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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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irgendwo in Carrs Erpressungsunterlagen den Namen „Donne“ gesehen zu haben, als sie eines Tages die Papiere in dem Geheimversteck in seinem Arbeitszimmer auf Wanton's Blush durchgegangen war. Auf der anderen Seite hatte sie diesen Packen Dokumente nur kurz in der Hand gehabt, da sie damals eigentlich nach anderen Informationen gesucht hatte.
    „Ich schlage vor, Sie denken erst einmal eine Weile über diese Frage nach. Außerdem wird es Ihnen etwas zu tun geben, während ich fort bin.“
    „Fort?“ Diese Idee war ihr gar nicht gekommen, und eine steile Falte erschien auf ihrer Stirn. „Sie wollen mich einfach in diesem Haus allein lassen?“
    „Nur tagsüber. Spätestens bei Einbruch der Nacht werde ich zurückkehren. Es gibt da eine Arbeit, die ich hier auf meinem Land angefangen habe. Ich würde sie gerne so weit wie möglich voranbringen, bevor ich . . . bevor wir nach London zurückkehren.“
    „Und wann wird das sein?“
    „In ein paar Wochen“, erwiderte Thomas unbestimmt, während er im Geiste vermerkte, dass er erst spät in der Nacht nach Hause kommen würde, wenn Fia schon längst von Morpheus' Armen umfangen war. Besser Morpheus' als seine. Aye, sollte doch der arme Gott der Träume derjenige sein, der versuchen musste Fia zu widerstehen, wenn sie wild entschlossen war, unwiderstehlich zu sein.
    Thomas' Blick blieb fest nach vorne gerichtet. Das und Fia abzulenken, indem er vorgab, von ihrer angekündigten Verführung und ihren Annäherungsversuchen abgestoßen zu sein, war alles, was er besaß, um es der ungeheuren Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, entgegenzusetzen. Und es waren armselige Waffen.
    Sie würde keinen Tag dazu benötigen, herauszufinden, dass sie nur ein wenig hartnäckiger sein musste, und schon würde seine Verteidigung zusammenbrechen wie das Kartenhaus, das sie in Wahrheit war. Denn trotz all seiner tapferen Beteuerungen und seiner wiederholt erklärten Missachtung ihres Charmes war die letzte Stunde die reine Hölle auf Erden für ihn und seine Selbstbeherrschung gewesen.
    Die Lösung seines Problems bestand einfach darin, nicht den ganzen Tag in ihrer Gesellschaft zu verbringen.
    Oder er konnte einfach aufgeben - und wäre das so furchtbar? Wenn sie sein Verbrechen gesühnt sehen wollte und er seine Strafe nicht nur zu zahlen bereit war, sondern beinahe danach lechzte, warum nicht? Er knirschte mit den Zähnen. Doch was, wenn einmal nicht genug war? Sie kam ihm langsam ohnehin schon wie ein exotisches Opiat vor, tödlich, faszinierend und süchtig machend.
    Und sie war Carrs Tochter.
    Der Gedanke war wie ein Überfall aus dem Hinterhalt. Er hatte es für eine kurze Zeit vergessen. Wie konnte das sein?
    „Wessen Haus ist das?“ erkundigte sie sich und riss ihn aus seinen Gedanken.
    Sie waren durch ein Fichtenwäldchen eine Anhöhe hinaufgefahren, und als sie daraus auftauchten, erblickte Fia ein rechteckiges Herrenhaus. Die harten Linien des grauen Steins, aus dem es erbaut war, wurden durch das Efeu gemildert, das sich üppig um die schmalen Fenster rankte. Lichter brannten im Erdgeschoss. Als sie näher kamen, wurde die
    Eingangstür aufgerissen, und eine Gestalt erschien in dem hellerleuchteten gelben Rechteck der Türöffnung.
    „Wer ist da?“ verlangte ein junger Mann zu wissen.
    „Ich bin es, Thomas.“
    „Thomas wer?“ antwortete der junge Mann, hob einen schmalen, langen Gegenstand an seine Schulter und hielt ihn in ihre Richtung. Der Narr hatte ein Gewehr auf sie angelegt. Verfluchter Junge!
    Thomas blickte zu Fia. Er hatte es ihr nicht sagen wollen. Noch nicht. Vielleicht auch gar nicht. Aber was machte es schon aus? Ihr Vater würde ohnehin den Behörden melden, wer er wirklich war, sobald er gemerkt hatte, dass Thomas seinen Teil ihrer „Abmachung“ nicht einzuhalten beabsichtigte. Er stand auf.
    „Thomas McClairen, Gordie. Dein Laird.“

16. KAPITEL
    „Wer?“ fragte Fia atemlos. „Wer, sagten Sie, sind Sie?“
    Thomas ließ die Zügel knallen. Das erschöpfte Tier setzte sich in Bewegung und trottete auf den Seitenhof des Gebäudes.
    „Thomas McClairen“, antwortete er, ohne sie anzusehen.
    „Colin McClairens Sohn?“ erkundigte sie sich erstaunt. Colin McClairen war während des Aufstandes 1745 nicht im Land gewesen. Seine Söhne John und Thomas hatte er unter der Obhut seines älteren Bruders Ian, dem damaligen Laird der McClairen, zurückgelassen. Als er schließlich heimkehrte, war sein Bruder tot, bei Culloden gefallen, seine Frau

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