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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Fey sind schon vor meiner Geburt gekommen«, widersprach Arianna.
    Nicholas nickte. »Die Leute würden dich trotzdem dafür verantwortlich machen. Für alles. Du würdest regieren, aber du wärst die meistgehaßte Person auf der Blauen Insel. Was du auch tun würdest, es wäre unpopulär, und dein Leben wäre eine Qual.«
    Arianna holte tief Luft und ließ den Arm ihres Vaters los. Sie fühlte sich schwindlig. Es war schon lange her, seit sie zuletzt etwas gegessen hatte.
    Wähle weise, hatte die Schamanin gesagt.
    »Sie hassen mich jetzt schon, nicht wahr?« murmelte sie.
    »Nein«, beschwichtigte ihr Vater. »Natürlich nicht. Alle, die dich kennen …«
    »Die meine ich nicht. Ich rede von denen, die mich nicht kennen. Die Leute, die mich für eine Fey halten. Diejenigen, die mein Bruder regieren soll. Die hassen mich.«
    Ihr Vater schlug die Augen nieder. Er nickte.
    »Du hast mir einmal erzählt, daß ein Regent es sich nicht bequem machen sollte und immer das tun, was dem Volk gefällt. Es kommt darauf an, daß er das Richtige tut.«
    »Ari …«
    »Hast du mir das erzählt oder nicht?«
    »Ja.« Ihr Vater hielt den Kopf noch immer gesenkt.
    »Ist es richtig, wenn mein Bruder die Blaue Insel regiert?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte ihr Vater.
    »Papa.« Ariannas Herz klopfte wie wild. Die Unterhaltung jagte ihr Angst ein. »Ist es richtig?«
    »Ich kenne ihn ja nicht. Ich weiß nicht, was er für ein Mensch ist.«
    »Er wurde als Fey erzogen, nicht wahr?« fragte Arianna. »Also hat er auch die Vorstellungen eines Fey. Die Blaue Insel sollte nicht nach den Werten der Fey regiert werden.«
    »Das wissen wir nicht, Schatz.«
    »Müßte er nicht in doppeltem Maße gegen all die Probleme kämpfen, die du mir soeben prophezeit hast? Ich habe ihn gesehen, Papa. Er ist wirklich ein Fey. Er zieht sich so an, und er sieht so aus. Wenn die Leute das erst einmal merken, werden sie ihn dann nicht noch schlechter behandeln als mich?«
    »Sie würden es nicht merken. Sie würden ihn für Sebastian halten.« Nicholas wich ihrem Blick immer noch aus.
    »Und was ist, wenn der Schwarze König kommt? Wird dieser Fey-Bruder ihm nicht die Insel ausliefern? Willst du das wirklich?«
    »Es ist nicht ganz so einfach, Arianna.«
    Arianna schluckte. »Nein, das ist es nicht. Aber es klingt, als wolltest du nicht, daß ich Sebastians Platz einnehme, weil du mich vor Verletzungen schützen willst, nicht, weil du die Insel schützen willst.«
    Ihr Vater erhob sich mühsam. Er ging zum erloschenen Kamin und blickte hinein, als brenne dort tatsächlich ein Feuer. Er lehnte die Stirn gegen den steinernen Sims.
    »Papa? Ich habe recht, oder?«
    »Nein«, sagte Nicholas gepreßt. »Das ist nicht dein Platz, Arianna.«
    »Aber ich würde deine Ratschläge befolgen. Ich würde nicht heiraten. Ich würde keine Kinder bekommen. Die Erbfolge wäre ungebrochen.«
    »Deine Nachkommen wären ein Geschlecht von Bastarden. Die Kinder deines Bruder haben das Recht zu regieren. So will es das Gesetz, Arianna.«
    »Aber wir sind doch das Gesetz«, wandte sie ein. »Wir können es ändern, wann immer es uns beliebt.«
    Ihr Vater hob den Kopf. Quer über seinen Augenbrauen war ein rußiger Streifen zu sehen. »Warum willst du das so sehr, Kleines? Im besten Falle stiftet es Zwietracht. Im schlimmsten …«
    Er schluckte, hielt inne und wandte sich ab, aber Arianna sah, daß sich seine Augen mit Tränen füllten.
    Sie ging auf ihn zu und legte ihm tröstend die Hand auf den Rücken. Das Mädchen war schon fast so groß wie sein Vater. »Ich will es ja gar nicht«, murmelte sie und wußte, daß das die Wahrheit war. Aber auch das, was die Schamanin gesagt hatte, war die Wahrheit. Arianna war zur Macht und zum Kampf geboren. Und diesem Schicksal konnte sie nicht entkommen. »Aber ich glaube nicht, daß ich alldem ruhig zusehen kann. Wir haben immer gewußt, daß Sebastian nicht regieren kann. Aber solange du dachtest, er sei dein Sohn, wolltest du mich ihm zur Seite stellen. Im Lauf der Zeit hätten alle gemerkt, daß in Wirklichkeit ich es bin, die die Entscheidungen trifft, aber wir hätten wenigstens den Schein gewahrt. Und jetzt hast du plötzlich das Gefühl, daß du diesen Plan nicht mehr ausführen kannst.«
    »Ich dachte immer, er könnte wenigstens Kinder haben, die dann die Regierung übernehmen«, seufzte ihr Vater. »Aber selbst, wenn er das könnte, wären es doch keine echten Nachfahren des Roca.«
    »Aber meine Kinder wären es.«
    »Ari

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