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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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mehr als verärgert. War es nicht schon schlimm genug, dass die Gesellschaft sie gerade noch duldete? Gerade noch. Und sie wusste es. Sie nährte absichtlich die Gerüchte, brachte gewagte Geschichten über sich selbst in Umlauf mit der Folge, dass ihre wirklich vornehmen Verehrer noch kein ernsthaftes Interesse bekundet hatten. Was genau das ist, was sie erreichen wollte, dachte er grimmig.
    Carr starrte sie finster an, wollte, dass sie seinen Zorn körperlich spürte. Vergebens. Und selbst wenn sie ihn gespürt hätte, kannte er sie zu gut, um zu glauben, dass sie es sich anmerken lassen würde. Fia ließ sich nie etwas anmerken. Nicht seit dem Tag, an dem er sie in . . . wie war noch gleich der Name dieses verfluchten Hauses, das er nun besaß? Brammel House? Bommel?
    „Lord Carr“, erklang eine heisere Stimme. Unwillig wandte er sich um. Tunbridge stand in der Tür. Unweit von ihm duckte sich Janet hinter eine Topfpalme.
    „Was ist denn, Tunbridge?“ fragte Carr und überlegte, ob er einen Priester suchen gehen sollte, um eine Art Exorzismus durchführen zu lassen. Seit Janet aus Favor McClairens Körper entwichen war - oder war sie am Ende nie wirklich in Favors Körper gewesen? Er hatte sich immer noch nicht entschieden - , behelligte sie ihn. Es war nicht Furcht einflößend. Es war lästig.
    Tunbridge trat näher. „Ein Mann ist hier, von dem Sie erfahren müssen. Thomas Donne.“
    Donne? Carr hob sein Opernglas erneut und richtete es auf die Menge im Parkett, dorthin, wo Tunbridge es ihm zeigte. Himmel, der Mann hatte Recht. Da stand der hoch gewachsene, breitschultrige Schotte, dessen Gesicht so dunkel wie grimmig war, die hellgrauen Augen nach oben gerichtet auf
    - Carr folgte seinem Blick - Fia. Und mit einer Miene so voll kalter Verachtung. Das war nun wirklich interessant.
    Arme Fia. Donne war, soweit Carr es wusste, der einzige Mann, den Fia je hatte haben wollen, und nun stand er da und betrachtete sie mit so viel Wohlwollen, wie man einer giftigen Schlange entgegenbringen mochte. Carr lächelte.
    Thomas Donne, geborener McClairen: der letzte Laird der
    McClairen, der enteignete Erbe und ins Exil geschickte Clanführer. Carr kannte schon seit Jahren Donnes wahre Identität. Und seines Wissens war er auch der Einzige, der darum wusste. Er hatte angenommen, Donne würde sich weiter in sicherer Entfernung von England aufhalten. Es war überaus aufschlussreich, dass er zurückgekehrt war.
    Carr entließ Tunbridge mit einem Winken seiner Hand, und der dünne Mann verschmolz wieder mit den Schatten im Gang.
    Lässig senkte Carr das Opernglas und erhob sich. Er griff nach dem Stock mit der Silberspitze, den er seit der Nacht brauchte, in der Wanton's Blush bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, und schickte sich an, die Loge zu verlassen. Thomas Donne - früher McClairen - interessierte ihn. Mehr als die Oper und ganz bestimmt mehr als Swan.
    „Lord Carr?“ Swan beeilte sich, aufzustehen. „Kann ich Ihnen eine Erfrischung besorgen? Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
    „Nein, Swan, nichts“, erklärte Carr ehrlich erstaunt. „Das würde ich nie zulassen.“

3. KAPITEL
    „Sie ist deiner nicht würdig, James.“ Thomas fuhr sich aufgebracht mit der Hand durchs Haar. Sie hatten sich mit diesem Thema herumgeschlagen, seit er James vor dem Spiegel in der Halle seines Stadthauses angetroffen hatte, wo der Freund damit beschäftigt war, den Fall seines Jabots zu ordnen. Thomas hatte sich ironisch erkundigt, wie gut betucht Lady Fia ihre Männer bevorzugte.
    Das hätte er nicht sagen sollen. Denn sobald das Schweigen gebrochen war, zu dem er sich in der vergangenen Woche gezwungen hatte, stürzten die Worte aus ihm hervor. Dass James Fia Merrick derart verfallen war, bekümmerte und enttäuschte ihn gleichermaßen. Die ganze Woche über hatte er Geschichten über ihre Eroberungen, ihre wilden Affären und ihren liederlichen Lebenswandel gehört. Dazu kam noch die Tatsache, dass zu Lady Fias Bewunderern zu gehören der eigenen Gesundheit abträglich war. Ihr Ruf war ständig in Gefahr und bedurfte darum ständig der Verteidigung.
    James musste dieselben Geschichten gehört haben, doch ihm schienen sie gleichgültig zu sein. Jede Nacht eilte er mit exotischen Spielereien und kostspieligen Geschenken bepackt an Fias Seite. Thomas ballte die Hände zu Fäusten, wenn er nur daran dachte.
    „Du verstehst nicht, Thomas“, erwiderte James. Seine Stimme, die noch vor einem Augenblick in Ärger erhoben

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