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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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ein wenig gespannt bin ich schon. Wie lange, meint Ihr, werden sich die Untersuchungen der Angelegenheit noch hinziehen?«
    »Acht Tage etwa«, sagte Minkas.
    Der Kaiser betrachtete ihn aus kühlen grauen Augen. »Ihr wart bereits mehrmals für Überraschungen gut. Daher werde ich mich hüten, Eure Worte zu bezweifeln. Es ist wahrscheinlich auch nicht so, dass Ihr mir andeuten möchtet, dass andere Vorgänge mit dem Verschwinden der Barcard in irgendeiner Weise verknüpft sind, wie zum Beispiel der Mord an Lord Raden, oder irre ich mich?«
    »War das ironisch gemeint?«, fragte Minkas. »Es ist nämlich so. Das alles hängt zusammen. Das sogenannte Duell. Ingersons Tod. Radens Tod. Die Barcard.«
    Der Kaiser gab dem Globus vor seinem Schreibtisch einen leichten Stoß und die Kugel begann sich zu drehen .
    »Hat wirklich alles eine weltumspannende Bedeutung? Oder ist Eure These darauf zurückzuführen, dass Ihr Eure detektivischen Fähigkeiten an einem Komplott geübt habt? Seht Ihr nicht vielleicht Zusammenhänge, wo es keine gibt?«
    Minkas stoppte die Umdrehung mit der Fingerkuppe. »Ganz ehrlich gesagt wäre es ein Wunder, wenn es kein Komplott wäre, so wie es an Eurem Hof zugeht. Die ganze Bande ist mit nichts anderem beschäftigt, als sich gegenseitig irgendwelche Vorteile zuzuschanzen oder sich an die Kehle zu gehen – je nachdem, mit wem sie verbandelt sind.«
    Die kaiserlichen Mundwinkel zuckten. »Meint Ihr, Graf Collander?«
    »Das ist keine Meinung, sondern eine Tatsache, Erhabenheit. Wenn ich jetzt höre, dass Lord Raden der Letzte seiner Art war, rieche ich doch den Braten. Der Titel ist frei. Innerhalb von dreißig Tagen muss ihn ein anderer kriegen. Gleichzeitig ist der table informelle fürs Erste vom Tisch.«
    Der Kaiser platzte mit einem Lachen heraus. »Ihr habt die Gabe, mich zu erheitern, Graf. Und das am Tag einer Beisetzungsfeier.«
    »Nun, jeder hat gemerkt, dass Ihr nicht besonders traurig seid. Auch sonst keiner außer Lady Leonza, die allen Grund hat, in Tränen auszubrechen, und den Töchtern, die ihn anscheinend gemocht haben. Ich frage mich, Erhabenheit, was dieser table informelle wert war. Was hat Lord Raden bewegt, wenn er denn irgendwas bewegt hat?«
    »Eine Frage, auf die sich nicht so leicht eine Antwort wird finden lassen«, sagte der Kaiser. »Er hatte unter anderem kein Hofamt, weil es keines gibt, bei dem nicht ein Minimum an Tätigkeit von Nöten wäre. Lord Raden schien als Gastgeber des table informelle durchaus ausgefüllt. Nun fange ich auch schon an, kleine Sprachwitze zu machen. Kommen wir also zum Punkt, Graf Collander. Ihr habt Esprit und Biss. Das wird Euch niemand absprechen. Solange Ihr nicht vergesst, wem Ihr die Anwendung von beidem schuldet – solange Ihr nicht parteiisch werdet, wie Ihr es anderen vorwerft – so lange kann ich darauf vertrauen, dass Ihr Ergebnisse zutage fördern werdet. Ich erwarte spätestens in acht Tagen Euren abschließenden Bericht.«
    Minkas verbeugte sich. »Den werdet Ihr bekommen, Erhabenheit.«
    Als er die kaiserliche Suite verließ, wäre er beinahe in eine Gestalt hineingeprallt, die in royalen, goldgeschlitzten Samt gekleidet war. Hastig wich er aus. »Verzeiht, Erhabenheit!«
    Er erntete einen giftigen Blick. »Wie ist die Welt heruntergekommen, wenn Untertanen nicht wissen, dass gekrönte und gesalbte Häupter mit Allerhöchste Erhabenheit anzureden sind.«
    Minkas bemühte sich um eine tiefe Verbeugung und blieb mit gesenktem Haupt stehen.
    Normalerweise hätte er eine schlagfertige Antwort zur Hand gehabt, aber Adelardin erinnerte ihn an eine allzu zerbrechliche Figur aus Glas – makellose Gesichtszüge, langes Haar bis in die Kniekehlen, ein Blick, der sich in die weitesten Fernen richtete …
    Zwecklos, dem verflossenen Kaiser erklären zu wollen, dass man nicht zwei Leute zu gleicher Zeit als allerhöchst bezeichnen kann. Zu lange hatte Adelardin zusammen mit seiner Gattin im Wachkoma gelegen. Zwölf Jahre lang. Unter eine gläserne Abdeckung gebettet von einer rachsüchtigen Verschwörerin. Es war gekommen, wie Perle Idemeneo es vorausgesagt hatte: Die beiden Erhabenheiten waren nach der traumatischen Erfahrung eines paralysierten Körpers bei gleichzeitig stets wachem Gehirn nicht mehr bei geistiger Gesundheit. Oder besser gesagt: vollkommen plemplem. Adelardin hatte es nicht gut aufgenommen, als er erfahren hatte, dass nun bereits seit zwölf Jahren sein Neffe auf dem Thron saß. Seinem Thron.
    Minkas schielte

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