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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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auf Adelardins mit Blattgold belegte Lederschuhe.
    Schade, dass der Kaiser so etwas wie ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem Vorgänger zu verspüren schien. Er erlaubte ihm allerlei Extravaganzen. Das Gold und all den Glitzer, den er selbst niemals tragen würde. Als sei er schuld gewesen und nicht die alte Hexe Tepdo.
    Adelardins Gewänder raschelten, als er hoch erhobenen Hauptes weiterschritt.
    Minkas richtete sich auf und rieb sich den schmerzenden Nacken. Er hatte keine Zeit, herumzustehen und über den vormaligen Kaiser nachzudenken, während ihm der amtierende längst drängende Aufträge erteilt hatte.
     
    *
     
    Erschöpft ließ Prinz Anel die Tür ins Schloss fallen und schleppte sich zur Küche, wo ihn den dritten Tag in Folge Nudeln mit irgendeiner Soße erwarten würden.
    Bevor er die Küche erreichte, begriff er, dass sich etwas Grundlegendes verändert hatte. Ein verheißungsvoller Duft zog durch das Appartement. Ein Duft nach Gebäck, das soeben aus dem Ofen genommen worden ist.
    Jemand klapperte mit Topfdeckeln.
    Anel sah die Gestalt nur von hinten, ließ sich trotzdem keine Sekunde von den braunen Haaren irritieren. »Adrian!«
    Adrian fuhr herum, grinste und verbeugte sich tief. »Ich hörte, Erhabene Hoheit, hier werde ein halbwegs talentierter Koch benötigt. Da war ich so frei, herzukommen und eine Probe meines Könnens zuzubereiten.«
    Anel verabreichte ihm eine Rippen folternde Umarmung und ließ sich dann auf den Stuhl sinken.
    »Sind die Proben Eurer Kunst bereit, gekostet zu werden?«
    »Sehr wohl, Hoheit.« Adrian häufte zart von Butter überglänzte Kohlrabistifte auf einen Teller, garnierte ihn mit knusprig gebratenen Fleischwurstscheiben aus, und belegte in erstaunlicher Geschwindigkeit jede dieser Scheiben mit einer ebenso knusprigen Kartoffelscheibe.
    In ein eigens frei gelassenes Eckchen gab er einen Löffel Schmand mit frischen Kräutern.
    Anels Augen glänzten. »Coracun ist gefeuert«, sagte er, noch ehe er probiert hatte. »Er wird sich mit dem weit weniger prestigeträchtigen Titel eines kommissarischen Leiters der Prewards begnügen müssen. Häuf dir einen Teller voll und lass uns essen. Physik war einfach grauenhaft. Die Skizze der Mond- und Planetendurchläufe ist mir noch gelungen, aber ich fürchte, bei der mathematischen Darstellung war von Anfang an etwas faul.«
    »Umso kräftiger solltest du essen. Coracun hat mir gestanden, dass er nur Nudeln mit Fertigsoßen auf den Tisch gebracht hat. Viele wertlose Füllmittel, Geschmacksverstärker, Mehl und Zeug, das sich Schinken nennt. Falls die Physiknote nicht gut wird, solltest du deinen Vater bitten, solche sogenannten Lebensmittel verbieten zu lassen.«
    »Mit Freuden. Sie schmecken grauenhaft.« Anel genoss den Schmelz der Kohlrabi und die krosse Kruste der Kartoffeln. Als der Teller leer war, fragte er nach einem Nachschlag.
    Adrian schüttelte den Kopf. »Glaub mir, du wirst noch froh sein um allen Platz in deinem Magen, den du bisher frei gehalten hast.«
    Er stellte zwei Dessertteller auf den Tisch und präsentierte eine Glasplatte mit einer üppig gerundeten Biskuitrolle.
    Anel schnalzte tadelnd. »Sag bloß, du hast plebejisches Mehl für das Mahl eines Prinzen verwendet.«
    »Habe ich nicht.« Adrian schnitt nicht ohne Mühe Scheiben ab, denn der Biskuit war so zart, dass er leicht zerdrückt werden konnte. »Das, Hoheit, ist nichts als Eischnee mit geriebenen Nüssen und Schokolade, gefüllt mit Sahne, ein wenig Honig und Aprikosen aus dem kaiserlichen Garten, wo ich sie noch gestern Abend gestohlen habe.«
    Anel schob sich ein Gäbelchen davon in den Mund. »Erinnere mich daran, dich für irgendeinen Orden vorzuschlagen. Oder für irgendein fettes Lehen.«
    Zu seiner Überraschung runzelte Adrian die Stirn.
    »Da wäre sogar eines frei.«
    »Was meinst du damit?«
    »Hat es dir Coracun nicht erzählt?«
    »Coracun hat mir gar nichts erzählt. Hat mein Vater jemandem sein Lehen entzogen oder ist jemand tot?«
    »Tot«, sagte Adrian. »Lord Raden ist … verstorben.«
    »Verstorben oder verstorben worden?«, fragte Anel.
    »Er wurde ermordet.«
    Anel widmete sich auf diese Neuigkeit hin erst mal der Biskuitrolle, von der ihm Adrian betulich nachlegte.
    »Komisch. Warum der alte Raden?«
    »Minkas meint, es könnte irgendwie mit dem table informelle zu tun haben.«
    »Der war in den letzten Jahren so einflussreich, wie derjenige, der ihn ausrichtete.«
    Adrian nickte. »Vielleicht hat genau das jemandem

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