Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
Vom Netzwerk:
seltsam gezügelten Drang, der ihn dazu brachte, sie zu berühren, und noch wichtiger, ihn davon abhielt, sie zu berühren. Sie erkannte das an seiner Körperhaltung, wenn er näher kam, an seinem Geruch, an der Erregung, die er so mühsam zu verbergen suchte, in der Spannung, die die Luft zwischen ihnen beinahe knistern ließ. Seinem Verlangen. Und seiner Wut.
    Sie zog den Schal fester.
    „Lady Fia.“
    Sie schrak aus ihren bitteren Gedanken auf und bemerkte bedrückt Tränen auf ihrem Gesicht. Rasch wischte sie sich mit dem Handrücken über die Wangen, drehte sich um und stellte fest, dass sie zitterte.
    „Ja, Captain Donne?“ Ihre Stimme übertönte das Knattern der Segel, innerlich gestärkt durch den neuerlichen Schwur, Thomas Donne vor ihr auf die Knie zu zwingen.
    Thomas nahm seinen Leibrock und stieg die wenigen Stufen zum Deck herab. Als er neben ihr angekommen war, legte er ihr seinen Rock um die Schultern. Plötzlich hatte sie das Gefühl, in dem Kleidungsstück, das ihr viel zu groß war, unterzugehen, war umgeben von ihm, ihre Sinne von seinem Duft erfüllt.
    „Geht es Ihnen besser? Keine Übelkeit mehr?“ fragte er.
    „Viel besser.“ Verflixter Mann, musste er sie an die vergangenen beiden Tage erinnern? Das verschaffte ihm einen Vorteil - kein guter Ausgangspunkt für eine Frau, die Verführung im Sinn hatte. Es ist schwer, verführerisch zu sein, wenn der Kopf mit Bildern von einem selbst, würgend über eine Schüssel gebeugt, gefüllt ist.
    „Sie sehen nicht gut aus“, stieß er gepresst hervor.
    Sie lachte. „Aber, Herr Kapitän! Ich weiß gar nicht, wie ich auf solch übertriebene Schmeicheleien reagieren soll. Schämen Sie sich. Bitte beschreiben Sie mir doch, wie schlecht ich aussehe.“
    So! Das musste den großen Flegel verwirren. Er zog seine Brauen furchterregend zusammen. „Ihre Krankheit hat Sie dünner und blasser werden lassen/ die Haut unter Ihren Augen zeigt dunkle Schatten, aber trotz allem sind Sie so hinreißend wie immer, und das wissen Sie ganz genau“, erklärte er widerwillig. „Auch wenn es mir schwer fällt, glaube ich doch, dass Sie selbst auf dem Sterbebett nach langem Siechtum noch wunderschön aussähen.“
    Jetzt war sie es, die völlig durcheinander war; sie suchte fieberhaft nach einer spitzen Erwiderung, fand aber nur eine kratzbürstige. „Haben Sie etwa im Sinn, noch mehr raue See zu befahren, um mich wieder krank zu machen?“
    Er schaute sie überrascht an. „Warum sollte ich?“
    „Um Ihre Neugier zu befriedigen, ab welchem Punkt mein Aussehen zu leiden beginnt.“
    Sein Blick verfinsterte sich. „Ich würde nie ein so grausames Spiel treiben.“
    „Ach nein? Und dabei haben Sie mich doch, wenn ich mich nicht täusche, aus meinem Heim entführt, mich von meinen Freunden und meiner Familie getrennt und schleppen mich nun zu irgendeinem Ort, den Sie mir nicht mitteilen wollen.“ Sie schenkte ihm ein süßliches Lächeln. „Können Sie es mir da verdenken, wenn ich Sie für grausam halte?“
    „Ich habe meine Gründe“, erwiderte er knapp.
    „Und was für Gründe könnten das sein?“ Sie streckte ihren Arm aus und deutete auf das Meer um sie herum. „Wir sind, sollte ich meinen, nunmehr ausreichend weit von London entfernt, so dass Sie mir die Beweggründe für Ihr befremdliches Handeln unbesorgt anvertrauen können - befremdlich nur insofern, da es, wie Sie mir versichern, nichts mit einer Affäre zu tun hat.“
    „Das trifft auch zu.“
    „Nun, was dann?“ Sie hob spöttisch fragend eine Augenbraue.
    „Ich habe Sie nicht hergebracht, um Sie zu verführen, sondern um Sie davon abzuhalten, meinen Freund James Barton zu kompromittieren. “
    Fia warf ihren Kopf in den Nacken und lachte.
    „Oh!“ Sie schniefte ein wenig, tupfte sich nicht wirklich vorhandene Heiterkeitstränen aus den Augen. „Oh, das ist großartig. Lassen Sie mich sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Im Grunde genommen sind Sie mit mir auf und davon, damit Ihr Freund es nicht tut, richtig?“
    Er musterte sie aus schmalen Augen. „Im Grunde genommen ja.“
    „Werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen nicht glaube?“ fragte sie mit einem aufgesetzt heiteren Lächeln.
    „Es ist die Wahrheit. Sie können damit anfangen, was Sie wollen. Mir ist das gleichgültig. “
    „Mir aber nicht“, murmelte sie und trat näher, bis seine breite Brust sie vor dem Wind schützte, während die Wärme seines Körpers, die noch in seinem Rock war, sie umfing. „Weil ich Sie

Weitere Kostenlose Bücher