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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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kommt es, dass ich jetzt spazieren gehe. Mit Ihnen.“
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wie Sie wollen.“
    Der Tag war wärmer geworden, so dass ihr in ihrem
    Umhang unangenehm heiß wurde. Sie lockerte die seidene Verschnürung an ihrem Hals.
    „Sie wissen, dass Sarah Leighton Sie ablehnt, und trotzdem überlassen Sie ihr Ihren Platz in der Kutsche.“
    „Dreht es sich darum? Nun, bevor Sie mich zur nächsten Heiligsprechung vorschlagen, lassen Sie mich erklären. Sarah Leighton ist eine bedauernswerte Vogelscheuche.“ Neben ihr versteifte Thomas sich vor Empörung. Gut. „Sie ist es einfach nicht wert, als Rivalin angesehen zu werden. Genau genommen ist sie überhaupt gar keiner Beachtung wert.“
    Die Lüge kam ihr leicht von den Lippen. In Wahrheit bewunderte sie Sarah Leighton sogar ein wenig. Die Frau war anständig und freundlich, und ihre Sorge um ihren Bruder war unverfälscht. Aber das wollte sie Thomas lieber nicht wissen lassen. Denn dieses Wissen würde ihm einen Vorteil verschaffen, und sie traute einem Thomas Donne, der im Vorteil war, noch weniger als anderen Männern, die sie kannte
    - ihren Vater eingeschlossen - , weil da wo die Macht ihres Vaters auf Drohungen beschränkt war, Thomas' . . . nein, diesen Gedanken wollte sie besser nicht weiterverfolgen.
    Sie fuhr mit harter, unnatürlich heller Stimme fort: „Nein. Wie menschlich wertvoll Miss Leighton auch ist, sie stellt keine ernst zu nehmende Konkurrenz um James’ Aufmerksamkeit dar. Er ist mein, mit Haut und Haar. Und Pip ist auch Wachs in meinen Händen. Was nur noch Sie übrig lässt - Sie allein scheinen meinem Charme gegenüber völlig unempfänglich.“
    „Sie lügen“, sagte er flach.
    „Ha!“ Das Lachen war ihr gut gelungen. Leichtfertig und amüsiert. „Sie müssten besser als jeder andere hier wissen, wo ich herkomme. Ich bin eine Spielernatur, Abkömmling einer langen Reihe von Spielern. Ist es da ein Wunder, dass ich einer neuen Herausforderung nicht widerstehen kann, statt mich mit dem zu begnügen, was ich bereits gewonnen habe?“
    Sie schaute ihn unter gesenkten Wimpern an. „Außerdem waren Sie es, der die Herausforderung ausgesprochen hat.“
    Er warf ihr einen erstaunten Blick zu.
    Fia blieb stehen, winkte ihn näher, so dass ihm keine andere Wahl blieb, als sich zu ihr hinabzubeugen, wollte er verstehen, was sie zu sagen hatte. „In meinem Boudoir“, flüsterte sie, und ihr warmer Atem strich über sein Ohr. „Als Sie kamen, um mich zu schelten. Sie sagten, meine wäre die einzige Forderung, die Sie nicht zurückweisen würden. “
    Er wich nicht zurück, wie sie eigentlich gedacht hatte, sondern drehte den Kopf, um ihr zu antworten. Ihre Lippen waren nur wenige Zoll von seinen entfernt. Seine hellgrauen Augen glitzerten wie polierter Schiefer in seinem dunklen Gesicht. „Das ist es nicht, was ich meinte, und das wissen Sie auch sehr gut.“
    Sie würde nicht als Erstes einen Rückzieher machen. Jetzt war es ein Wettstreit zwischen ihnen geworden, ein Spiel des Wagens und Zögerns, das sie nicht verlieren durfte, warum auch immer. Sie hob den Kopf, so dass ihre Wange die seine fast berührte. Er roch nach Sandelholz und Kaffee. Seine Haut war glatt. Er hatte sich erst vor kurzem rasiert. „Aber es ist, was ich gemeint habe.“
    Er rührte sich ein wenig, so dass das grelle Sonnenlicht sie mit einem Mal blendete. Sie wandte den Kopf ab, musste blinzeln. Ihre Wimpern strichen federleicht über seine Wange. Sie hörte, wie er überrascht den Atem einsog, und dann waren plötzlich seine Hände an ihrer Taille, umspannten sie und hielten sie still.
    Einen Augenblick lang konnte sie nicht sagen, ob er sie an sich ziehen oder von sich stoßen wollte, und irgendwie hatte sie das undeutliche Gefühl, dass er es selbst nicht wusste. Sie spürte den Abdruck eines jeden Fingers, die Breite seiner Hand, seine Daumen oberhalb ihrer Hüftknochen. Sie sollte sich bewegen, ihm eine Ohrfeige geben, ihn zurechtweisen, aber sie konnte nur daran denken, dass Thomas Donne sie berührte - vielleicht nicht voller Leidenschaft, aber auch nicht mit Gleichgültigkeit.
    Jede Faser ihres Körpers erwachte zum Leben. Ihr Puls raste. Sie konnte nicht atmen und hielt darum die Luft an, so dass sie seine abgehackten, schwer gehenden Atemzüge hören konnte. Sein Blick suchte den ihren, beunruhigt, verärgert und verwirrt. Sie wankte ein wenig; bei der leichten Bewegung rutschte ihr ihr geöffneter Umhang

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