmes?«
    Sie nickte. »Vater erwartet uns beide. Aber du mußt so tun, als seist du heute abend bei der Zeremonie gewesen. Schaffst du das?«
    Sein Lächeln war langsam, aber fest. »Das … geht. Ich … bleibe … einfach … still.«
    Die altbewährte Methode, die immer funktioniert hatte. Sie legte ihre Hand auf die seine, beugte sich vor und küßte ihn auf die leicht zerfurchte Wange. »Wir müssen die Kleider tauschen«, entgegnete sie. »Du mußt dieses offizielle Gewand tragen. Auf dem Weg zum Kriegszimmer werde ich dir das Nötigste erzählen. Alles verändert sich, Sebastian.«
    Er berührte die Stelle, die sie geküßt hatte.
    »Nicht … alles«, antwortete er. »Du … und … ich … wir … werden … zusammenbleiben … nicht … wahr?«
    »Immer«, erwiderte sie und meinte es auch.
    In diesem Augenblick.

 
28
     
     
    Adrian wachte ganz plötzlich auf, als hätte ihn etwas aus dem Schlaf gerissen. Sein Herz klopfte aufgeregt, aber im Haus war kein Laut zu hören. Er stützte sich abwartend auf die Ellenbogen.
    Auf seine Beine fiel Mondschein, der das ganze Zimmer in silbernes Licht tauchte. Der Stuhl, über dessen Lehne seine Hose hing, wirkte wie ein lebendiges Wesen. Adrians Körper sah bleicher aus als sonst, die Narben aus seiner Militärzeit und der Gefangenschaft bei den Fey stachen deutlich von der unbeschädigten Haut ab.
    Dann hörte er ein zweites Mal das Geräusch, das ihn geweckt haben mußte. Ein Rascheln im Maisfeld, gedämpfte Stimmen auf der Straße. Sein Fenster lag nach Norden, und normalerweise herrschte auf der Straße bis zum Mittag völlige Stille. Aber jetzt war dort jemand.
    Sein Nackenhaar sträubte sich. Er griff nach

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