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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nach, ob er für die Zeremonie angekleidet ist.«
    »Aber …«
    »Und zieh dich selbst auch um.«
    Arianna verzog das Gesicht. Sie hatte gehofft, ihr Vater werde seine Entscheidung noch einmal überdenken. Aber er schien seinen Entschluß bereits gefaßt zu haben.
    »Arianna«, wiederholte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Sie seufzte. »Ja, Vater«, sagte sie und ging an Lord Stowe vorbei.
    Im Korridor war es frisch. Die Wachsoldaten schlenderten auf und ab und versuchten zu lauschen. Arianna warf ihnen einen mißbilligenden Blick zu und beeilte sich. Erst an der Treppe bemerkte sie, daß sie zitterte.
    Sie hatte gerade versucht, ihrem Bruder den Thron streitig zu machen. Die Regierung des ganzen Königreiches. Dabei wollte sie das gar nicht. Ihr Vater hatte recht. Das Volk würde sie für den Rest ihres Lebens hassen, und sie wäre zu einer Zukunft ohne jede Zuneigung verurteilt.
    Aber sie liebte die Blaue Insel ebenso sehr wie ihr Vater, vielleicht sogar noch mehr, weil sie sie auf eine Weise betrachtete, die ihm verschlossen blieb. Und sie war keine Fey. Auch wenn sie tausendmal Fey-Blut und ein Fey-Gesicht hatte, sie war eine hundertprozentige Inselbewohnerin.
    Ihr richtiger Bruder nicht.
    Vielleicht machte ihr Vater nach allem, was vorgefallen war, Sebastian trotzdem zum Thronerben, mit Arianna an seiner Seite. Vielleicht verbot er ihm, Kinder zu haben. Sebastian würde gehorchen. Dann kämen Ariannas Kinder an die Macht.
    Diese Lösung war nicht die direkteste, aber sie würde funktionieren.
    Nur nicht besonders gut.
    Arianna blieb wie angewurzelt stehen, als ihr eine andere Idee durch den Kopf schoß.
    Das war die einfachste, perfekteste Lösung.
    Sie machte kehrt und schlug wieder die Richtung zum Audienzzimmer ein.
    Sie hoffte nur, daß ihr Vater auf sie hören würde.

 
22
     
     
    Während er sank, rann Blut aus den Wunden in seinem Gesicht. Das Blut strömte aufwärts und verdunkelte die mondbeschienene Wasseroberfläche.
    Matthias ertrank. Er hatte keine Kraft mehr. Die Fey-Frau hatte ihn an Wangen, Armen und Schultern verletzt. Er würde sterben, ob er wollte oder nicht.
    Ihr besitzt große Magie, heiliger Mann.
    Das Gesicht des toten Fey, Jewels Freund, den er vor fünfzehn Jahren ermordet hatte, starrte ihn durch das schwarze, blutige Wasser an.
    Ihr könnt alles überleben.
    Matthias schlug mit der Faust in das geisterhafte Gesicht. Blut tropfte wie Tränen aus ihm heraus und strömte aufwärts zum Licht. Die Bewegung geriet kraftloser, als Matthias beabsichtigt hatte.
    Aber seine Lunge war leer. Derart verwundet konnte er nicht schwimmen.
    Wir glauben, weil Ihr glaubt.
    Ihr besitzt große Magie, heiliger Mann.
    Matthias glaubte, daß er ertrinken mußte. Also würde er ertrinken. So einfach war das.
    Aber er wollte leben. Er mußte leben.
    Er trat Wasser, zuerst noch schwach, dann mit zunehmender Kraft.
    Seine Beine waren unverletzt. Seine Lunge schmerzte, aber sie brannte nicht. Wie lange konnte ein Mensch unter Wasser die Luft anhalten?
    Matthias wußte es nicht.
    Wieder trat er Wasser, jetzt schon lebhafter, bis ihn die Kraft seiner Beine an die Oberfläche trieb. Das Blut wirbelte um ihn herum. Mit einem Mal gerann es und bildete ein klebriges Seil, an dem er sich hochziehen konnte.
    Er phantasierte.
    Er starb.
    Das Seil riß.
    Nein. Er brauchte es noch. Das Blut sammelte sich wieder und verschlang sich erneut zum Seil. Wieder zog Matthias daran, trat Wasser und zog und strampelte. Er kam immer noch ohne Luft aus. Vielleicht war er doch schon tot.
    Wenn dem so war, würde er sich mit Zähnen und Klauen den Weg zum Angesicht Gottes erkämpfen. Er würde nicht für immer hier unten in Dunkelheit, Kälte und Nässe verweilen.
    Wieder trat er und zog an dem Seil, und plötzlich durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche. Er befand sich noch immer mitten im Cardidas. Der Mond versilberte das Wasser. Nur an den Stellen, an denen sich Matthias’ Blut sammelte, erschien der Fluß schwarz.
    Die Fey hatten inzwischen das Tabernakelufer erreicht. Die Frau stand immer noch mit gezücktem Messer da. Der Junge zog sich die Kleider aus. Ihre Stimmen wurden über das Wasser getragen, aber sie sprachen Fey, was Matthias nicht verstand.
    Er sah zu, wie der Junge seine Hose auf die Erde warf. Er befürchtete, daß sie vorhatten, den Tabernakel zu entweihen. Dann überprüfte der Junge seine Stiefel und kletterte am Brückengeländer empor.
    Matthias stieß sich mit den Füßen ab, bis er sich

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