Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Waffen hineinschmuggeln, seitdem ein Prüfling nach der Bekanntgabe der Noten um sich geschossen und einige Prüfer getötet hat. Das Gepäck wird auf allerlei Mitbringsel kontrolliert, inklusive Spickzettel und deren elektronische Gegenstücke.«
»Menschen sind so leicht zu töten«, sagte Adrian. »Und es muss einen Grund haben, dass man mich ausgerechnet jetzt aus dem Weg haben wollte.«
»Das gewiss. Aber da hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht – beziehungsweise ohne Coracun Harrow! Du wirst feststellen, dass du durchaus noch im Spiel bist.«
Kapitel 4
Konferenzen
H amilton nahm auf dem schlichten Stuhl im Besucherzimmer des Arresttraktes Platz und fixierte Earl Zabrin über den langen Tisch hinweg. »Du weißt doch was!«
Earl Zabrin erwiderte den Blick erbittert. »Ich? Ich sitze hier in Haft, obwohl es Freunde gäbe, die sich längst dafür hätten einsetzen können, dass ich auf Kaution freikomme, nachdem jeder weiß, dass ich unschuldig bin. Wie soll gerade ich etwas wissen?«
»Hör mal, Zabry! Ich habe längst mit dem Kaiser gesprochen, du kennst ihn. Er lässt sich nicht gern bereden. Bevor das Gnadenverfahren eröffnet wird, kannst du nicht entlassen werden.«
»Gnadenverfahren?« Zabrin explodierte. »Ich habe Green nicht ermordet und das ist erwiesen. Wieso also ein Gnadenverfahren?«
Hamilton rieb sich die Stirn. »Ringard hat sein Geständnis widerrufen.«
Earl Zabrin sank auf seinem Stuhl zusammen. »Widerrufen?«, flüsterte er. »Aber es war doch alles klar.«
»Es mag ja klar sein. Juristisch gesehen steht damit deine Verurteilung, bis man ihm die Tat vor Gericht nachgewiesen hat. Da das dauern kann, hat der Kaiser einem Gnadenverfahren für dich zugestimmt.«
»Ah.«
»Nun sieh mich nicht an, als wäre es meine Schuld. Und versuche nicht, mich abzulenken! Hier gehen schon wieder irgendwelche Dinge vor, und ich will wissen, warum!«
»Du sagst das, als sei ich derjenige, der von seiner Arrestzelle aus heimlich alle Fäden in der Hand hält«, spottete Earl Zabrin.
»Und wenn es so wäre?«, fragte Hamilton.
Zabrin starrte ihn an. »Ich habe nie begriffen, weshalb ich in deinen Augen von einem Freund zu einem Schurken mutiert bin. Begreifst du denn nicht? Ich war es nicht. Lady Tepdo hat Green erstochen. Ich war der Sündenbock. Soll ich das auch in Zukunft sein? Ich habe drei lange Jahre in Haft verbracht, besitze keine Güter mehr, habe keine Einkünfte, keine Protektion, keine Hofämter. Ich bin am Boden. Und jetzt kommst du und erklärst mich zum Mittelpunkt aller Intrigen am Hof?«
Hamilton bewegte sich unbehaglich auf dem harten Stuhl. »Aber du weißt doch irgendetwas«, beharrte er.
»Ich weiß, dass du ein Idiot bist«, sagte Earl Zabrin und stand auf. »Ich will in meine Arrestzelle zurückgebracht werden.«
*
Da Padrin fürchtete, sie könnten abgehört werden, trafen sich Adrians Assistenten im Kräutergarten und versuchten sich den Anschein zu geben, die Beete zu jäten.
»Was sollen wir bloß tun?« Ell zupfte mit nervösen Fingern an einem Pflänzchen mit länglichen Blättern. »Der Meister auf der Flucht und keine Spur vom Maître.«
»Hör erst mal zu«, sagte Padrin. »Minkas ist auf Schloss Rhan, um auf den jungen Prinzen aufzupassen. So müssen wir wenigstens nicht fürchten, Adrian schlechte Nachrichten überbringen zu müssen, falls wir ihn finden. Natürlich wäre es besser, wir finden ihn nicht.«
»Was meinst du damit?«, fragte Mondran.
»Du glaubst doch nicht, dass die uns unbeobachtet lassen. Der eine oder andere Sicherheitsdienst könnte durchaus so schlau sein, uns die Suche zu überlassen, sodass sie nur hinter uns herlaufen müssen. Den Gefallen werden wir ihnen nicht tun.«
»Was tun wir dann?«
Padrin zog eine junge Möhre aus dem Boden und wischte sie sorgsam ab, bevor er hineinbiss. »Wir stellen auf eigene Faust Nachforschungen an und lassen die Geheimdienste mal etwas für ihr Geld tun. Adrian hat mir erzählt, wie man auf Ennon die Polizei an der Nase herumführt. Man schickt jemanden vor, der sich auffällig verhält, herumschleicht, nervöse Blicke nach hinten wirft und ihnen einen bestimmten Bereich als Ziel anbietet, der meilenweit von dem entfernt liegt, wo sich das befindet, was man verstecken möchte.«
»Toller Trick«, sagte Mondran. »Nur, dass du sie damit vielleicht genau dahin führst, wo er ist. Hast du mal darüber nachgedacht?«
»Natürlich«, verteidigte sich Padrin. »Ich habe an
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