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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Plätzen.
    »Dann mache ich es kurz.« Der Fey sprach die Inselsprache mit starkem Akzent. Der Klang erinnerte entfernt an Nye, aber mit einem rauhen Unterton.
    Es war jetzt totenstill im Saal. Der König stand auf, damit er genauso groß war wie der unbekannte Fey. Auch Stowe erhob sich und nach ihm der Rest der Gäste an diesem Tisch. Nur Sebastian blieb sitzen. Auch die Gäste an den anderen Tischen standen auf, wahrscheinlich, um besser sehen zu können.
    Das Lächeln des Fey wurde breiter. Er verbeugte sich spöttisch, als wäre er ein Ehrengast. »Ich heiße Wirbler«, erklärte er. »Ich bin neu auf eurer Insel.«
    Endlich erhob sich auch Sebastian. Sein Gesicht war grau.
    »Ich komme im Auftrag des Schwarzen Königs«, fuhr Wirbler mit einem Seitenblick auf Sebastian fort.
    Stowes Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Endlich war der Augenblick gekommen. Er zwang sich, ruhig zu atmen.
    »Er hat mich gebeten, euch eine Nachricht zu überbringen.« Wirbler schien die Spannung, die in der Luft lag, auszukosten. »Er sagt, obwohl er euer südliches Klima genießt, kann er seine Truppen nicht länger zurückhalten. Er wird nach Norden weiterziehen.«
    Hinter Stowe stieß jemand ein Stöhnen aus. Sebastian wollte etwas einwenden, aber der König packte ihn so fest am Arm, daß seine Knöchel weiß wurden.
    »Er beansprucht die Blaue Insel für sein Imperium. Er sagt, es wäre besser für euch alle, wenn ihr euch kampflos ergebt. Eine Invasion könnte äußerst unangenehm werden und euch viele Menschenleben kosten.«
    »Ihr könnt uns nicht besiegen«, rief ein Mann von einem der unteren Tische. »Wir haben das Weihwasser.«
    Wirbler nickte. »In der Tat. Und wir haben ein Gegenmittel.«
    Andere Stimmen wurden laut. Der König hob die Hand, und es trat wieder Stille ein. Stowe atmete flach. Dann waren die Berichte also wahr. Die Fey waren auf der Insel eingefallen. Im Süden.
    »Laß mich mit eurem Schwarzen König sprechen«, erwiderte Nicholas. »Ich bin sicher, wir können die Angelegenheit ohne Krieg oder Kapitulation regeln.«
    Wirbler wiegte nachdenklich den Kopf. Stowe fühlte den leisen Luftzug auf dem Gesicht, mit dem sich die Flügel öffneten und schlossen. »Damit meint Ihr gewiß den Urenkel des Schwarzen Königs.« Wirbler streckte eine Hand nach Sebastians Wange aus, als wolle er ihn liebkosen. Sebastian duckte sich und knurrte. Der König zog seinen Sohn enger an sich. »Der Schwarze König hat mich beauftragt, Euch daran zu erinnern, daß sein Urenkel Schwarzes Blut besitzt und ausschließlich dem Schwarzen Thron gehört. Dem Jungen wird kein Leid geschehen. Was er dem Rest von euch allerdings nicht versprechen kann.«
    »In diesem Kind«, entgegnete der König, »fließt auch das Blut der Inselkönige.«
    »Was für ein glücklicher Umstand für Euch«, höhnte Wirbler. »Sobald Ihr Euch ergebt, wird der Junge in sein Amt eingeführt werden. Damit kann Eure seit Generationen ungebrochene Erbfolge weiterbestehen.«
    »Ich wünsche den Schwarzen König selbst zu sprechen«, wiederholte Nicholas.
    Stowe hielt gespannt den Atem an.
    Wirbler zuckte die Achseln. »Aber der Schwarze König wünscht nicht mit Euch zu sprechen. Er überläßt Euch die Wahl, und das ist mehr, als er irgendeinem anderen Volk zugestanden hat, das er erobert hat. Ihr müßt Euch entscheiden, wie viele Eurer jungen Leute Ihr in einem sinnlosen Krieg opfern wollt.«
    »Die Blaue Insel wird sich niemals ergeben«, rief Sebastian. Seine Stimme war hoch und spröde.
    Wirbler lächelte. »Ist das Euer letztes Wort?«
    »Mein letztes Wort ist, daß es eine dritte Möglichkeit gibt«, antwortete der König. »Sag deinem Schwarzen König, daß ich mich auf neutralem Boden mit ihm treffen werde. An jedem Ort, den er vorschlägt.«
    »Ich werde es ihm ausrichten«, erwiderte Wirbler. »Und wenn er sich nicht mit Euch treffen will, was soll ich dann sagen? Daß Ihr Euch ergebt? Oder daß Ihr kämpfen wollt?«
    »Er kann nicht gegen meine Familie kämpfen«, gab Nicholas zurück.
    »Aber gegen Euer Volk.«
    »Mein Volk ist meine Familie.«
    Wirbler breitete die Flügel aus und warf dabei beinahe einen Leuchter um. »Auch das werde ich ihm ausrichten, auch wenn es seine Entscheidung nicht beeinflussen wird. Die Blaue Insel gehört den Fey.«
    Stowe sah den König an. Jetzt oder nie.
    »Die Blaue Insel bleibt unabhängig«, bekräftigte der König. »Der Schwarze König kann sich mit uns verbünden, aber er kann uns nicht einfach

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