Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
zu werden und stand unversehens Prinz Genno gegenüber. »Na, du kommst mir gerade recht.« Er packte ihn am Aufschlag seines Jacketts. »Genau mit dir wollte ich schon länger mal ein paar Takte reden.«
Genno sah blass aus. »Kometenschweif! Ihr seid Koeg, nicht wahr?«
»Bin ich. Und du bist reif für eine Abreibung.«
Kapitel 19
Schusswechsel und Lesung
M inkas rannte durch die langen Gänge, den Kaiser dicht hinter sich, gefolgt von Cutthroat Timble und einem Dutzend keuchender Prewards.
»Wohin?«, rief der Kaiser.
»Er war auf einer Terrasse.«
»Wir haben viele Terrassen.«
Minkas holte am Eingang zu den kaiserlichen Gemächern kurz Luft. »Es war eine weit oben, so lange, wie es gedauert hat, bis ich das Knacken gehört habe. Außerdem hat er die Prinzessin und die Kaiserin erwähnt. Eigentlich logisch, hier die restliche kaiserliche Familie auszuschalten, während man Euch auf Ennon beschäftigt weiß.«
Thanaton stürzte an den verdutzten Männern vorbei, die den Zugang bewachten. Cutthroat hielt inne, um zu fragen, was vorgefallen war und bekam einen wirren Bericht über ein Handgemenge vor dem Speiseaufzug und dem Eindringen eines gewissen Adrian Koeg in die Suite der Prinzessin.
Der Kaiser hatte inzwischen mehrmals vergebens den Summer an der Tür gedrückt, die in die Suite der Kaiserin führte. Hannadeas Hofdamen kamen von der gegenüberliegenden Tür herbeigeeilt und bestürmten Thanaton mit Schilderungen, die kein bisschen Klarheit brachten. Kaum hatte Minkas die Notentriegelung entdeckt, die seit dem Anschlag auf Anel überall eingebaut worden war, betätigte er den Hebel, und besorgte Hofdamen drängten sich an ihm vorbei. Der Kaiser folgte ihnen.
Da ein gutes halbes Dutzend Leute ausreichend schien, um sich der Kaiserin anzunehmen, lief Minkas weiter, um sich zu vergewissern, dass der Thronfolger ungeschoren geblieben war. Kaum hatte er den Summer berührt, öffnete sich die Tür und ein zerzauster Kronprinz lief ihm in die Arme.
»Verhaftet ihn«, kreischte Genno. Als er Minkas erkannte, wollte er zurückweichen, und prallte rückwärts gegen Adrian.
»Adrian«, schrie Minkas.
»Brüll nicht so.« Adrian hielt sich die blutverschmierten Schläfen. »Und nimm mir bitte diesen Prinzen ab. Mann muss ihn durchschütteln, damit er die Wahrheit ausspuckt, aber mir wird dabei so übel, dass du das erledigen musst.«
»Mach ich gern. Such du dir einen Arzt!«
»Später. Ich habe erst anderswo zu tun.«
Minkas bemühte sich, den kratzenden und um sich schlagenden Genno festzuhalten, und so war Adrian schon weg, ehe er ihn fragen konnte, wo er hinwollte.
*
Cutthroat ließ Adrian ungehindert passieren, und so erreichte Adrian unangefochten den Lift. In der Kabine wurde ihm richtig übel, obwohl er nur ein einziges Stockwerk hinab fuhr. Er schleppte sich aus dem Aufzug in die Halle mit dem Mosaikboden.
Vor ihm lag die goldene Pforte.
Die drei Türen aus reinem Gold boten einen furchtbaren Anblick. Sie waren verbogen, eingedellt und nur halb geöffnet. Laserschüsse hatten goldene Rinnsale auf das Mosaik herabfließen lassen.
Daneben lag ein erschlaffter Preward und neben ihm seine Pistole, das Ziellicht auf Gelb geschaltet.
Adrian hob sie auf.
Die Waffe in der Hand betrat er den Thronsaal.
Männer in Festtagskleidung hatten sich an der Wand aufgereiht, als wolle jemand einen Appell abnehmen.
Die Animation war eingeschaltet worden. Feierlich ertönte die Hymne des Reiches. Der Thron hatte die zehn Stufen der großen Audienz ausgefahren.
Davor stand ein Mann, hinter dem die goldene Schleppe mit dem Hermelinbesatz ausgebreitet war. In einer Hand hielt er ein Stemmeisen, in der anderen Hand die Krone.
Glassplitter waren auf dem Boden vor einer Vitrine verteilt.
»Ha.« Adrians Kopf fühlte sich furchtbar an. »Dreht Euch um! Das Spiel ist aus!«
Jemand, der ihm vage vertraut vorkam, wollte sich zwischen sie schieben, doch Adrian hob die Pistole und sein wilder Blick ließ den Mann zurückweichen.
Der Schleppenträger fuhr herum.
Dieses Gesicht erkannte Adrian, obwohl ihm schlecht war und sich alles in Farbtupfen aufzulösen drohte. »Na warte«, sagte er. »Du hast dich verrechnet. Die Garde ist da. Der Kaiser ist da. Und Minkas ist da. Jetzt geht es dir an den Kragen.«
Das Stemmeisen zerschlug das Glas einer weiteren Vitrine.
Adrian sah zum zweiten Mal die kaiserlichen Duellwaffen.
»Na schön«, sagte er benommen. »Na schön. Wählt Eure Sekundanten!
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