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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Dienstboten mit seidenen Turbanen, die Ihnen mit Fächern aus Straußenfedern frische Luft zuwedeln oder was auch immer sie dort zu treiben pflegen, wo die armen Kerle Sie hinbringen, die Sie behexen.“
    Ach, eine Hexe war sie auf einmal? Seine Vorstellungskraft übertraf bei weitem die Wirklichkeit. Ihre angeblichen „Liebhaber“ gab es ausschließlich in der Fantasie anderer Männer - zugegebenermaßen eine Fantasie, die sie genährt hatte. Eigentlich hatte sie angenommen, sie hätte sich mittlerweile an solches . . . solches Gerede gewöhnt, aber in
    Wahrheit hatte sie es nicht aus dieser besonderen Richtung erwartet.
    Mehr noch, sie wusste nicht länger, was sie von ihm erwarten sollte. Diese Unsicherheit, die sie mit der Entdeckung, dass er Thomas McClairen war, überkommen hatte, verschlimmerte ihre Lage zusätzlich. War er ein Feind? Wenn, war er dann der ihres Vaters oder auch ihr Feind? War er der Beschützer seines Freundes? Rächer seiner Familie? Sie wusste es nicht, und so wusste sie auch nicht, wie sie reagieren sollte, weshalb sie ohne zu überlegen handelte, etwas, das sie sonst so gut wie nie tat.
    Sie reckte ihr Kinn höher, hob die Nase in die Luft und warf ihm einen hochnäsigen Blick zu. „Ich vertrage Federn nicht. Darum bevorzuge ich Palmwedel. Rosenblüten dagegen scheinen mir eine nette Idee. “
    Das war, wie sie sehr wohl wusste, so als reizte man einen Panter mit einem Stöckchen, und wie beabsichtigt stieg ihm die Röte in die bronzene Haut unterhalb der hohen Wangenknochen.
    „Hier wird es keine Rosenblätter geben, Lady MacFarlane, und was den Staub angeht. .
    „Dreck“, verbesserte sie ihn spitz, wohl wissend, dass das übertrieben und ungerecht war.
    „Dreck! Nun, dann wird Ihnen tagsüber wenigstens nicht langweilig werden.“
    Ihr Hochmut war wie weggeblasen. „Das können Sie unmöglich ernst meinen!“ hauchte sie entsetzt.
    „Vollkommen“, entgegnete er, und seine frühere Ungerührtheit war zurückgekehrt. „Ich beschäftige hier keine ständig anwesenden Dienstboten. Dafür nutze ich dieses Haus nicht oft genug. Nur einen Hausverwalter und seine Frau, die von Zeit zu Zeit aufwischt . . .“
    „Von Zeit zu Zeit? Einmal in zwei Jahren?“
    Er beachtete ihren Einwurf nicht. „Wischt auf, wechselt die Bettbezüge und lüftet die Zimmer. Ich vermute, sie wird überredet werden können, für uns zu kochen -wenn der Anreiz stimmt. Und . . .“ er betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen, „wenn Sie sie nicht beleidigen.“
    „Sie beleidigen?“ wiederholte Fia. „Guter Mann, ich bin daran gewöhnt, dass Dienstboten sich Sorgen machen, sie könnten mich aus Versehen beleidigen - und nicht umgekehrt.“
    „Dann“, antwortete er unbeeindruckt, und seine Stimme wurde lauter, während er sprach, „denke ich doch, ist dieser Zeitpunkt so gut wie jeder andere, dass Sie anfangen, sich darum zu sorgen, denn wenn Sie dieses hochnäsige Schlossherrinnen-Gehabe an einer Schottin ausprobieren, werden Sie sehr bald entdecken, dass Sie sich Ihren Hirsebrei alleine kochen können, Sie verwöhnte kleine Hexe!“
    Er hatte Recht. Über eineinhalb Jahrzehnte unter Gunnas strenger Obhut hatten Fia eine intime Kenntnis der Wesensart der Highland-Schotten beschert. Insbesondere die schottischer Frauen. Nicht dass sie vorhatte, Thomas die Genugtuung zu gewähren, das zuzugeben. „Hmpf“ war darum alles, was sie erwiderte.
    Und er grinste. Ganz bestimmt hätte er diesen Laut nicht anders als als Zorneslaut deuten können - ganz bestimmt hieß es nicht, dass sie ihm gegenüber auch nur einen Zoll nachgab.
    „Besen sind in der Küche.“
    „Wie schön“, entgegnete sie süßlich.
    Er hob fragend beide Augenbrauen.
    „Gleich werde ich mir einen Zauberspruch ausdenken und geradewegs darauf nach London zurückreiten. Wir verwöhnten Hexen tun solche Sachen, müssen Sie wissen.“
    Da brach er in Gelächter aus. Sie starrte ihn voller Verwunderung an, die rasch in Faszination umschlug. In seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Fältchen, und links und rechts von seinen Mundwinkeln erschienen wieder diese verheerend attraktiven Grübchen.
    Sein Lächeln war breit und verriet ehrliche Erheiterung; seine Zähne waren weiß und ebenmäßig. Seine blaugrauen Augen funkelten fröhlich, und silberne Blitze glitzerten darin auf.
    Dann erstarb sein Lachen langsam. Über den Raum senkte sich eine seltsam erwartungsvolle Stille. Intimität hing fast spürbar in der Luft.
    Thomas zog seine

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