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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Reisegefährten teilte diese widersprüchlichen Gefühle. Boteen wußte, was das bedeutete: Es war eine Warnung. Das Wissen, daß er sich einem Ort voller zaubermächtiger Menschen näherte, durchströmte seinen ganzen Körper.
    Aber diese Menschen waren nicht von seiner Art, das durfte er nicht vergessen.
    Auf keinen Fall.
    Er klopfte an die Kutschendecke. Bevor sie losgefahren waren, hatte man ihm erklärt, dies sei das Signal zum Anhalten. Man hatte ihm auch eingeprägt, das Signal nur im Notfall zu benutzen, und das bedeutete in Feyworten, am besten überhaupt nicht.
    Trotzdem unternahmen sie diese Reise vor allem seinetwegen. Er hatte das Recht, anzuhalten, ganz gleich aus welchem Grund.
    Die Kutsche kam rumpelnd zum Stehen. Stimmen gaben den Befehl auf Fey weiter. Niemand kam zu Boteen herüber, um nachzufragen.
    Er hatte es nicht anders erwartet.
    Ohne seine Gefährten anzusehen, stieg Boteen aus. Die Kutsche war mitten auf dem lehmigen Weg stehengeblieben. Unter ihm verlief ein Seitenarm des Cardidas, der sich eine tiefe Schlucht in das Gebirge gegraben hatte. Zu beiden Seiten des Weges fiel die Felswand steil ab, tödlich für jeden, der fehltrat, aber längst nicht so steil wie auf dem anderen Flußufer.
    Die Irrlichtfänger hatten Boteen versichert, daß der Seitenarm wieder in den Hauptstrom des Cardidas einmündete. Sie waren vorausgeflogen und hatten festgestellt, daß die Kutschen sich der nordöstlichen Küste der Insel näherten. Hier, zwischen den Blutklippen und den noch furchterregenderen Klippen, die »Spangen des Todes« genannt wurden, entsprang der Cardidas. Einer der Irrlichtfänger hatte gemeint, um die Insel von dieser Seite aus zu betreten, bedürfe es eines noch brillanteren militärischen Geistes als Rugads.
    Jetzt stiegen auch die Insassen der zweiten Kutsche aus. Die Pferdereiter blickten Boteen fragend an. Die Vogelreiter landeten vor seinen Füßen. Die Irrlichtfänger wuchsen zu ihrer vollen Größe.
    Boteen schwieg. Er betrachtete die Berge. Vom silbernen Morgenlicht übergossen, schimmerte der rote Stein wie Blut. Boteen überlief ein Schauder.
    Diese Berge hatten Dutzenden von Menschen den Tod gebracht.
    Sie waren kein friedlicher Ort, jedenfalls nicht für seinesgleichen.
    Boteen beschirmte die Augen mit der Hand. In der Bergflanke gähnte ein Steinbruch, von dem aus ein Netz von Wegen in alle Richtungen führte. Darüber funkelte ein Edelstein.
    Ein Edelstein?
    Das war unwahrscheinlich. Einen Edelstein hätte Boteen aus dieser Entfernung wohl kaum erkennen können. Es mußte etwas anderes sein.
    Zu Hause.
    Die Stimme flüsterte in Boteens Kopf. Sie war leise, verführerisch und bezwingend.
    Dort oben befand sich der andere Zaubermeister. Nicht direkt bei dem Edelstein, aber ganz in dessen Nähe.
    Boteen blinzelte. Von solchen Erscheinungen hatte er schon gehört, aber bei dem Summen in seinen Ohren konnte er sich nur mit Mühe konzentrieren. Es war wie eine Blockade, als hätte jemand Boteen bemerkt und versuchte, sein Kommen zu verhindern.
    Irgend etwas ging dort oben vor.
    Etwas Wichtiges.
    »Wir müssen dort hinauf«, bemerkte er zu niemand Bestimmtem.
    »Wohin?« fragte Ay’Le, Rugads Hexerin, und beschattete ebenfalls die Augen mit der Hand. Sie war nicht ganz so groß wie Boteen, aber fast genauso dünn. Die meisten Hexer gelangten erst spät in den Besitz ihrer Zauberkraft, aber bei Ay’Le hatten die anderen Fey es schon früh vermutet. Sie war zu schlank und geschmeidig gewesen, um als magielose Rotkappe zu enden.
    Boteen deutete auf den Berg. »Siehst du da oben so etwas Ähnliches wie einen Edelstein?«
    Ay’Le kniff angestrengt die Augen zusammen. »Nein«, antwortete sie schließlich.
    Unwillkürlich entfuhr Boteen ein Seufzer. Er hatte keine andere Antwort erwartet, aber er war trotzdem enttäuscht. »Summt es in deinen Ohren wie bei einem Schwindelanfall?«
    »Nein«, sagte Ay’Le wieder, und diesmal sah sie ihn dabei an. »Wirst du vielleicht krank?« Sie machte Erbok, dem Domestiken, ein Zeichen. Er sprach gerade mit einem der Irrlichtfänger. Als er Ay’Les Wink bemerkte, kam er zu ihnen herüber.
    »Mir geht’s gut«, wehrte Boteen ab. »Das sind keine körperlichen Symptome.«
    »Was für Symptome?« erkundigte sich Erbok.
    »Er hört ein Summen, und ihm ist schwindlig«, erklärte Ay’Le. »Sieh zu, was du für ihn tun kannst.«
    Sie entfernte sich, und Boteen fragte sich, wie Hexer eigentlich zu ihrem Namen kamen. Er selbst war so unempfindlich für

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