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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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von den Schultern und landete zu ihren Füßen.
    Seine Rechte glitt von ihrer Taille langsam ihr Rückgrat entlang nach oben bis zu ihrem Nacken. Ihre Augenlider senkten sich. Seine Fingerspitzen waren rau, voller Schwielen und warm. Sie legte den Kopf nach hinten und wandelte seine Berührung so in eine Liebkosung, all ihre Sinneswahrnehmungen waren auf diesen einen Punkt gerichtet.
    Er ließ seine Hand sinken.
    Die Hand an ihrer Taille wurde fortgezogen.
    „Sie tragen Amelia Bartons Halskette.“ Seine Stimme klang hohl, bar jeder Empfindung.
    Nun, gewiss. Das würde ihm nicht gefallen. Amelia Barton war ganz einfach die liebenswerteste Frau gewesen, die Fia gekannt hatte. Zweifellos war sie auch die liebenswerteste Frau, die Thomas je gekannt hatte. Vielleicht hatte er sie sogar geliebt.
    Sie schlug die Augen auf und schaute ihn an. Er stand immer noch dicht vor ihr. Seine Augen machten das Fehlen jedes Gefühls in seiner Stimme mehr als wett. Sie brannten. „Ist sie das?“
    „Sie wissen sehr gut, dass sie das ist. James hat sie Amelia an ihrem Hochzeitstag geschenkt.“
    „Wirklich?“ Sie wollte ihm sagen, dass das alles nur Schau war. Teil des Spieles. Teil des Stückes, das sie aufführte. Aber sie konnte ihm nicht vertrauen. Sie vertraute ihm einfach nicht. Thomas hasste die Merricks. Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um ihren Bruder Ash zu verletzen. Es gab keinen Grund, zu glauben, dass er mit ihr freundlicher umspringen würde. Den hatte er ihr noch nicht geliefert.
    „Er hätte sie Ihnen nicht geben dürfen“, fuhr Thomas kalt fort. „Sie ist seit Generationen in seiner Familie.“
    Sie bückte sich und hob ihren Umhang auf. Dann richtete sie sich wieder auf; er machte einen Schritt nach hinten. Gleichgültig legte sie sich das Cape um die Schultern. Ihr war kalt. Kalt bis ins Mark. „Wie überaus schmeichelhaft von James.“
    „Lassen Sie ihn in Ruhe, Fia.“
    „Ich fürchte, dafür ist es ein wenig zu spät, meinen Sie nicht auch?“
    „Er verdient etwas Besseres.“
    „Besser als was?“ verlangte sie verletzt zu wissen. Seine Worte weckten den Zorn, der unter ihrer kühlen Selbstbe-herrschung schlummerte. Er hatte sie angefasst, liebkost. Und jetzt blickte er sie voller Abscheu an und erweckte durch seine Worte den Eindruck, als beschmutzte sie das Collier einer Toten, indem sie es trug. „Etwas Besseres als mich ? James ist sehr wohl selbst dazu imstande, zu entscheiden was er oder was er nicht verdient.“
    „Hören Sie mir zu, Fia. Ich weiß, dass Sie versuchen, James in irgendwelche schmutzigen Machenschaften zu verwickeln. Das werde ich nicht zulassen. Hören Sie? James Barton ist ein anständiger, ehrenwerter Mann, und ich werde Ihnen nicht erlauben, ihn in den Abgrund zu ziehen.“
    Einen Augenblick lang verspürte sie unmäßige Freude, die ihre Wut und ihren Schmerz verdrängte. Wenn Thomas Gerüchte zu Ohren gekommen waren, dann waren sie das anderen auch.
    Thomas sah das triumphierende Aufblitzen in Fias Augen und missdeutete es als Schadenfreude. Er verbannte das Gefühl, das ihn eine kurze Zeit von dem rechten Kurs abgebracht hatte. Man konnte es „Wollust“ nennen, da es nichts gab, das besser passte.
    Eine kleine Weile hatte er an ein Trugbild, eine Chimäre geglaubt: eine Merrick mit einem Herzen. Er hatte sich eingebildet, in ihrem verblassenden Lächeln, mit dem sie der abfahrenden Kutsche hinterhergeblickt hatte, so etwas wie Wehmut entdeckt zu haben. Da hatte er angenommen, dass sie Pip absichtlich gekränkt hatte, um ihm einen tieferen Schmerz zu ersparen. Und als er sie berührt hatte . . . wie ließen sich sein beschleunigter Puls, das Aufwallen von Verlangen und Zärtlichkeit erklären? Gott möge ihm beistehen, aber ja, Zärtlichkeit. Für sie.
    Er konnte seine Dummheit nicht begreifen. Eine Merrick mit einem Herzen? Er bezweifelte ernsthaft, dass sie eine Seele besaß. Wann war er zu einem romantischen Träumer geworden, statt der Mann zu bleiben, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität stand, zu dem das Leben ihn gemacht hatte? Seine Hände schmerzten beinahe, so groß war der Drang, sie dafür zu strafen, dass sie schön und falsch und mitleidlos war und ihm doch so mühelos etwas anderes vorgaukeln konnte.
    „Ich warne Sie, Fia.“
    „Das klingt wie eine Drohung . . . Thomas.“
    „Nein“, sagte er. „Es ist ein Versprechen.“
    Sie lachte, silbrig und hell. Aber dennoch, bei Gott, klang es, als ob es ihr wehtäte, so silberhell

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