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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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„Hast du das gehört, Donne? Der Himmel sei uns gnädig, wenn Johnston jetzt auch noch am Ende poetisch wird!“
    Aber Thomas hörte ihm gar nicht zu. Carr hatte die unschöne Angewohnheit entwickelt, Ehefrauen zu verlieren. Tat Fia es ihm etwa nach? „Ihr Ehemann ist tot, sagst du?“
    „Ja“, erwiderte Robbie und sein Lächeln verblasste. „Habe ihn nicht persönlich gekannt. War schon älter. Schwerfäl-liger schottischer Landedelmann. Hat ganz schön Wirbel gemacht, als Lady Fia mit ihm durchgebrannt ist.“
    „Sie ist mit ihm durchgebrannt ?“ Das ergab wenig Sinn. Warum sollte Fia mit einem schottischen Niemand durchbrennen?
    „Kaum einen Monat nach ihrem Eintreffen in der Stadt“, bemerkte Johnston, „und ich weiß genau, dass sie drei Anträge erhalten hat, bevor sie mit MacFarlane auf und davon
    ging.“
    „War er reich?“ erkundigte sich Thomas sarkastisch.
    „Außerordentlich reich sogar.“
    Pip fuhr herum. Er hatte ganz offensichtlich doch zugehört. „Es kann nur einen Grund dafür geben, dass eine Dame wie Lady Fia durchgebrannt ist. Offenbar war sie verliebt.“
    „Offenbar“, stimmte Johnston ihm bereitwillig zu.
    „Ohne irgendeinen Zweifel“, bekräftigte Robbie.
    Mit einem schroffen Nicken wandte Pip sich wieder der hingerissenen Betrachtung seiner Angebeteten zu.
    „Wie hat Carr die Nachricht von dem Davonlaufen seiner Tochter aufgenommen?“ fragte Thomas.
    „Carr?“ Robbies Nasenflügel blähten sich, als röche er etwas Verdorbenes. „Kann mich nicht mehr erinnern. Obwohl er und MacFarlane später richtige Busenfreunde geworden sind. Die beiden waren praktisch unzertrennlich.
    „Lady Fia muss sehr erleichtert gewesen sein, dass ihr Vater und ihr Ehemann so gut miteinander ausgekommen sind“, sagte Thomas.
    „Das kann man schwer sagen“, antwortete Johnston. „Lady Fia ist nicht in der Stadt gewesen. Hat sich nach der Eheschließung von der Gesellschaft zurückgezogen. Zwei Jahre hat sie sich in MacFarlanes Landhaus vergraben. Himmel, wie muss sie das gehasst haben, denn . . .“ Johnston beugte sich vor und flüsterte nach einem besorgten Blick zu Pip: „ . . . um ganz ehrlich zu sein, sie kehrte in die Gesellschaft zurück, noch bevor die Trauerzeit offiziell zu Ende war. “
    „Wer kann ihr daraus einen Vorwurf machen?“ wollte Pip verärgert wissen.
    Johnston seufzte und blickte nach oben, als erwarte er sich von dort eine Erklärung für das scharfe Gehör des Jungen.
    „Eine wunderschöne junge Frau wie sie?“ fuhr Pip fort. „Gezwungen bei irgendwelchen gottverlassenen Hinterwäldlern zu leben, wenn sie doch eigentlich gefeiert, bewundert und verehrt werden müsste? Himmel, es war abscheulich von MacFarlane, sie zu einem Leben dort zu verdammen!“ „Ganz richtig!“ pflichtete Robbie ihm bei.
    „Genau meine Meinung“, sagte Johnston und nickte entschieden.
    Thomas wollte nicht fragen, aber der Verdacht, der sich ihm aufdrängte, zwang ihm die Worte über die Lippen. „War es ihr vergönnt, ihm in seinen letzten Stunden beizustehen?“ „Das ist die Tragödie dabei!“ Pip machte eine ausladende Handbewegung. „Er war hier in der Stadt und sie in den Lowlands.“
    Sie hatte ihn nicht umgebracht.
    „Das stimmt“, bestätigte Johnston. „MacFarlane war hier mit diesem . . . mit Carr. Der Mann sollte des Mordes angeklagt werden.“
    Mord! Thomas spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. „Warum?“
    In Johnstons Augen blitzte es. „Carr hat ihn mit sich durch die Höllenlöcher Londons gezerrt, so dass MacFarlanes altersschwacher Körper schließlich einfach nicht mehr mithalten konnte. Trinken, Prassen, Spielen, Huren jeden Tag ohne Ende, Woche über Woche. Man konnte praktisch dabei zusehen, wie es MacFarlane immer schlechter ging. Es war eine Schande.“
    „Was auch immer die Schlechtigkeit von Lady Fias Vater betrifft, sie darf nicht auf sie selbst zurückfallen“, rief Pip. „Sie ist unschuldig.“
    „Ganz recht“, sagte Robbie.
    Aber stimmt das? fragte Thomas sich selbst. Oder ist sie einfach nur vorsichtiger als ihr Vater? Sein Hass auf Carr beeinflusste ihn zu sehr. An der Sache war vermutlich nicht mehr, als es den Anschein hatte, ein älterer Mann, der seiner Jugend rücksichtslos hinterherlief, bis sein Herz versagte.
    Pip deutete eine knappe, abgezirkelte Verbeugung an. „Wenn die Herren mich entschuldigen wollen, ich muss Lady Fia meine Aufwartung machen.“
    „Ich werde mit dir gehen“, verkündete Johnston. Er legte dem

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