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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Brauen ein winziges Stück zusammen, aber eher aus Überraschung als aus Zorn. Das silberne Glitzern in seinen Augen wurde eine Schattierung dunkler. Fia konnte sehen, wie der Puls an seinem Halsansatz schlug. Ihre Lippen teilten sich zitternd . . .
    „Das Schlafzimmer ist fertig“, verkündete Gordie vom obersten Treppenabsatz aus.
    Fia wich abrupt einen Schritt zurück. Warum hatte sie auf einmal so dicht vor Thomas gestanden? Jetzt runzelte er ernsthaft die Stirn und sah dabei so verwirrt aus, wie sie sich fühlte.
    „Mylord?“
    „Ja, Gordie. Danke. Lady MacFarlane?“ Mit einer Handbewegung bedeutete er ihr, vor ihm die Treppe hochzusteigen. Als sie oben angekommen waren, führte Gordie sie zum Ende eines langen, schmalen Flures. Er öffnete die letzte, mit Schnitzereien verzierte Tür und trat zurück, so dass sie vor ihm das Zimmer betreten konnte.
    Ohne rechte Begeisterung blickte sie sich um. Der Raum enthielt eine bizarre und anscheinend wahllos zusammengewürfelte Zusammenstellung von Möbelstücken. Ein wuchtiges Himmelbett aus massiver Eiche stand in der Mitte der einen Wand, die Vorhänge in düsterem Graubraun zurückgezogen und an den Pfosten festgebunden, so dass man eine in unbestimmbarem Rot gehaltene Bettdecke sehen konnte. Neben dem Bett befand sich ein Frisiertisch mit einem daran befestigten Spiegel, davor eine Bank mit geschnitzten Greifenköpfen. Ein Paar lindgrüner Polsterstühle flankierte einen kleinen Kamin, in dem ein Torffeuer brannte.
    Fia konnte sich nicht vorstellen, dass sie hier viel Zeit verbringen würde.
    „Ich . . . ich hoffe, es gefällt Ihnen, Madam?“ fragte Gordie schüchtern, während er die Hände rang und unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat, ganz offensichtlich verlegen, weil er das Schlafzimmer einer Dame betreten hatte.
    „Mir gefallen?“ wiederholte sie. Sie wollte gerade lachen und schneidend anmerken, dass ihr eher ein Albtraum gefiele, als sie aus dem Augenwinkel einen unerwarteten Farbtupfer wahrnahm. Sie wandte sich um. Jemand hatte einen kleinen Strauß gelber Blumen gepflückt und auf das Fensterbrett gestellt. Das musste Gordie gewesen sein, da war sie sich sicher.
    Vermutlich hatte man ihn beauftragt, irgendwelche Mö-beistücke in dieses Zimmer zu schaffen und es für ihre überraschende Ankunft zurechtzumachen. Der Raum und die Ausstattung waren seine Idee gewesen, und nun, da sie das erkannt hatte, begriff sie, dass er die in seinen Augen schönsten und kostbarsten Stücke aus dem ganzen Haus zusammengetragen hatte - ohne darauf zu achten, ob sie zusammenpassten. In einem anderen Zimmer - und in einer anderen Umgebung - sähe der Frisiertisch sicher schön aus. Und der orientalische Wandschirm dort hinten in der Ecke war für sich genommen ein Kunstwerk.
    Genauso wie die gelben Blumen. Sie drehte sich mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen zu dem Jungen um.
    „Es ist wirklich ganz reizend. Ich bin sicher, ich werde es hier sehr gemütlich und bequem haben.“
    Der Junge stieß seinen angehaltenen Atem aus und grinste erfreut. „Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt, Madam. Jamie hat einen der Burschen hierher reiten lassen, als wäre ihm der Teufel auf den Fersen, um Bescheid zu geben, dass Sie mit dem Laird kommen würden. Ich hab getan, was ich konnte, in der kurzen Zeit, die mir blieb.“
    „Wenn du wusstest, dass ich komme, warum hast du dann mit einem Gewehr auf uns gezielt?“ erkundigte sich Thomas aufgebracht.
    „Na ja, ich hab gedacht, wie würde es aussehen, wenn Sie ankämen und ich nicht das Haus bewachen würde? Sie hätten mich für einen schönen Aufpasser gehalten, nicht wahr?“ erklärte Gordie mit unwiderlegbarer Logik. Dann wandte er sich wieder an Fia. „Und haben Sie auch die Blumen gesehen?“ Er deutete zum Fenster.
    „Sie sind wunderschön“, antwortete sie ernsthaft. „Niemand hat mir jemals etwas so Schönes geschenkt.“ Was der Wahrheit entsprach. Rosen und Tulpen hatte sie Dutzende und Aberdutzende bekommen, aber niemand hatte ihr je einfache Wildblumen geschenkt.
    „Es sind Himmelsschlüsselchen, und dazu noch die allerletzten dieses Frühjahrs“, erwiderte Gordie nicht ohne Stolz. „Sie haben erst spät zu blühen begonnen, und ich habe mich erinnert, wo ich vor kurzem noch welche gesehen habe, und während Sie und der Laird sich unterhalten haben, bin ich rasch dorthin gelaufen und hab sie geholt. Ich vermute, Sie haben sich schon gewundert, wo ich so lange geblieben bin, was?“
    „Äh

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