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Fey 06: Die Erben der Macht

Fey 06: Die Erben der Macht

Titel: Fey 06: Die Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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fragte Gabe. »Die Inselbewohner folgen mir nicht. Und meinen Urgroßvater kann ich nicht angreifen.«
    »Du vielleicht nicht«, antwortete Fledderer. »Aber einige von uns können es. Es mag ja gegen die Regeln der Fey verstoßen, Schwarzes Blut anzugreifen, aber ich habe diese Regel sowieso schon gebrochen. Mir ist es egal. Ich kann ihn töten – natürlich ohne vorher deine offizielle Erlaubnis einzuholen.«
    Gabe schien endlich nachzugeben. »Warum sollte ich dir vertrauen? Du hast gerade versucht, mich zu töten.«
    Fledderer zuckte mit den Achseln, so gut das eben ging, wenn man von zwei Männern fest auf den Boden gedrückt wird. »Vielleicht versuche ich es noch mal. Scheint unsere beste Überlebenschance zu sein.«
    »Du kannst ihm nicht vertrauen«, sagte Leen. »Du kannst keinem von denen trauen.«
    Coulter stand bewegungslos da. Am liebsten hätte Adrian gerufen, daß Gabe Coulter vertrauen konnte, daß Coulter von Anfang an für Gabe dagewesen war, aber er sagte nichts. Wenn Gabe zu verbohrt war, um es selbst herauszufinden, dann konnte ihn Adrian auch nicht davon überzeugen.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte Adrian. »Sie werden gleich auftauchen.«
    Leen blickte zu Gabe, der Fledderer immer noch durchdringend anstarrte.
    »Du kennst meinen Urgroßvater, nicht wahr?« fragte er.
    »Nicht persönlich«, antwortete Fledderer. »Aber ich war schon oft genug in seiner Nähe.«
    »Könnte er mich beherrschen?«
    »Junge, er hat schon Leute beherrscht, die wesentlich schlauer und besser waren als du.«
    »Warum hat er dich dann nicht beeinflußt?«
    »Weil ich eine Rotkappe bin. Mit anderen Worten, ›Dreck‹, wie du das vorhin so nett ausgedrückt hast.«
    »Du hast versucht, mich zu töten«, verteidigte sich Gabe.
    »Ich mache dir ja keinen Vorwurf daraus«, entgegnete Fledderer. »Aber wenn ich es für das Beste halte, werde ich dich ohne zu zögern noch töten.«
    Leen umklammerte ihr Messer. »Du hast kein Recht, ihn zu töten«, sagte sie.
    »Ich kann machen, was ich will«, gab Fledderer zurück.
    »Nein.« Die ungeheure Macht in Coulters Stimme schien die ganze Umgebung vibrieren zu lassen. »Du wirst Gabe nicht berühren. Ich beschütze ihn. Er ist in Sicherheit.«
    »Nein, ist er nicht«, widersprach Adrian. »Sie können jeden Moment hier sein, und unsere ganze Diskussion ist unsinnig.«
    »Ich möchte gern wissen«, sagte Gabe zu Fledderer, als habe sonst niemand gesprochen, »ich möchte gern wissen, ob du glaubst, daß ich einen Kampf gegen meinen Urgroßvater gewinnen kann.«
    »Wird nicht einfach sein«, erwiderte Fledderer. »Du kannst ihn ja nicht direkt bekämpfen. Aber wenn er dich nie berührt, dich nicht korrumpiert, dann gewinnst du. Und sobald er gestorben ist, wirst du ohnehin über die Fey herrschen.«
    »Oder meine Schwester.«
    »Du bist älter.«
    »Aber die ganze Insel steht hinter ihr.«
    Adrians Kehle war wie ausgetrocknet. Diese Diskussion war ihm völlig gleichgültig. Er wollte einfach nicht hier stehenbleiben und in die Hände der heranrückenden Fey fallen. Selbst wenn sie Gabe verschonten – alle anderen würden sie mit Sicherheit abschlachten.
    »Das spielt alles überhaupt keine Rolle, wenn die Fey hier auftauchen«, warf Adrian ein.
    »Ich glaube nicht, daß die Inselbevölkerung deine Schwester unterstützen wird«, sagte Fledderer. »Sie ist eine Fey, genau wie du.«
    »Dann ist es gleich.«
    »Es ist nicht gleich.« Fledderer sprach jetzt voller Leidenschaft. »Ganz und gar nicht. Ohne Thronfolger hat der Schwarze König verloren. Er kann sein Imperium niemandem vererben. Deine Onkel sind Nichtsnutze. Sonst hätte der Schwarze König sie auf diese Reise mitgenommen. Aber er haßt sie. Und er will dich. Und wenn du dich nicht vorsiehst, wird er dich auch bekommen.«
    »Woher weiß ich, daß ich dir vertrauen kann?« fragte Gabe erneut.
    Fledderer verdrehte die Augen. »Ich muß es ihm wohl sagen«, äußerte er leise zu Adrian. »Oder?«
    Adrian wußte zwar überhaupt nicht, was Fledderer meinte, war aber wild entschlossen, ihn zu unterstützen. Je schneller diese Diskussion beendet war, desto schneller konnten sie von hier verschwinden.
    »Ja«, sagte Adrian. »Unbedingt.«
    Fledderer seufzte, als fiele es ihm besonders schwer, den nächsten Satz auszusprechen. »Du hast nämlich Schwarzes Blut, Junge. Du kannst überhaupt keinem trauen.«
    Gabe blickte kurz zu Coulter und sah dann weg, aber Coulter blickte seinen Freund unverwandt an.
    Er hat sich

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