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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ihre eigenen Siedlungen außerhalb der Stadt, jedenfalls diejenigen von ihnen, die nicht mehr in Schattenländern lebten. Die übrigen hausten versteckt an diesen unsichtbaren Orten und schämten sich, daß ihre Invasion fehlgeschlagen war.
    Die Stimmen kamen von der Brücke her. Langsam wandte Matthias den Kopf, darauf bedacht, sich nicht zu plötzlich zu bewegen. Wenn er sich nicht vorsah, entdeckten sie ihn. Und wer konnte schon sagen, was die Fey mit einem Inselbewohner alles anstellten, sogar mitten in Jahn.
    Seine Augen brauchten einen Moment, um sich nach dem Schein des Tabernakels auf die tiefe Dunkelheit im Osten einzustellen. Die Finsternis wurde nur von den Lichtern der Stadt durchbrochen. Die Brücke sah besonders dunkel aus. Nach Einbruch der Dämmerung wurde sie kaum noch benutzt.
    Schließlich konnte Matthias doch einige Umrisse auf der Brücke ausmachen. Drei Fey. Während sie gingen, unterhielten sie sich miteinander, als sei es für sie das normalste der Welt. Matthias’ Mund war wie ausgetrocknet. Vielleicht waren es Nicholas’ Kinder und ihre Aufpasserin?
    Aber das konnte nicht sein. Nicholas hatte den heutigen Tag für die Mündigkeitszeremonie bestimmt. Da würden seine Kinder sich nicht zu dieser Zeit auf der Brücke herumtreiben. Zeremonien des Königshauses, selbst unrechtmäßige, dauerten ihre Zeit.
    Vielleicht waren diese Fey auf dem Weg dorthin. Aber sie nahmen Kurs auf die Tabernakelseite, weg vom Palast.
    Und ihre Stimmen klangen jung. Zumindest die des Hauptsprechers. Zu jung, um mit Nicholas in Verbindung zu stehen.
    Außer auf die eine, offensichtliche Weise.
    Matthias hatte die Stiefel angezogen. Die drei Fey hatten ihn offensichtlich nicht bemerkt. Sie würden ihn in Ruhe lassen. Und er sie auch.
    Jedenfalls im Augenblick.
    Er war noch nicht bereit, ihnen entgegenzutreten.
    Aber er würde mit seinen eigenen Leuten reden. Man hatte ihm versichert, daß die Fey nur noch selten nach Jahn kamen. Und wenn sie es doch taten, gaben sie sich Mühe, sich anzupassen, unterhielten sich in der Inselsprache und kleideten sich unauffällig. Und sie trieben immer irgendwelchen Handel.
    Man hatte ihm auch erzählt, daß sie die Tabernakelseite des Flusses mieden.
    Man hatte ihn angelogen. Oder vielleicht waren seine Leute nicht so gut informiert, wie er gedacht hatte.
    Diese Fey hatten etwas vor. Sie führten etwas im Schilde. Und was das auch immer sein mochte, sie waren gefährlich.
    Matthias ballte die Fäuste. Als er das letzte Mal vom Ufer aus die Fey beobachtet hatte, war er noch einer der Ältesten gewesen. Er hatte mit angesehen, wie sie ihre Verwundeten ins Schattenland beförderten. Und er hatte nichts unternommen.
    Er durfte die Hände nicht länger in den Schoß legen.
    Er berührte die Weihwasserflasche.
    Diese Fey würden ihm erzählen müssen, was sie vorhatten.
    Oder sie würden sterben.

 
17
     
     
    Adrian stand vor der Küchentür. Der Schweiß lief ihm den Rücken hinunter. Er hatte das Backen so lange wie möglich vor sich hergeschoben, aber jetzt hatten sie endgültig kein Brot und keine Frühstücksbrötchen mehr. Fast den ganzen Morgen hatte er in der Küche zugebracht, und irgendwie war trotz seiner sorgfältigen Planung aus dem Morgen Abend geworden. Inzwischen war es so heiß, daß es auch schon keine Rolle mehr spielte, also braute er rasch noch einen Eintopf zusammen. Die Jungen würden sich über ein kräftiges Abendessen freuen. Vielleicht konnte er sogar Fledderer dazu bringen, sein Stück Land im Süden zu verlassen und ihnen beim Abendbrot Gesellschaft zu leisten.
    Jedenfalls wollte er es versuchen.
    Er selbst war nur bis zur Küchentür gekommen. Er wollte Luke und Coulter von den Feldern hereinrufen und einen von ihnen zu Fledderer schicken.
    Aber Coulters Anblick ließ Adrian zögern.
    Coulter saß am Ende einer Reihe hoher Maispflanzen im Schneidersitz. Seine Hände ruhten auf den Knien, und sein Gesicht war nach oben gewandt. Er starrte in den Nachthimmel.
    Ein Frösteln überlief Adrian. So benahm sich Coulter nun schon seit einer Woche. Wenn Adrian ihn fragte, was mit ihm los sei, antwortete er bloß, er fühle den Himmel.
    Adrian verstand das nicht. Aber Adrian hatte Coulter noch nie verstanden. Er liebte den Jungen einfach und fühlte sich für ihn verantwortlich.
    Sie waren sich im Schattenland begegnet, beide als Gefangene der Fey. Coulter hatte man als Säugling dorthin gebracht. Die Fey hatten ihm erst Beachtung geschenkt, nachdem er als Knabe

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