Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Miene hellte sich auf. »Hat man ihn freigelassen?«
»Nein. Er wurde befreit. Von einem muskulösen Mann mit Maske«, sagte der Kämmerer und sah anklagend zu Minkas .
»Hört mal, Erhabenheit«, sagte Minkas. »Hättet Ihr was dagegen, wenn ich diesen Kerl hier mal ein bisschen gegen die Wand knalle? Ich fürchte, sein Gehirn sollte mal durchgerüttelt werden, damit es wieder funktioniert.«
Anel setzte sich aufs Bett und drückte seinen Dino, der daraufhin ein zweites Schlaflied spielte. »Ich habe nichts dagegen.«
»Holla«, sagte der Kämmerer. »Keine Gewalt! Wir können miteinander reden.«
Minkas hatte ihn schon gepackt und schüttelte ihn.
Rial keuchte. »Um Himmels willen! Ihr wollt doch nicht so einfach einen Mord begehen!«
»Dazu gehört ein bisschen mehr, du fragile Pflanze. Und nun wollen wir mal ein paar Dinge klarstellen.« Minkas ließ ihn los und er fiel rücklings über die Bettkante, wo er lag wie ein desorientierter Käfer. Anel setzte ihm den Dino auf die Brust und stellte den Ton lauter. Das Uhrwerk spielte das beliebte »Wenn Roboter schlafen gehen, verlöschen ihre Äugelein …«
Minkas starrte drohend auf den Kämmerer. »Hast du das Gerücht über Adrian und Prinz Anel in die Welt gesetzt?«
»Gerücht?« Rial japste.
»Stell dich nicht blöder als du bist!«
Rial rollte herum und sah Anel an. »Ist es denn ein Gerücht?«
Minkas wollte ihn an den Haaren auf die Füße zerren, aber Anel machte eine abwehrende Geste.
»Lass«, sagte er. »Anscheinend muss ich persönlich einiges deutlich machen.« Der blaue Dino bewegte seine Schnauze, als er »… dann gehen ihre kleinen Schaltkreise ganz leise aus …« sang.
Rial packte das Stofftier und zog energisch an der langen roten Zunge. Das Uhrwerk hielt an. »Bitte, Erhabene Hoheit. Dann sprecht!«
Anel fixierte ihn. »Ihr seid ein Mann am Mittelpunkt der Macht, di Nidare. Ihr beratet einen Kaiser und wart mit einigen Dutzend Frauen im Bett, nachdem, bevor und während ihr eine Affäre mit einer künftigen Kaiserin hattet. Das macht Euch nicht zu meinem Erziehungsberechtigten!«
Rial atmete ein und wollte etwas sagen, aber Anel schnitt ihm das Wort ab. »Ihr seid genau der Richtige, um sich über die sexuellen Vorlieben oder Praktiken anderer zu ereifern, besonders … nein, unterbrecht mich nicht, Lord di Nidare … besonders, wenn sie nichts weiter sind als das aufgeblähte Produkt der höfischen Gerüchteküche. Kurz gesagt: Bloß weil du es mit allem treibst, was sich nicht schnell genug in einen Kordon Bewaffneter retten kann, heißt das nicht, dass ich das auch tue, bloß weil ich das Ergebnis einer deiner energischen Bemühungen bin. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Ziemlich klar«, sagte der Kämmerer. »Ich hatte gehofft, dass wir niemals so miteinander reden würden. Ich wollte nie, dass du erfährst, wer dein leiblicher Vater ist.«
»Oh, bitte, es muss mir peinlich sein, nicht dir.«
»Nun schlag doch nicht auf mich ein. Alles, was ich will, ist, dass du so gut behütet und normal aufwächst, wie es an einem Hof überhaupt möglich ist. Und wenn ich mir Gedanken mache, dann …«
»… schließt du dabei bestenfalls von dir auf andere. Aber anders als du habe ich Freunde. Freunde – verstehst du, was dieser Begriff beschreibt?«
»Ich habe Freunde.«
»So?«, fragte Anel. »Ich wüsste von keinem.«
Rial massierte sich die Stirn. »Bitte, Anel. Ich bin auf Wunsch deines … des Kaisers hier.«
»Dem du hässliche Dinge über Adrian ins Ohr geflüstert hast. Du wirst auf dem Absatz kehrtmachen und meinem kaiserlichen Vater sagen, dass ich jede Kommastelle meiner Note, die irgendwem nicht gefällt, dir und diesem Besuch anzurechnen gedenke.«
»Wenn es gewünscht wird, reise ich natürlich wieder ab und nehme Graf Collander gleich mit.«
»Das werdet Ihr lassen, Lord di Nidare! Erstens lege ich Wert auf eine natürliche und gesunde Ernährung, während ich harte geistige Arbeit leiste und zweitens hätte Euch längst in den Sinn kommen können, dass Graf Collander hier als kommissarischer Chef der Prewards meine Sicherheit gewährleistet. Ihr hättet zwei und zwei zusammenzählen können und kombinieren, dass es ganz bestimmte Gründe geben mag, Sir Adrian Koeg hinter Gitter zu bringen, die man gemeinhin als Komplott zu bezeichnen pflegt. Ihr hättet Eure Sorge um mich zum Ausdruck bringen können, indem Ihr Euch bemüht hättet, herauszufinden, wer nach dem Tod meiner Großmutter, Lady Tepdo,
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