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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Röcke, streckte ihm ihre Hand fordernd entgegen. Er hatte keine andere Wahl, als sie zu ergreifen. Anmutig wie ein schwarzer Schwan stieg sie aus der Kutsche und blieb dicht neben ihm stehen.
    Pips Gesicht verriet Erstaunen und nackten, unverhüllten Schmerz. Fia schaute ihn nicht an. Ihr einnehmendes, verführerisches Lächeln galt Thomas allein.
    Es dauerte nur wenige Minuten, Pip in die Kutsche zu verfrachten, Sarah auf den Platz neben ihm zu helfen, dann setzte James nach einem letzten besorgten Blick zu Fia das Pferd mit einem leisen Peitschenknallen in Bewegung, fuhr die Leightons nach Hause und ließ Thomas zurück.
    Allein mit Fia.
    Fia wartete, bis die Kutsche außer Sichtweite war, bevor sie sich umdrehte. Das mutwillige Lächeln, das sie aufgesetzt hatte, verschwand, so dass ihre Züge wieder so ebenmäßig und völlig unergründlich wie stets waren. Wortlos begann sie auf dem Weg Richtung Ausgang zu gehen, doch Thomas hatte sie mit wenigen Schritten eingeholt.
    Ihr Herz schlug rasend schnell. Sie hatte nicht erwartet, ihn so bald wiederzusehen. Unter gesenkten Wimpern warf sie ihm von der Seite einen Blick zu, und ihr fiel auf, wie kräftig sein gebräunter Hals über dem schneeweißen Kragen aussah. Unwillkürlich erinnerte sie sich wieder, wie sich seine Haut unter ihren Lippen angefühlt hatte, und an das Verlangen in seinen grauen Augen.
    „Ich weiß, dass Sie auf dem Ball der Portmanns die Dame mit der silbernen Maske waren.“ Plötzlich seine Stimme zu hören traf sie unvorbereitet.
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, beeilte sie sich zu antworten.
    Was sie bei den Portmanns getan hatte, war ein Fehler gewesen, das wusste sie inzwischen. Aber James hatte an diesem Abend andere Verpflichtungen gehabt, und sie war unangekündigt zu dem Maskenball gegangen. Als sie dann Thomas dort gesehen hatte, hatte sie mit einem Mal den übermächtigen Wunsch verspürt, ihm eine Lehre zu erteilen und ihm vor Augen zu führen, dass er selbst begehrte, was er so öffentlich geschmäht hatte. Stattdessen hatte sie jedoch nur ihre eigene Schwäche vor Augen geführt bekommen. Ihr Entschluss war unüberlegt gewesen, und dabei handelte sie sonst nie unüberlegt. Das konnte sie sich nicht leisten.
    Außerdem sollte sie eigentlich über den Dingen stehen. Schließlich war sie kein junges Mädchen mehr, das um Freundlichkeit bettelte, eine Freundlichkeit, die Thomas Sarah Leighton entgegenbrachte und die sie selbst Pip ebenso rücksichtslos verweigert hatte.
    Sie war selbstsüchtig gewesen. Hatte sich darauf verlas-sen, dass es sicher wäre, sich mit Pip anzufreunden, nur weil er kaum mehr als ein Junge war. Und auch weil er sie so an Kay erinnerte und sie in diesem Gewirr von Intrigen und Komplotten sich so nach einem Freund sehnte, bei dem sie sich nicht verstellen musste.
    Nun gut, damit war jetzt Schluss. Sie würde nie mehr zulassen, dass ihre Wünsche und Sehnsüchte das Leben eines Unschuldigen in Gefahr brächten. Jetzt war sie klüger.
    „Tragen Sie eigentlich auch noch irgendetwas anderes als Schwarz?“ Thomas' Stimme, unvermittelt nach so langem Schweigen, schreckte sie aus ihren Gedanken.
    „Eigentlich hatte ich Sie stets für einen Mann mit einer Vorliebe für Schwarz und Weiß gehalten. Das spart Ihnen die Mühe, auf die Zwischentöne achten zu müssen.“
    Er lachte, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, dann begann es heftiger zu klopfen. Er hätte nicht lachen, sondern beleidigt sein sollen.
    „Ich gebe zu, Schwarz steht Ihnen ganz ausgezeichnet, meine Dame“, sagte er. „Was ebenso auf das Kleid zutrifft, das Sie bei dem Maskenball der Portmanns neulich trugen.“
    Sie lächelte und stritt weder ab, noch belohnte sie seinen erneuten Versuch mit einer Bestätigung. „Himmel, Mr. Donne, Sie sollten besser auf der Hut sein, sonst geraten Sie am Ende noch unter meinen schädlichen Einfluss.“ Ihre Worte klangen eher wehmütig, und darum war sie auch überrascht, als er die Stirn runzelte.
    „Es war sehr gütig von Ihnen, Miss Leighton Ihren Platz anzubieten“, erwiderte er knapp.
    Aber sie kannte ihre Rolle mittlerweile. Sie hob eine anmutig gewölbte Augenbraue und setzte ihr geheimnisvolles Lächeln auf, das Männer so anziehend fanden. „Oh Mr. Donne. Ich denke wir beide wissen, dass ,gütig“ kaum das Wort ist, das einem in den Sinn kommt, wenn man meinen Namen hört. Ich hatte Lust auf einen kleinen Spaziergang. Mit Ihnen.“ Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu. „Und so

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