Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
die Aufzüge im Palast gedacht. Damit kann man sehr schön Verstecken spielen. Das hat Adrian selbst vorgeführt, als der Prinz verschwunden war. Diesmal werde ich diesen Part übernehmen. Ich bin schmal und kann mich in den Speiseaufzug quetschen. Ich lenke also die Sicherheitsdienste ab. Damit bleibt ihr zwei, um herauszufinden, worum es bei der ganzen Sache geht.«
»Kommt es mir nur so vor, oder hast du uns den blöderen Teil des Jobs zugeschanzt?«, fragte Mondran. »Wir wissen nicht, was wir suchen und wo wir suchen sollen.«
»Wir wissen einiges«, widersprach Padrin und die Möhre knackte zwischen seinen Zähnen. »Erstens wissen wir, dass Ingerson mit drinsteckte. Wir wissen, dass es um Politik geht und nicht um Eifersucht zwischen Köchen. Wir wissen, dass Meister Cordelieff für einen Geheimdienst arbeitet.«
»Wenn du das viel nennst.« Mondran brummte. »Aber bitte. Irgendwas müssen wir tun. Freizeit haben wir im Augenblick ja genug.«
*
Harrow bot seinen Besuchern Plätze auf der cremefarbenen Couch an und ließ Getränke servieren. »Meine Herren«, sagte er. »Wir stehen möglicherweise vor einer Krise und sollten unsere Erkenntnisse so schnell wie möglich abgleichen.«
Warlord Hamilton nickte und nahm ein Glas Whiskey entgegen. Fangatin, der immer noch beurlaubte Chef der Prewards, rutschte auf die Sofakante. »Nicht schon wieder eine Krise.«
»Doch«, sagte Harrow. »Es steht den Sicherheitsdiensten nicht gut zu Gesicht, dass wir Sir Adrian Koeg bisher nicht auftreiben konnten. Sein alter Freund Graf Minkas Collander ist ebenfalls verschwunden. Ich habe nur in Erfahrung gebracht, dass er einige Tage Urlaub genommen hat. Ein sonderbarer Zeitpunkt. Es spricht einiges dafür, dass sie in die Unterwelt Ennons abgetaucht sind. Koeg wurde zuletzt außerhalb der Mauern des goldenen Quartiers gesehen. Graf Collander verließ den Hof gestern Morgen gegen 8:30 Uhr über die nördliche Pforte und ist seither unauffindbar. Damit stellt sich die Frage, ob das Duell zwischen Koeg und Ingerson nicht einen bedenklichen Hintergrund hat.«
»Ich stimme zu«, sagte Coracun, der es sich im Sessel bequem gemacht hatte.
»Ja, ja«, schnaufte Hamilton. »Aber welchen? Was bezwecken die beiden?«
»Das wissen wir nicht – noch nicht. Im Interesse aller sollten wir es schnellstens herausfinden.«
»Ich habe ihnen nie getraut«, sagte Fangatin. »Ich meine, wer sind sie? Letztlich Männer mit dunkler Herkunft.«
Coracun goss sich einen Martini ein und schwieg.
Harrow lief auf dem cremefarbenen Teppich auf und ab. »Die Frage lautet doch: Gibt es eine Gefahr für Leib und Leben für Mitglieder der kaiserlichen Familie?«
Hamilton räusperte sich. »Also, es scheint festzustehen, dass Koeg ein sehr … enges Verhältnis zu Seiner Erhabenen Hoheit hat.«
Harrow hob eine Braue. »Wie eng?«
»Nun, zu eng«, erwiderte Hamilton. »Koeg hat selbst eingeräumt, dass dieses Thema der Auslöser des Duells war, bei dem Ingerson umkam. Ich meine, acht Tage auf einer einsamen Pagode am Meer sprechen eine deutliche Sprache. Oder nicht?«
»Seine Hoheit ist doch auf Schloss Rhan«, sagte Fangatin. »Unterziehen sie die da nicht einer gründlichen medizinischen Untersuchung? Könnte man an die Daten kommen?«
Harrow schüttelte den Kopf. »So gründlich sind diese Untersuchungen auch wieder nicht. Man will ja schließlich nicht den halben Hochadel in Verlegenheit bringen, sondern nur sicherstellen, dass keine verbotenen Stimulanzien benutzt werden, um sich Vorteile für die Prüfungen zu verschaffen. Außerdem …«
»… außerdem hat mir der Kaiser sehr deutlich gemacht, dass er keinen Wert darauf legt, dass einer seiner Sicherheitsdienste überhaupt solche Daten über Prinz Anel sammelt, oder dass ein solches Thema bei einem Prozess gegen Koeg zur Sprache käme«, sagte Hamilton. »Im Gegenteil. Koeg soll möglichst gar keine Gelegenheit bekommen, irgendetwas auszusagen, das die kaiserliche Familie … äh, tangieren würde. Genau gesagt, er wurde ziemlich ungehalten, als ich so frei war, das Thema anzuschneiden.«
»Also stimmt es«, sagte Fangatin. »Und der Kaiser weiß es.«
»Wenn es so wäre, meine Herren, dann wäre ich persönlich erleichtert«, sagte Harrow. »Denn dann hätten wir nicht mehr zu tun, als Gras auszusäen, das über die Sache wachsen kann, dafür zu sorgen, dass Koeg und Collander hier nicht mehr erscheinen können, und die Krise hätte sich als pubertäre Verirrung eines
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