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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Pakt in dem guten Glauben geschlossen hatte, damit ihrem Volk zu nützen, konnte man sie eigentlich nicht als Versager betrachten. Aber wenn ihnen klar war, daß die Invasion gescheitert war, hätte man sie schon längst umbringen sollen. Auf diese Weise hätte der Feind nicht so viel über die Fey herausgefunden.
    Rugad befürchtete allerdings, die Versager seien davon überzeugt, der Schwarze König werde niemals kommen, daß sie glaubten, ehe die Fey jemals wieder eine Invasion wagten, wären sie schon längst eines natürlichen Todes gestorben. Solche Gedanken waren das allergrößte Verbrechen und mit grausamer Folter und Tod zu bestrafen.
    Das wußten die Versager auch. Was die Invasion doppelt problematisch machte. Die Versager lebten schon sehr lange auf der Insel. Der Schwarze Thron war sowohl unter den Fey als auch unter den Mitgliedern der königlichen Familie vertreten. Die Versager könnten ganz legitim Seite an Seite mit den Inselbewohnern kämpfen.
    Sie konnten sogar eine zweite Front bilden.
    Rugad hatte sorgfältig darauf geachtet, keine Familienmitglieder mitzunehmen. Seine Armee war unabhängig von der seines Sohnes. Alles, was seine Soldaten wollten, war, die schmachvolle Niederlage der Fey zu sühnen. Rugad würde seine ganze Überredungskraft aufbieten müssen, um die Blutrünstigsten von ihnen davon zu überzeugen, erst Gefangene zu machen, bevor sie töteten. Auf diese Weise konnte Rugad überprüfen, ob sich Blutbastarde unter den Versagern befanden. Er brauchte nur versehentlich ein Mitglied seiner eigenen Familie zu töten.
    Und die ganze Welt stünde in Flammen.
    Das hatte Rugad natürlich nicht Gesehen, aber er war klug genug zu wissen, daß es viele Dinge gab, die ein Visionär niemals Sah.
    Visionäre waren nicht allwissend, auch wenn sie es manchmal gerne so darstellten. Sie waren ebenso fehlbar wie jeder andere. Der einzige Unterschied zwischen ihnen und gewöhnlichen Menschen bestand darin, daß sie mehr Möglichkeiten hatten, den Lauf der Dinge nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen.
    »Mit den Versagern befassen wir uns, sobald ich meinen Urenkel gefunden habe.«
    »Glaubst du, daß dieser Aufschub ihn warnen wird, so daß er von selbst zu dir kommt?«
    Rugad schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, er weiß nichts von mir. Seine Mutter und sein Großvater starben, als er noch ein kleines Kind war. Nein. Ich werde ihn holen lassen müssen.«
    »Holen lassen?« fragte Weißhaar ungläubig. »Wer sollte das tun? Ein Versager? Willst du einen von diesen Fey in unserem Lager dulden?«
    »Nein«, sagte Rugad. »Ihnen können wir nicht trauen. Ich werde dir sagen, was ich vorhabe. Ich möchte, daß du Wirbler zu ihrem König schickst, damit er ihn auffordert, sich zu ergeben.«
    »Zu ergeben«, wiederholte Weißhaar wie ein Schimpfwort.
    »Ja, zu ergeben. Wir wollen ihm keine Gelegenheit geben, eine Streitmacht zu formieren oder zu fliehen. Er soll die Möglichkeit haben, uns meinen Urenkel zu zeigen. Natürlich wird er protestieren. Jewel hat ihm versprochen, daß er zur Familie gehört, und darauf wird er sich berufen.«
    »Ein Irrlichtfänger kann nicht mit ihrem König verhandeln. Wirbler ist nicht der Richtige. Wir sollten eine Abordnung schicken.«
    »Eine Abordnung lassen sie gar nicht erst herein. Ein Irrlichtfänger dagegen kommt auch durch verschlossene Türen. Wirbler braucht nicht besonders stark zu sein. Er braucht nur Mut. Und er ist ein guter Beobachter. Er wird meinen Urenkel für mich finden.«
    Weißhaar seufzte und schüttelte den Kopf. Er sah noch finsterer aus als vorher. »Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, daß ihr König sich so verhalten wird. Schon viele Leute haben versucht, das Verhalten der Inselbewohner vorauszusagen. Du selbst hast mich davor gewarnt.«
    »Das ist wohl wahr«, gab Rugad zu. »Aber ich habe Gesehen, wie Jewel den Pakt mit ihm geschlossen hat. Ich weiß, was sie ihm erzählt hat. Daran wird er sich halten. Außerdem haben sie eine Schamanin hier. Ich bin sicher, daß sie den König davor gewarnt hat, Blutsverwandten etwas anzutun.«
    »Und wenn nicht?«
    »Das ist seine Sache«, sagte Rugad. »Er ist nicht mein Blutsverwandter und wird es auch nie sein. Angeheiratete Verwandte darf man töten. Mein Sohn hat das selbst im Feldzug gegen die Oudoun unter Beweis gestellt. Es dürfen nur keine Blutsverwandten sein, echte Blutsverwandte, so wie mein Urenkel. Wenn wir ihn erst einmal gefunden haben, können wir mit diesem heruntergekommenen

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