Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
Vom Netzwerk:
Locken fielen ihr über die Schultern und verbargen so ihr Gesicht.
    „Was ist das?“ fragte sie mit leiser, rauer Stimme.
    „Bei Gott, Thomas, du gehst zu weit!“ stieß James zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Ach ja?“ Sein Blick glitt zu James, der mit bleichem Gesicht und bebend dastand. „Und dabei hatte ich gedacht, sie sei dieses Mal zu weit gegangen, denn ihretwegen war es, dass der Junge sich als Opfer für eine Demonstration von Tunbridges Geschick mit dem Degen anerboten hat. Für ihren . . .“
    Abrupt hob sie den Kopf. „Was für ein Junge?“
    „Sind es so viele, die in Frage kommen?“ Sein Lächeln war bar jeder Erheiterung.
    „Welcher Junge?“
    „Ich denke, es ist am besten, wenn ich ihn beschreibe, da Sie ja mutmaßlich seinen Namen vergessen haben“, fuhr er erbarmungslos fort. „Ein Junge, ungefähr achtzehn Jahre alt, sieht aber jünger aus. Rote Haare, helle Haut. . .“
    „Nicht Pip.“ Sie sah ihn bestürzt an, und einen Augenblick lang geriet sein Entschluss ins Wanken. Aber schließlich, rief er sich ins Gedächtnis, hat sie Publikum, das sie gewinnen muss.
    „Ich sehe, Sie erinnern sich. Er wird dankbar sein. Phillip Leighton. Pip. Pip ist nicht reich und nicht mächtig, aber ebenso zur Liebe fähig wie jeder erwachsene Mann. Genau genommen . .    , der Blick, mit dem er die Umstehenden be
    trachtete, war so scharf wie der Degen, den er vor kurzem noch gehalten hatte, „sogar mehr. Aber die Jugend liebt ja immer so leidenschaftlich, so aus vollem Herzen, nicht wahr? So sehr, sehr närrisch.“
    „Ja. Das stimmt“, erwiderte sie ruhig. „Oder so hat man mir gesagt. Wo ist er nun? Was ist geschehen?“
    „Ihr Name wurde in den Schmutz gezogen“, antwortete er. „Pip konnte das nicht ertragen. Der dumme Junge hat
    Tunbridge zum Duell gefordert. Tunbridge hat angenommen. Sie haben gekämpft. Und Pip hat, wie Sie sehen können . . .“ er blickte bedeutungsvoll auf den blutbefleckten Degen, „verloren.“
    „Ist er tot?“
    „Noch nicht. Die Klinge hat ihn in der Brust verletzt, aber keine lebenswichtigen Organe getroffen.“ Die Spannung wich aus ihrem Körper. Doch er würde nicht zulassen, dass sie so billig davonkam. „Wenn er sehr viel Glück hat, wird sich die Wunde nicht entzünden und er seinen Arm wieder ganz benutzen können, so dass ihm die Gelegenheit gegeben wird, aus seiner fehlgeleiteten Ritterlichkeit zu lernen.“ „Vielleicht sollten wir das alle“, erwiderte sie leise, bevor sie einen anklagenden Blick zu seinem Gesicht hob. „Und was ist mit Ihnen? Offensichtlich haben Sie Gefühle für . . . diesen jungen Burschen. Waren Sie sein Sekundant? Ein Mann von Ihren Jahren spielt den Sekundanten für einen Jungen? Hätten Sie ihn nicht aufhalten können?“
    „Ich wusste nichts von dem Duell.“ Wie konnte sie es wagen, die Last der Verantwortung für Pips Schicksal ihm aufzubürden? „Ich hörte im Vorübergehen die Geräusche des Duells. Es war beendet, als ich den Ort erreichte. Pip ist kein großer Degenfechter.“
    Und da er durch ihre Folgerung, dass er den Jungen gegen einen Gegner, von dem er wusste, dass er Pip überlegen wäre, hätte antreten lassen, getroffen war, zahlte er ihr in gleicher Münze zurück, indem er sie angriff. „Als Sie den Jungen das erste Mal getroffen haben, da wäre es doch ein Leichtes gewesen, all dies überflüssig zu machen, indem Sie Pip einfach in Ruhe gelassen hätten. Warum haben Sie das nicht? Er kann doch unmöglich eine Herausforderung für Sie dargestellt haben. Nicht für Sie.“
    „Nein“, sagte sie schroff. „Überhaupt gar keine Herausforderung.“
    „Verflucht, Mann“, brach es aus James hervor. „Mach so weiter, und ich werde mich gezwungen sehen, dich selbst zu fordern!“
    Fia legte die Hände auf die Armlehnen ihres Stuhles und erhob sich. Der Degen fiel klappernd zu Boden und ließ auf ihrem hellen Rock einen dunkelroten Striemen zurück.
    Das laute Geräusch brach die entsetzte Starre, die die anderen Gentlemen im Raum gefangen hielt. Der affektierte junge Mann, der auf dem Boden gekniet hatte, schoss in die Höhe und schlug Thomas die Hand ins Gesicht.
    „Bestimmen Sie den Ort, Sir“, stieß er hervor.
    „Nein.“
    „Feigling!“ spie ein anderer der Herren.
    Der affektierte Mann schob sein Kinn störrisch vor. Er hob seine Hand, um Thomas eine Ohrfeige auf die andere Wange zu geben, aber Thomas fing seine Hand auf und hielt sie fest, so dass er zur Untätigkeit

Weitere Kostenlose Bücher