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Fey 07: Die Augen des Roca

Fey 07: Die Augen des Roca

Titel: Fey 07: Die Augen des Roca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Trockenheit ein Feuer entzünden, oder der Staub würde ihn überwältigen, oder er würde sich in einem Spinnennetz verfangen und sich nicht aus eigener Kraft daraus befreien können.
    Er war jetzt so weit vom Palast entfernt, daß kein Zweifel mehr daran bestand, daß man diese Tunnel seit langem nicht mehr benutzt hatte.
    Der Schwarze König persönlich hatte ihn mit einer Aufgabe betraut. Feder hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, einer der wichtigsten Irrlichtfänger der Invasionsstreitkräfte zu sein. Wirbler, Feders Vorgänger, war nie mehr von seiner Mission, den Urenkel des Königs zu finden, zurückgekehrt. Ebensowenig wie Cinder. Zwei weitere Irrlichtfänger waren im Kampf verletzt worden, und die meisten der älteren Irrlichtfänger waren als Kundschafter über die ganze Insel versprengt, wenn sie nicht damit beschäftigt waren, all jene Dinge zu erledigen, in denen sich die Irrlichtfänger besonders hervortaten. Feder war einer der wenigen, die der König in seiner Nähe behalten hatte. Er war der älteste unter ihnen, auch wenn er aus Nye nur wenig Kampferfahrung mitgebracht hatte.
    Man hatte Feder in diese Gewölbe geschickt, um sie auszukundschaften. Der Schwarze König war der Ansicht, der König der Inselbewohner habe sich bei seinem Gegenangriff dieser Tunnel bedient und ein Großteil des Palastpersonals sei durch die unterirdischen Gänge entkommen. Weißhaar hatte diese Informationen an Feder weitergegeben, als er ihn über seine Aufgabe, die Tunnelanlage zu erforschen, unterrichtet hatte.
    »Du mußt vor allem herausfinden«, ließ ihn Weißhaar wissen, »wie lang die Tunnel sind, wo sie enden, und worin ihr Zweck besteht.«
    Feder konnte noch keinen Zweck erkennen, obwohl er schon den ganzen Morgen durch die endlosen Gänge flog. Eine ganze unterirdische Anlage unter der Stadt war gewiß mehr, als ein einzelner Irrlichtfänger an einem einzigen Tag erforschen konnte. Immer noch wartete er darauf, daß die Gänge jäh vor einer Mauer endeten, aber bis jetzt war dieser Fall nicht eingetreten. An irgendeinem Punkt mußte er auf den Fluß stoßen, dachte Feder. Die Tunnel konnten doch nicht durchs Wasser führen.
    Es war ihm vieles aufgefallen, was er zu berichten haben würde. Das Gebiet rund um die Verliese war ziemlich sauber und wurde unterhalb der Baracken noch reinlicher. Von hier aus hatte man vermutlich den Gegenangriff lanciert.
    In der Nähe der Verliese schwenkte Feder in einen Seitengang ein und fand zwei Paar Fußspuren im jahrhundertealten Staub. Sie führten zu einer verborgenen Tür. Er quetschte sich hindurch und stand wieder mitten im Großen Empfangssaal, wo überall Waffen an den Wänden hingen. Einige Fey hatten berichtet, daß hier wie durch Zauberei ein Schwarzkittel aufgetaucht sei, der ein mächtiges Schwert getragen hatte.
    Das war keine Magie gewesen, sondern nichts anderes als einfacher, altmodischer Einfallsreichtum.
    Jetzt flog Feder durch einen Tunnel voller Spinnweben. Das fand er besonders unangenehm. Er stellte sich vor, wie er sich in den klebrigen Fäden verfing und vor lauter Panik nicht mehr seine natürliche Körpergröße annehmen konnte. Sein Zappeln würde eine Spinne veranlassen, sich zu ihm abzuseilen und ihn weiter einzuspinnen. Er hatte Geschichten von Irrlichtfängern gehört, die auf diese Weise in den alten Häusern von L’Nacin umgekommen waren, aber er wußte nicht, ob an diesen Erzählungen wirklich etwas dran war.
    Er wollte es auch gar nicht wissen.
    Auch in diesem Tunnel gab es Fußabdrücke: Ein einzelnes Paar zeigte in Richtung Palast, ein doppeltes führte davon weg. Die Spuren schienen schon älter zu sein, aber Feder konnte nicht sagen, wie alt. Er vermutete, daß sie beim letzten Angriff auf Jahn entstanden waren. Jemand war hier durchgekommen, und zwei andere hatten sich auf demselben Weg abgesetzt. Feder wußte nicht, ob diese Spuren unabhängig voneinander entstanden waren, aber er hoffte, daß sie ihn zu den Hauptgängen führen würden.
    Er flog immer weiter. Er hatte das Gefühl, als sei er seit seiner Ankunft hier auf der Blauen Insel, einen knappen Monat zuvor, schon viel zuviel geflogen. Erst hatte er als Kundschafter gearbeitet, dann nach dem Urenkel des Schwarzen Königs gesucht, anschließend seinen bescheidenen Anteil zum Sturm auf Jahn beigetragen, und nun erforschte er diese Tunnel.
    Die Tunnel waren jedenfalls am schlimmsten. Feder verabscheute die tiefe Dunkelheit hier unten. Als einzige Lichtquelle hier fühlte

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