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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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riefen und schrien die Inselbewohner. Einige Fey liefen an Solandas Seite – sie hatte den Verdacht, daß sie sie erkannt hatten –, und andere überholten sie sogar. Sie alle wußten, was hier auf dem Spiel stand. Es war wie ein böser Traum, aus dem es keinen Ausweg zu geben schien.
    Jetzt wand sich die Straße durch das Geschäftsviertel, und Gabe stieß auf seiner Flucht gegen Inselbewohner mit ihren gefüllten Körben. Waren rollten über die Straße, Flüche hallten durch die Luft, und der Vogel stieß sich im Sturzflug herab, verfehlte sein Ziel nur knapp.
    »Nein, Arianna!« schrie Solanda wieder, aber sie war noch immer zu weit entfernt. Die Inselbewohner und ein paar Fey hatten sie gehört, aber sonst niemand. Sie geriet nur außer Atem, und das konnte sie sich nicht leisten.
    Wieder einmal hing alles von ihr ab.
    Trotz ihrer Erschöpfung verdoppelte sie noch einmal ihr Tempo. Adrenalin schoß durch ihre Adern. Geschickt schlüpfte sie, Gabe nicht aus den Augen lassend, zwischen den Füßen neugieriger Passanten hindurch.
    Er hielt sich immer dicht bei den Häusern und in der Nähe anderer Menschen, damit er sich wegducken konnte, falls Arianna ihn noch einmal angriff. Als er einen Blick nach hinten warf, sah er seiner Mutter so ähnlich, daß Solanda einen Augenblick völlig verdutzt war. Arianna flog jetzt so niedrig, daß sie die Köpfe der Inselbewohner streifte. Sie war beweglicher, als sie es in einer völlig neuen Gestalt sein konnte.
    Das Mädchen hatte sie an der Nase herumgeführt.
    Der Ärger verlieh Solanda neue Kraft. Sie sah schlecht. Auch die Fey um sie herum schienen zu erlahmen.
    Gabe mußte in Bestform sein.
    Oder er wußte doch, worauf es ankam.
    Eben setzte er über einen Haufen kaputter Pflastersteine und blieb mit dem Fuß hängen. Wie in Zeitlupe ruderte er mit den Armen, um das Gleichgewicht wiederzufinden.
    Solanda fluchte und bot ihre letzten Kräfte auf. Arianna war klug. Sie würde die Gelegenheit nutzen.
    Solanda war fast an Gabes Seite, als Arianna herabstieß.
    Mit aufgerissenem Maul machte Solanda einen großen Satz …
    … und schloß die kräftigen Kiefer um das Rotkehlchen.

 
11
     
     
    Plötzlich war die Katze da. Sie sprang unglaublich hoch. Bevor Arianna ausweichen konnte, schloß sich das Maul der Katze um ihren rechten Flügel, bremste ihren Schwung und ließ sie hilflos zu Boden taumeln. Sie hätte sich mitten in der Luft Umwandeln können, aber es waren zu viele Inselbewohner um sie herum. Sie sollten nicht sehen, wie ihre Prinzessin nackt und bloß mitten auf der Straße einer Katze einen Tritt versetzte.
    Arianna landete so hart auf der rechten Seite, daß ihr die Luft wegblieb. Noch hatte die Katze sie nicht verletzt, doch das war nur eine Frage der Zeit. Aber sie würde sie überlisten.
    Wenn sie erst einmal wieder Luft bekam.
    Kein Wunder, daß es Katzen so leicht fiel, Vögel zu fangen. Sie betäubten sie einfach.
    Aber diese Katze packte sie nicht am Genick, wie sie es erwartet hatte. Statt dessen setzte sie sich auf dem Straßenpflaster auf die Hinterbeine. »Alles in Ordnung?« fragte sie leise.
    »Solanda!« Arianna wollte laut rufen, aber nur ein Flüstern drang aus ihrer Kehle. Sie war noch immer außer Atem. Und das Pflaster war ziemlich hart. »Was hast du getan?«
    »Ich habe dich gerettet, du kleine Närrin.« Auch Solanda flüsterte. »Still jetzt. Die Inselbewohner kennen zwar Fey, aber nicht solche wie uns.«
    Arianna rollte mit den Augen und hob schwach den Kopf. Der Fey war längst verschwunden. »Er ist weg«, keuchte sie.
    »Ein Glück.«
    »Kennst du ihn?«
    Solanda nickte. »Ich weiß nur nicht, was er wollte.«
    Die Inselbewohner sammelten den Inhalt ihrer Körbe auf und machten einen weiten Bogen um die übrigen Fey. Die zerstreuten sich in verschiedene Richtungen, offensichtlich, um Arianna zu verwirren.
    Eine Fey, eine schattenhafte Frau mit verschwommenen Zügen, kniete sich neben Solanda auf das Pflaster. »Braucht ihr Hilfe?« fragte sie. Selbst ihre Stimme war nur ein Schatten. Arianna blinzelte, aber das Bild der Frau wurde nicht schärfer.
    Es war eine Frau und eine Fey, das war alles, was Arianna mit Bestimmtheit sagen konnte.
    »Ich brauche keine Hilfe«, sagte Solanda leise, »aber ich glaube, meine Freundin hier.«
    Die Frau nickte. Sie beugte sich über Arianna. »Ich hebe dich jetzt auf. Sag mir, wenn es weh tut.«
    Aus der Nähe erinnerten die Züge der Frau an Sand, der vom Wasser weggeschwemmt wird. Sie waren

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