Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Adrian Koeg, der nach kurzem Gespräch rücksichtslos ins Funken sprühende Gitter fasste und es schließlich mit der Stirn berührte. Dann sprang Anel jäh in den Sattel seines Wandläufers und das Tier huschte mit ihm davon.
Rial schaltete den Projektor ab, nahm eine Tasse Espresso vom Servierwagen und stellte sie vor dem Kaiser auf den Tisch.
»Ich habe die Freiheit bisher unterschätzt, die es bringt, einen Wandläufer reiten zu können«, sagte Thanaton und trank seinen Espresso mit einem Zug herunter, ohne sich die Mühe zu machen, ihn zu süßen.
»Ohne Zweifel, denn auch der kurz darauf folgende Ausbruch gelang nur dank eines Wandläufers.«
»Du glaubst doch nicht, dass Anel dabei seine Hände im Spiel gehabt haben könnte?«
»Bei aller Intelligenz Seiner Hoheit kann ich mir nicht vorstellen, dass er über Kenntnisse verfügt, wie man ein Energiegitter deaktivieren kann. Und er ist definitiv nicht der Reiter in der zweiten Aufnahme. Ich habe sie mir vorführen lassen.«
»Und Emeséll?«, fragte der Kaiser.
Rial runzelte die Stirn. »Nein. Auch mit Maske hätte ich ihn an seiner Haltung im Sattel erkannt.«
»Versäume nicht, dich zu erkundigen, weshalb die Prewards die Identität des Reiters nicht sofort ermittelt haben. So viele Ställe gibt es an diesem Hof nicht. Können moderne Bildbearbeitungsprogramme den Reiter nicht trotz seiner Maske kenntlich machen?«
»Anscheinend nicht, Erhabenheit.«
Der Kaiser seufzte. »Manchmal frage ich mich, wozu all die Sicherheitsdienste eingerichtet wurden, wenn es scheinbar trotzdem unmöglich ist, selbst im goldenen Quartier einen Ausbruch zu verhindern und den Flüchtigen zu stellen.«
»Ich habe diese Frage sowohl Hamilton wie auch Harrow vorgelegt und beide haben etwas über die Grenzen der Technik und Personalknappheit gemurmelt.«
Der Kaiser schaltete den Projektor erneut ein, ließ die kurze Aufnahme zurücklaufen und sah sie nochmals an. »Du wirst nach Schloss Rhan fliegen«, sagte er, als auf der Wand des Arbeitszimmers nur noch leichtes Flimmern zu sehen war. »Überzeuge dich, dass dort alles in Ordnung ist. Nichts Offizielles. Nur ein kleiner informeller Besuch.«
»Sehr wohl, Erhabenheit«, sagte Rial, klemmte sich den Projektor unter den Arm und verließ die kaiserlichen Gemächer.
*
Prinz Anel war über dem Küchentisch eingeschlafen.
Minkas zog den Teller beiseite. Die Reibekuchen standen fast unberührt, was Zweifel an seiner Kochkunst wecken musste, oder bewies, wie erschöpft Anel war.
Minkas nahm sich selbst welche.
Nein, daran konnte es nicht liegen. Also waren diese Prüfungen wirklich so anstrengend, wie allgemein behauptet wurde.
Minkas, der sie nicht mit Apfelmus mochte, aß das Kompott zum Nachtisch und trank Espresso dazu. Anel wachte nicht mal auf, als der Duft gerösteter Kaffeebohnen von der Tasse aufstieg.
Der Summer surrte.
Minkas verfluchte den Besucher und beeilte sich, an die Tür zu kommen, ehe es sich der Kerl einfallen ließ, ein zweites Mal zu klingeln und Anel damit aufzuwecken.
Minkas öffnete und sah sich unverhofft dem Kämmerer Seiner Allerhöchsten Erhabenheit gegenüber.
Rial starrte ihn einige Sekunden lang an, dann bekam sein Blick etwas ungewohnt Bösartiges und er drängte ihn durch die Tür nach drinnen.
»So«, sagte er. »So!«
»So was?«, fragte Minkas.
»Damit habt Ihr wohl nicht gerechnet«, schnappte der Kämmerer.
»Nein, habe ich nicht. Sonst hätte ich die Tür zugelassen. Prinz Anel schläft.«
»Wo ist er? Wo ist Koeg?«
Rial fegte an Minkas vorbei und in den Salon. Da er nicht fündig wurde, hastete er weiter ins Schlafzimmer, wo ein einsamer blauer Dino auf dem Kopfkissen saß und seine Augendeckel klimpern ließ, als sich der Kämmerer dem Bett näherte. Rial riss ihn hoch und das Plüschtier begann, ein getragenes Schlaflied zu summen. Erbost setzte er es zurück.
Er sah Minkas an, der am Türrahmen lehnte. »Wo ist Anel? Wo ist Adrian Koeg?«
»Für Euch immer noch Seine Erhabene Hoheit und Sir Adrian«, erinnerte ihn Minkas.
»Wo sind sie?«, fauchte Rial.
Dann kam Anel aus der Küche und schob Minkas sacht zur Seite. »Ist das ein Überraschungsbesuch?«
»Ja«, erwiderte der Kämmerer patzig. »Tut mir leid, wenn er ungelegen kommen sollte.«
»Sehr ungelegen. Ich soll mich hier schließlich auf meine Prüfungen konzentrieren.«
»Konzentrieren. Aha. Und wo ist Koeg?«
»In Haft nehme ich an.«
»Ihr wisst genau, dass er nicht mehr dort ist.«
Anels
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