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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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verdammt war.
    „Tun Sie das nicht“, riet ihm Thomas kühl. „Sie ist kein gebrochenes Handgelenk wert, geschweige denn Ihr Leben.“ Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, verstärkte er seinen Griff, bis er spürte, wie die Knochen aneinander stießen.
    Das Gesicht des Mannes verzog sich jäh, als der Schmerz seinen Arm durchfuhr. Hilflos versuchte er sich loszureißen, aber Thomas besaß durch die jahrelange Arbeit an Bord kräftige Hände.
    „Ich werde Ihre Beleidigung dieser Dame nicht dulden!“ keuchte der Mann, doch vor Angst überschlug sich seine Stimme.
    „Thomas, lass!“ befahl James, während um sie herum alle unruhig zu werden begannen. Die Gesichter spiegelten Erregung, die Körperhaltung war drohend.
    „Hören Sie auf! Alle!“ Fias Stimme erhob sich über das aufgeregte Gemurmel. „Lassen Sie ihn los!“
    Mit einem wütenden Zischen fuhr Thomas zu ihr herum. „Machen Sie sich keine Sorgen, Madame. Ihr Gewissen wird durch mein Tun nicht weiter belastet.“ Er schaute wieder zu dem Mann, der sich heftig gegen seinen eisernen Griff wehrte. „Sie können mich so oft fordern, wie Sie wollen, Sir." Sein Blick glitt geringschätzig über die anderen. „Jeder von Ihnen kann das, aber ich werde Ihnen keine Satisfaktion gewähren. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Genug Blut ist ihretwegen und wegen der Ihrigen vergossen worden. Und wenn man euch arme Narren so anschaut. . .“ er bezog James in seine abfällige Musterung mit ein, „wird es noch mehr werden. Aber meines nicht. Meines nie!“
    Mit einem unterdrückten Fluch ließ Thomas das Handgelenk des Mannes los, der es an seine Brust zurückriss und einen Schritt nach hinten machte.
    Thomas wartete, sicher, dass der Dummkopf sich rächen würde. So kam es, dass er nicht hörte oder sah, wie Fia sich bewegte. Doch plötzlich spürte er sie dicht hinter sich. Er fuhr herum. Sie stand weniger als eine Armlänge von ihm entfernt, und ihre blauen Augen funkelten erregt und boten einen wundervollen Anblick.
    „Wenn irgendjemand Sie fordert, Mr. Donne, dann werde ich das sein“, schwor sie in ihrer leisen, eindringlichen Stimme.
    „Und das“, erwiderte Thomas, als er ihr und der Schar ihrer kriecherischen Bewunderer den Rücken zuwandte, „ist eine Herausforderung, die ich vielleicht sogar annehmen werde.“
    Mit diesen Worten verließ er ihr Boudoir und eilte mit ausholenden Schritten den Gang hinab zur Treppe. So konnte er sie auch nicht mit so leiser Stimme, dass noch nicht einmal die Umstehenden es verstanden, flüstern hören: „En garde!“

4. KAPITEL
    „Weise den Kutscher doch bitte an, hier zu warten. Es wird nicht lange dauern“, sagte Fia, während sie aus der Karosse stieg. „Gunna, und würdest du bitte auch hier bleiben?“ „Aber Kindchen“, widersprach Gunna heftig, als sie den Wagen verließ, und ihr ausgeprägt schottischer Akzent ließ ihre Worte noch undeutlicher werden, als sie durch ihren verformten Kiefer gewöhnlich waren. Sie mochte die Vorstellung nicht, dass Fia sich möglicherweise neuerlichen Grobheiten aussetzte. „Wenn seine Familie all den Lästermäulern Glauben schenkt, die ihre schmutzigen Gerüchte über Sie in der ganzen Stadt verbreiten, dann . ..“
    „Bitte warte hier, Gunna.“
    Der Page, ein schwarzer Junge von vielleicht acht Jahren, der mehr Arroganz besaß als die Hälfte der Londoner Gecken, sprang von seinem Posten hinten auf der hochgefederten Kutsche herab und eilte die wenigen Stufen zu der bescheidenen Eingangstür hinauf. Er rümpfte die Nase, ganz offensichtlich verstimmt darüber, an einer so hoffnungslos mittelmäßigen Eingangstür anklopfen zu müssen. Schon kurz darauf wurde sie geöffnet.
    „Was? Wer? Oh, liebe Güte!“
    Ein verlegen aussehendes Dienstmädchen stand in der Tür und starrte mit offen stehendem Mund auf die prächtige Karosse am Straßenrand - eine Leihgabe Lord Stanleys, eines von Fias vornehmeren Bewunderern. Der Blick des Mädchens wanderte über Lady Fias elegante Erscheinung. „Ach du meine Güte.“
    „Teil deinem Herrn mit, dass Lady Fia hier ist, um ihrer Besorgnis um Master Leightons Befinden und ihrem Mitgefühl Ausdruck zu verleihen“, verkündete der Page.
    Das Mädchen schluckte und nickte, knickste hastig und wich in die Halle zurück. „Hier entlang, bitte! Wenn Sie so freundlich wären, einzutreten. Ich werde meiner Herrschaft augenblicklich sagen, dass Sie hier sind.“
    „So sicher, dass ich empfangen werde?“ hörte Gunna Fia

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