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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Lippen. Rugad würde genau wissen wollen, was hier vorgefallen war. Er würde Wirbler die Hölle heiß machen, wenn er nicht alles herausfand, was er konnte.
    Aber Wirbler zögerte, die beiden Fußgänger anzusprechen. Das Mädchen war ganz offensichtlich eine Versagerin, und Rugad wollte nicht, daß die Versager erfuhren, daß er auf der Insel war. Wenn der Junge tatsächlich derselbe war, so hatte er sich vorhin im Festsaal Wirbler gegenüber äußerst feindselig verhalten. Außerhalb des Saales würde er vielleicht jede Hemmung verlieren und Wirbler angreifen.
    Wirbler hatte keine Lust, sich mit jemandem von Schwarzem Blut anzulegen.
    Er würde einfach erzählen, was er gesehen hatte. Wenn Rugad Genaueres wissen wollte, sollte er jemand anderen losschicken.
    Wirbler zögerte noch einen Augenblick. Die beiden dort unten sprachen nicht. Sie gingen sehr zielstrebig, obwohl keine Inselbewohner in der Nähe waren. Sie waren die einzigen Menschen weit und breit.
    Falls das Mädchen bei den Fey aufgewachsen war, würde sie sofort wissen, was Wirbler war.
    Wenn er nicht sehr vorsichtig vorging.
    Er hatte nur eine Chance. Er würde sie nutzen.
    Er überholte das Paar und hielt neben einem Busch an. Zu seinem Glück war Vollmond, so daß er die beiden vor sich deutlich erkennen konnte. Er kauerte sich zwischen die Blätter und versuchte, sein eigenes Leuchten abzuschirmen. Wenn er seine volle Größe annahm, würde sein Licht erlöschen, aber das konnte er trotzdem nicht riskieren.
    Statt dessen sah er zu, wie die beiden näher kamen, und hoffte, daß sie sein schwaches Glühen nicht bemerkten. Er ignorierte das Mädchen und starrte den Jungen an.
    Wie die meisten Fey war er groß, nur seine Haut war fast zwei Nuancen heller als die des Mädchens. Sein Haar war so dunkel, daß es das Mondlicht schimmernd reflektierte. Seine Augen waren von dem gleichen elektrisierenden Blau wie die des Jungen im Palast. Nur das Kinn war anders, runder, ohne das kleine Grübchen, das Wirbler an dem anderen Jungen aufgefallen war. Auch sein Haar war länger und nach der Tradition der Fey-Soldaten zurückgebunden. Er sah aus, als hätte er in seinen Kleidern geschlafen. Und sie waren offenbar noch immer naß von einem Aufenthalt im Fluß.
    Die Unterschiede waren gering, aber nicht zu übersehen. Das und die fehlende zeitliche Übereinstimmung bedeuteten, daß hier etwas Ungewöhnliches vorging.
    Warum sollte der Sohn des Königs sich nachts auf der Straße herumtreiben wie ein gewöhnlicher Verbrecher? Warum war seine einzige Beschützerin ein Mädchen, das noch zu jung war, um Zauberkraft zu besitzen? Und warum war er nicht bei dem Bankett geblieben?
    Wirbler mußte noch mehr riskieren. Der Junge auf dem Bankett hatte Inselsprache gesprochen. Fließend und natürlich, wie seine Muttersprache. Wirbler konnte diesen Jungen hier nicht ausfragen, aber er konnte trotzdem feststellen, ob die Unterschiede zwischen den beiden Jungen rein körperlich waren.
    Er kletterte so leise wie möglich aus dem Busch. Dann ließ er sich vom Wind aufwärts tragen wie ein Funke. Als er direkt über dem Jungen war, ließ er sich mitten in dessen Gesicht fallen. Er prallte gegen seine Nase, stieß sich mit den Füßen ab und stieg wieder auf.
    »He«, rief der Junge auf Fey.
    »Was ist los?« fragte das Mädchen in derselben Sprache.
    »Irgendwas ist mir ins Gesicht geflogen. Sah aus wie ein Irrlichtfänger.«
    »War es Wind?«
    »Nein.« Der Junge klang verwirrt. »Wind weiß, was diese Unternehmung für mich bedeutet. Er würde mir helfen, nicht gegen mich prallen.«
    Wind. Wirbler erinnerte sich an ihn. Einer von Rugars bevorzugten Irrlichtfängern, der ihn auf jenen sinnlosen Feldzug begleitet hatte, den Rugar für die Zukunft der Fey gehalten hatte.
    Das Mädchen blickte nach oben und zeigte mit dem Finger. »Ich sehe ihn«, rief sie.
    Wirbler flog steil nach oben, bis er außer Sichtweite der beiden war. Er zitterte, aber er war zufrieden. Offensichtlich verfügte auch der Junge nicht über genug Magie, um ihn, Wirbler, herunterzuholen.
    Und das war auch gut so. Wirbler hatte genug Zeit verschwendet. Er mußte endlich Rugad Bericht erstatten.
    Einen sehr interessanten Bericht sogar. Rugad hatte zwei Enkelsöhne auf der Blauen Insel. Der eine war vom König der Insel aufgezogen worden, der andere von den Fey. Wirbler konnte nicht sagen, welcher von beiden der Erstgeborene war, aber das war auch nicht so wichtig.
    Zwei gemischte Kinder mit Schwarzem Blut machten

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